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Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

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<strong>Berufswunsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wunschberuf</strong><br />

4 <strong>Berufswunsch</strong> als Begleiter durch den Lebenslauf<br />

Erleben der Lehrerin. Für sie ist die Lehrerin ein Vorbild: „Aber ich habe wie so Vorbilder gehabt,<br />

die mich natürlich geprägt haben in dem Rollenverständnis, wo ich gef<strong>und</strong>en habe, moll,<br />

die empfinden das lässig, <strong>und</strong> ich finde diese Leute lässig, also ist es etwas lässiges, mit Kindern zu<br />

schaffen <strong>oder</strong>. So echli so habe ich das so verb<strong>und</strong>en.“ Sie stellt eine unmittelbare Verbindung<br />

her zwischen ihrer Bew<strong>und</strong>erung, die sie für vorbildliche Lehrpersonen empfindet, <strong>und</strong> ihrem<br />

Interesse an deren Tätigkeit <strong>und</strong> somit am Lehrberuf. Angelina bezieht sich dabei auf soziale Aspekte<br />

der Vorbildfunktion von Lehrpersonen, ihr ist das Aussehen der Lieblingslehrerinnen <strong>und</strong><br />

das persönliche Verhältnis besonders wichtig. Ihre Erzählung über die weitere Schulzeit stützt<br />

den vermuteten Zusammenhang zwischen sozialen Beziehungen zu Mitschülerinnen <strong>und</strong> dem<br />

positiven Erleben der Schulzeit. Bei ihr scheint das Umfeld einen besonders vorteilhaften Einfluss<br />

auszuüben, der zu positiven sozialen Erfahrungen beiträgt: „Und dann nachher ist es aber extrem<br />

lässig gewesen, ich habe sofort ganz viele Fre<strong>und</strong>innen gef<strong>und</strong>en. Und wir sind so ein Fünfergrüppchen<br />

gewesen, eigentlich durch die ganzen drei Jahre durch.“ Die besondere Bedeutung des<br />

sozialen Bereichs der Schulzeit betont Angelina durch zahlreiche Beispiele positiver Erlebnisse:<br />

„Also, was ich extrem lässig gef<strong>und</strong>en habe sind also gerade in der fünften <strong>und</strong> sechsten halt die<br />

Klassenlager. (...) die Mittelstufenlehrerin (...) hat uns gezeigt, wie man geschlossen tanzt, <strong>und</strong><br />

das habe ich extrem aufregend gef<strong>und</strong>en.“ Neben einem Indikator für Angelinas soziale Interessen<br />

findet sich hier ein Hinweis auf das Konzept der Lebenserfahrungen. Es sind sozialen Kontakte,<br />

welche die Kenntnisse im sozialen Bereich vertiefen <strong>und</strong> zu Erfahrungen verhelfen. Diese<br />

tragen möglicherweise dazu bei, dass bei Angelina die <strong>Berufswahl</strong> weniger konfliktiv verläuft, als<br />

sie es bei anderen Lehrpersonen tut. <strong>Berufswahl</strong>konflikte treten häufig bei jenen Lehrpersonen<br />

verstärkt auf, die ihre eigenen Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten noch nicht ausreichend kennen.<br />

Übersicht: Positive Erlebnisse in der Schulzeit<br />

Schulische Erfahrungen im Lebenslauf der Lehrpersonen sind zentrale Faktoren für die Entstehung<br />

<strong>und</strong> Festigung des <strong>Berufswunsch</strong>es Lehrerin. Diese Erfahrungen finden in zwei Teilbereichen<br />

des schulischen Alltags statt. Auf der einen Seite orientieren sich die Erfahrungen im Unterricht<br />

eher an Leistungsaspekten. Gefühle der Unterforderungen <strong>oder</strong> Überforderungen, Erfolgserlebnisse<br />

durch gute Noten <strong>und</strong> Demotivation durch schlechte Resultate beeinflussen die Freude<br />

an der Schule. Auf der anderen Seite spielen die sozialen Kontakte zu Lehrpersonen <strong>und</strong> Mitschülern<br />

eine wichtige Rolle. Rebekka erkennt diese zwei Bereiche, die auf dem Weg in den<br />

Lehrberuf bedeutsam sind: „Ich bin nicht zuerst Lehrerin geworden wegen den Kindern. Es hat<br />

zum Beispiel andere gegeben, (...) die haben gesagt, ich will etwas machen mit Kindern, <strong>und</strong><br />

dann sind sie dahin gekommen. Das ist bei mir nicht so gewesen. (...) Ich bin von den Tätigkeitsgebieten<br />

her gekommen.“ Es gibt Lehrpersonen, die sehr gerne mit Kindern zusammenarbeiten,<br />

für diese steht der soziale Aspekt im Zentrum der beruflichen Interessen.<br />

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