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Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

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<strong>Berufswunsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wunschberuf</strong><br />

4 <strong>Berufswunsch</strong> als Begleiter durch den Lebenslauf<br />

siziert wird. Diese „Familienferien“ wecken in ihr ein Interesse an sozialen Tätigkeiten: „Dort bin<br />

ich als Kind schon gewesen <strong>und</strong> da bin ich dann gewesen bis erwachsen. Eben zuerst als Teilnehmerin<br />

<strong>und</strong> aktiv <strong>und</strong> Jugendliche, bis dann nachher zur Leiterin.“<br />

Hier findet sich ein Indikator für ein wichtiges Konzept: Viele Lehrpersonen gehen einer Tätigkeit<br />

im Bereich der Jugendarbeit nach. Konsuela stützt den vermuteten Zusammenhang zwischen<br />

dem Einfluss der Eltern, die diese Form der Ferien für sie auswählen, <strong>und</strong> der Ausbildung sozialer<br />

Interessen.<br />

2. Interessen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

Sozialen Erfahrungen scheinen Angelinas Interessen in diesem Bereich zu verstärken. Dabei besteht<br />

eine Wechselwirkung zwischen den beiden Konzepten: Gute soziale Beziehungen führen bei<br />

entsprechenden Fähigkeiten zu positiven Erfahrungen. Diese stärken das Interesse an weiteren<br />

sozialen Erfahrungen. Diese für die Theorie wichtigen Zusammenhänge sind in variierenden<br />

Kontexten zu beobachten.<br />

3. Sind Lehrpersonen soziale Typen?<br />

Karla bezeichnet sich als „sozialen Typ“: „Ich bin wahrscheinlich einfach ein sozialer Typ.“ Diese<br />

Formulierung ist auffällig: Möglicherweise gibt es einige wenige distinkte Typen von Lehrpersonen,<br />

von denen der soziale Typ einer ist? Vorderhand sollen zwei Eigenschaften des sozialen Typs<br />

erinnert werden: Soziale Typen besitzen ausgeprägte soziale Interessen (Es ist Karla wichtig, dass<br />

ihre Umgebung lebt) <strong>und</strong> Fähigkeiten (Karla kann es gut mit den Leuten).<br />

Ein Indiz, dass nicht alle Lehrpersonen dem sozialen Typ angehören, liefert Simon. Als er über<br />

seine Kindheit spricht, lenkt er die Aufmerksamkeit auf den Ursprung seiner Sprachprobleme:<br />

„Ich fange noch vor der Geburt an eigentlich. Nämlich meine Eltern sind beide aus Lausanne<br />

<strong>und</strong> Genf, <strong>und</strong> die sind nach Zürich gekommen (...) dann bin ich auf die Welt gekommen. Und<br />

dort ist die Entscheidung gewesen, soll man zurück ins Welschland, <strong>oder</strong> sollen wir hier bleiben.<br />

Und sie haben entschieden, hier zu bleiben, damit ich zweisprachig aufwachsen kann.“ Simon<br />

äussert sich in auffällig geringem Masse zu den sozialen Aspekten der Beziehung zu den Eltern.<br />

Der Wunsch der Eltern, das Kind möge zweisprachig aufwachsen, wird als Leistungsforderung<br />

bezeichnet. Für ein Kind ist es eine Leistung, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der mehr als<br />

eine Sprache verwendet wird. Die Eltern möchten, dass das Kind diese Leistung erbringt. Möglicherweise<br />

ist diese Beobachtung ein Hinweis auf einen Typ von Lehrpersonen, bei dem der Leistungsaspekt<br />

im Vordergr<strong>und</strong> steht: Simon thematisiert zu Beginn der Erzählung eher leistungsbezogene<br />

Situationen.<br />

Rebekka beginnt die Erzählung mit einem Erlebnis aus dem Kindergarten, das vermuten lässt, sie<br />

zähle möglicherweise zu einem solchen leistungsorientierten Typ. Bei der von Rebekka als<br />

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