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Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

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<strong>Berufswunsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wunschberuf</strong><br />

4 <strong>Berufswunsch</strong> als Begleiter durch den Lebenslauf<br />

Diagramm 4.15: Tendenz zum Berufswechsel<br />

<strong>Berufswahl</strong> als Kompromiss<br />

Tendenz zum Berufswechsel<br />

Erfahrungen in Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Beruf<br />

Quelle: Lebenslaufanalyse mit der Gro<strong>und</strong>ed Theory.<br />

Übersicht: <strong>Berufswahl</strong> als Kompromiss <strong>und</strong> Tendenz zum Berufswechsel<br />

Das Ausmass in dem die <strong>Berufswahl</strong>entscheidung als Kompromisslösung erlebt wird, scheint<br />

mitbestimmend für die Tendenz zum Berufswechsel zu sein. Erfahrungen in der Ausbildung <strong>und</strong><br />

im Beruf üben, wie in Diagramm 4.15 wiedergegeben, einen zusätzlichen Einfluss aus. Es scheint<br />

plausibel, dass zwischen den Konzepten Tendenz zum Berufswechsel <strong>und</strong> der Zufriedenheit im<br />

Beruf ein enger Zusammenhang besteht. Allerdings sind die Informationen in den Interviews<br />

hierzu widersprüchlich. Es gibt Lehrpersonen, die eine hohe Zufriedenheit mit dem Beruf ausdrücken<br />

<strong>und</strong> tatsächlich keinerlei Absichten zu einem Berufswechsel äussern. Es gibt jedoch auch<br />

Lehrpersonen, die erzählen, sie gäben noch immer gerne Schule, <strong>und</strong> doch die Unterrichtstätigkeit<br />

reduzieren, um ein Hochschulstudium zu beginnen.<br />

4.6 Fazit<br />

Soziologische Theorie ist nach Glaser <strong>und</strong> Strauss (1998, S. 13), „eine Strategie, um in der Forschung<br />

mit Daten umzugehen, d.h. Möglichkeiten anzubieten, Beschreibungen <strong>und</strong> Erklärungen<br />

zu konzeptualisieren“. Sie soll unter anderem „Vorhersagen <strong>und</strong> Erklärung von Verhalten ermöglichen“,<br />

„den Praktiker Situationen verstehen <strong>und</strong> in Ansätzen kontrollieren“ lassen <strong>und</strong> „die<br />

Untersuchung besonderer Verhaltensbereiche“ anleiten. Eine Gro<strong>und</strong>ed Theory ist eine soziologische<br />

Theorie, die „mit System aus in der Sozialforschung gewonnen Daten“ (ebd.) abgeleitet<br />

ist, um die beschriebenen Aufgaben zu erfüllen. Da sie aus den Daten stammt, wird sie der Sache<br />

angemessen sein <strong>und</strong> sich handhaben lassen, <strong>und</strong> sie kann dank ihrer Nähe zum Gegenstand von<br />

Laien verstanden werden. Gro<strong>und</strong>ed Theory steht also in erster Linie für eine bestimmte Art soziologischer<br />

Theorie, die „durch weitere Daten in der Regel nicht völlig zurückgewiesen <strong>oder</strong><br />

durch eine andere Theorie ersetzt werden“ (ebd., S. 14) kann, die „den opportunistischen<br />

Gebrauch von unangemessenen Theorien“ (ebd.) vereitelt <strong>und</strong> deren induktive, in Beziehung zu<br />

den Daten stehende Art <strong>und</strong> Weise der Generierung ein Qualitätsmerkmal ist. Sie hebt sich von<br />

der „großen Theorie“ ab, „die aufgr<strong>und</strong> von bloßer Logik <strong>und</strong> Spekulation darüber urteilt, was<br />

das soziale Leben eigentlich sei“ (ebd., S. 44).<br />

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