Das Grundwasser im schwäbischen Donautal - Bayerischer ...
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Untersuchungen an 10 Baggerseen <strong>im</strong> <strong>Donautal</strong> zwischen Ulm!Neu-U<strong>im</strong> und Neuburg an der<br />
Donau <strong>im</strong> September 1997<br />
Bei Baggerseen spielen die jahreszeitlich wechselnden Temperaturwerte für die Chemie des Wassers<br />
eine stärkere Rolle als be<strong>im</strong> <strong>Grundwasser</strong>. Die Temperaturen sind dabei nicht nur für die<br />
Geschwindigkeit der <strong>im</strong> Wasserkörper ablaufenden biochemischen Prozesse relevant, sondern sie<br />
erlauben durch den Vergleich mit der hypol<strong>im</strong>nischen Wassertemperatur des in den Aquifer eingebetteten<br />
Baggersees auch Schlüsse auf die Austauschprozesse zwischen diesen beiden Wasserkörpern.<br />
Die <strong>Grundwasser</strong>temperaturen schwanken <strong>im</strong> <strong>Donautal</strong> je nach Flurabstand zwischen<br />
8 und 12 oc. Bei <strong>Grundwasser</strong>körpern mit einem <strong>Grundwasser</strong>flurabstand von 1-2 Metern kann die<br />
Amplitude noch etwas größer sein. Ab 10 Meter ist die Temperaturamplitude kleiner als 2 oc. ln Baggerseen<br />
liegen die Temperaturwerte <strong>im</strong> oberflächennahen Bereich zwischen Minustemperaturen<br />
(Eisbildung) und um 30 oc, <strong>im</strong> Tiefenwasser knapp über Grund zwischen 4 und etwa 20 oc nach der<br />
Zirkulation.<br />
Der Sauerstoffhaushalt eines Baggersees ist für die <strong>im</strong> See ablaufenden Prozesse von geradezu<br />
grundlegender Bedeutung. Sauerstoffarmes oder -freies <strong>Grundwasser</strong>, das in einen gut belüfteten<br />
See einströmt, verliert seine meist als negativ zu bewertenden, reduzierenden Eigenschaften. Ein<br />
Baggersee, der ohne Hilfsmittel nicht in der Lage ist, seine oxisches Milieu aufrecht zu erhalten,<br />
weist unerwünschte Qualitätsmerkmale auf und ist i. d. R. als eutroph einzustufen. Die Eutrophierung<br />
ist in einem See dann zu erwarten, wenn der über die Oberfläche eingetragene Sauerstoff von<br />
durchschnittlich 15 g/m 2 · d nicht ausreicht, einen ungeschichteten See bis zu einer Tiefe von 10 m<br />
ausreichend zu belüften.<br />
ln 10 Baggerseen des Untersuchungsraumes wurden <strong>im</strong> September 1997 Temperatur-, Leitfähigkeits-<br />
und Sauerstoffprofile sowohl am Zulauf als am Ablauf aufgenommen. Insgesamt wiesen die<br />
Seen kaum Algenbildung auf, der Uferbereich war meist locker mit Wasserpflanzen bewachsen. Es<br />
zeigte sich, daß zu diesem Zeitpunkt die Seen keinerlei Sommer-Schichtung mehr aufwiesen. Die<br />
Temperatur lag zwischen 18,9 und 21 ,7 oc, die Sauerstoffsättigung zwischen 89 und 99%; erst<br />
wenige Dez<strong>im</strong>eter über Grund konnte eine Abnahme der Sauerstoffsättigung auf unter 50% registriert<br />
werden. Auch weitere Parameter wie die elektrische Leitfähigkeit und der pH-Wert zeigten<br />
konstante Werte. ln jedem See wurden in ca. 1 m Tiefe am Einlauf und am Auslauf je eine Wasserprobe<br />
entnommen und auf ihre Haupt- und Neben-Ionen untersucht; die Ergebnisse (20 Proben)<br />
finden sich in der folgenden Tab. 6.<br />
Tab. 6: Analyse-Ergebnisse von Wasserproben aus Baggerseen (Lf in ~S/cm ;<br />
restliche Werte in mg/1)<br />
Wert Lf Na• K+ NH 4<br />
• Mg2+ Ca 2 • Cl- No 3<br />
- SO/- HC03- HPO/-<br />
2s •c<br />
Chloro-<br />
Phäophyll-a<br />
pigmente<br />
Mittel 457 7,4 1,6 0,01 15,3 63,0 26,3 2,9 70,0 152 0,04<br />
Min 349 3,9 0,9 nn 8,3 34,8 12,9 0,7 26,4 104 0,02<br />
Max 597 10,4 3,4 0,04 28,9 115,0 44,8 13,7 142,0 210 0,07<br />
1,87 0,72<br />
0,05 0,05<br />
7,00 2,90<br />
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