Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

Berufswunsch oder Wunschberuf
4 Berufswunsch als Begleiter durch den Lebenslauf
tigkeit fördern: „Und wir haben auch dort total lässige Mitleiter gehabt, und das hat auch wieder
mich beeinflusst, dass ich geblieben bin, oder, dass ich natürlich gefunden habe, wow, das gibt
mir auch wieder etwas, und wir haben es auch lässig gehabt in den Lagern.“ Angelinas soziale
Interessen bezüglich der Pfadi werden durch das Umfeld beeinflusst, insbesondere durch das
Vorbild der Mitleiterinnen. Daneben ist für Angelina die Ausübung von Aufgaben in leitenden
Funktionen prägend in der Zeit der Jugendarbeit: „Und dort habe ich wie die Möglichkeit gehabt,
Leiterin zu werden (...) und dann habe ich die Möglichkeit dann gepackt und habe am
Anfang irgendwie eigentlich gefunden, es ist eine neue Herausforderung auch jetzt mit Buben zu
tun zu haben (...) und natürlich etwas vorzubereiten auch.“
Angelina bezeichnet die leitenden Aufgaben als „Herausforderung“. Dies stützt die Vermutung,
dass es sich dabei eher um leistungsbezogene Aspekte der Jugendarbeit handelt. Über den Einfluss
der Erfahrungen auf die Einschätzung ihrer Fähigkeiten und Interessen findet sich in Angelinas
Interview ein Hinweis: „Ich denke, dort habe ich extrem gute Erfahrungen auch gemacht
(...) Verantwortung zu tragen, so eine Rolle mit Verantwortung zu haben, das hat mir dann
plötzlich habe ich schon gemerkt, das passt mir eigentlich noch.“ Das Konzept Erfahrungen liegt
hier als In-vivo-Kode in den Daten. Die erwähnten Aufgaben passen in das Berufsbild der Lehrperson
und stärken dadurch den seit langem mehr oder weniger bewusst gehegten Berufswunsch.
Die Verknüpfung zwischen Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen ist in Diagramm 4.3 dargestellt
worden. Die dort beschriebenen Erkenntnisse lassen sich auf den Bereich der Jugendarbeit
übertragen und um die oben aufgezeigte Beziehung zum Berufswunsch Lehrperson ergänzen: Das
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die vertiefte Einsicht in die eigenen Interessen, verursacht
durch positive Erfahrungen, festigt den Berufswunsch.
3. Umfeldeinfluss im Rahmen der Jugendarbeit
Der Umfeldeinfluss in der Jugendarbeit ist für den Berufswunsch von Bedeutung. Ramona erzählt:
„Und wirklich, so mein Umfeld sind halt eben alles so Lehrerinnen und Lehrer oder angehende
Lehrerinnen und Lehrer gewesen (...) In der Pfadi sind so viele, die eben genau diesen Weg
eingeschlagen haben, also, es ist von dem her überhaupt nichts spektakuläres (...) oder auch CEFI
oder so Jugendgruppen (...) es hat viele, die nachher Lehrerin werden.“ Der Lehrberuf erscheint
in einem Umfeld von Lehrerinnen oder angehenden Lehrerinnen als keine „spektakuläre“ Wahl:
Diese Formulierung verweist auf das Konzept der Berufsangemessenheit. Der Umfeldeinfluss
erscheint der Bildung und Festigung des Berufswunsches förderlich zu sein. Da Ramona eine
geringe Eigeninitiative aufweist, scheint sie diesen Einfluss in besonderer Weise zu berücksichtigen.
Viele Jugendarbeiterinnen wählen den Beruf. Dieser Modelleffekt fördert bei Ramona die
Entstehung des Berufswunsches.
Die Berufswahl erscheint als Verbleiben beim Vertrauten, da viele Bezugspersonen aus diesem
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