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Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

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<strong>Berufswunsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wunschberuf</strong><br />

4 <strong>Berufswunsch</strong> als Begleiter durch den Lebenslauf<br />

Das Sammeln von Informationen kann Änderungen an einem Berufsbild bewirken. Diese sind<br />

beim Abwägen zwischen Wahlalternativen von Bedeutung, da die Ausgestaltung der persönlichen<br />

Interessen damit verglichen wird. Die Suche nach Informationen verläuft selektiv: Es interessieren<br />

nur Aspekte von attraktiven Wahlalternativen. Durch das Ausprobieren der vorhandenen<br />

Möglichkeiten können bestehende Erwartungen <strong>und</strong> Vorstellungen erschüttert werden, was die<br />

Problematik der <strong>Berufswahl</strong> zusätzlich steigert. Welche Berufe werden ausprobiert? Erzieher<br />

scheint von Simons Erfahrung als Betreuungsperson von Drogenabhängigen her eine passende<br />

Möglichkeit zu sein. Es sind häufig frühere Erfahrungen <strong>und</strong> Interessen, wie sie durch die persönliche<br />

Biographie mitgeformt werden, die einen in der Phase der <strong>Berufswahl</strong>entscheidung leiten.<br />

Sie bestimmen, welche Wahlalternativen erwägt werden, welche Informationen gesucht <strong>und</strong><br />

Berufe ausprobiert werden.<br />

4.4.3 Abwägen der Wahlalternativen: Studium<br />

Für die weniger glücklichen Lehrpersonen, die nicht ohne weiteres den geeigneten Beruf entdecken,<br />

setzt sich der Entscheidungsprozess mit dem unterschiedlich intensiven Abwägen der <strong>Berufswahl</strong>alternativen<br />

fort.<br />

1. Das Hochschulstudium scheint eine geeignete Fortsetzung der Ausbildung nach der Matura<br />

zu sein, falls Leistungsaspekte im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

2. Eine nichtakademische Herkunft ist dem <strong>Berufswunsch</strong> Lehrperson förderlich. Der Entscheid<br />

für den Lehrberuf wird eher akzeptiert <strong>und</strong> unterstützt, die Möglichkeit eines Hochschulstudiums<br />

stösst auf eine eher distanzierte Haltung der Eltern.<br />

3. Negative Erfahrungen mit Lehrpersonen können zu einer Abneigung gegen ein Studium<br />

führen.<br />

4. Nicht wissen, was man studieren möchte, also die mangelnde Kenntnis der eigenen Interessen,<br />

kann gegen ein Hochschulstudium sprechen.<br />

Wichtige Konzepte: Umfeldeinfluss, Leistungswunsch, Herkunft, negative Lehrervorbilder, Erfahrungen,<br />

Interessen, Berufsbild.<br />

Die verwendeten Strategien der <strong>Berufswahl</strong>entscheidung erfolgen nicht zeitlich getrennt: Bereits<br />

während des Sammelns von Berufsinformation wird zwischen den Wahlalternativen abgewägt.<br />

Die Prozesse laufen ineinander verzahnt ab.<br />

1. Leistungswunsch <strong>und</strong> Umfeldeinfluss<br />

Rebekka erzählt: „Der Pfarrer hat gesagt, das sei doch schade, ich solle doch etwas Rechtes machen.<br />

Er hat gef<strong>und</strong>en, ich solle Jus machen <strong>oder</strong> so. Mit dem Pusch, den ich habe, solle ich doch<br />

Jus machen <strong>und</strong> Anwältin werden.“ In der Aussage des Pfarrers, dass der Lehrberuf nichts Rechtes<br />

sei, drückt sich das Konzept Berufsansehen aus. Doch weshalb vertritt der Pfarrer die Ansicht,<br />

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