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iso-NEWS - Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft eV

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Hans Günter Grewer: Vom Nutzen der ‚old economy’ <strong>für</strong> die Regional- <strong>und</strong> Strukturpolitik<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Beginn der 80er Jahre bis Mitte der 90er<br />

Jahre haben die Beschäftigungsgruppen<br />

ohne Berufsabschluss sich um die Hälfte<br />

reduziert, während der Anteil der Mitarbeiter<br />

mit Hoch- bzw. Fachhochschulabschluss<br />

um 64% anstieg. 1997 sind ca. 17%<br />

der Beschäftigten Techniker <strong>und</strong> Ingenieure<br />

(Vieweg u.a. 2001: 30-38). Sie sind zusehends<br />

in den der Fertigung vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Bereichen (Konstruktion, Vertrieb,<br />

Service) angesiedelt. Diese Trends zur<br />

Höherqualifizierung <strong>und</strong> zum merklichen<br />

Bedeutungsgewinn von Unternehmensteilen,<br />

die abseits der direkten Fertigung liegen,<br />

haben sich unseren empirischen Erhebungen<br />

(Grewer/Reindl 2003, Reindl<br />

2002a+b, Reindl 2001, Reindl 2000) zufolge<br />

vor allem in den mittleren <strong>und</strong> größeren<br />

Unternehmen gegen Ende der 90er Jahre<br />

nochmals beschleunigt, so dass bei den<br />

export- <strong>und</strong> innovationsintensiven Betrieben<br />

mittlerweile 30-40% der Mitarbeiter zu<br />

den Hochqualifizierten (mit Hochschulabschluss)<br />

gezählt werden können. Von dem<br />

Qualifizierungsschub haben zwar alle Ingenieurqualifikationen<br />

profitiert, doch betrifft<br />

die Nachfragesteigerung hier deutlich<br />

stärker die Elektro- <strong>und</strong> Elektronikingenieure<br />

sowie sonstige (Hybrid- <strong>und</strong> Wirtschafts-<br />

)Ingenieure - die zwischenzeitlich zusammen<br />

knapp 40% ausmachen -, wohingegen<br />

der weiterhin mit gut 60% dominante<br />

Anteil der Maschinenbauingenieure leicht<br />

schrumpft. Von dieser relationalen Verschiebung<br />

in der Zusammensetzung der<br />

Maschinenbau-Unternehmen sind auch<br />

die Anteile der Fertigung <strong>und</strong> der Verwaltung<br />

tangiert, da sie tendenziell sinken.<br />

24<br />

Computerisierung hin, wodurch sich die „Gewichte<br />

zugunsten der intellektuellen Anteile verschoben“<br />

haben, siehe Haug 2000: 152<br />

<strong>iso</strong>-Mitteilungen Nr. 3/August 2004<br />

Hohe Geltung der Weiterbildung<br />

Um die Vielfalt <strong>und</strong> Breite des von ihnen<br />

benötigten naturwissenschaftlich-technischen<br />

Know-hows abzusichern, unternehmen<br />

die Maschinenbauunternehmen<br />

schon seit jeher große Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsanstrengungen,<br />

die sich nicht allein<br />

auf die qualifizierte Facharbeit reduzieren<br />

lassen (Drescher/Schumann 1999: 478ff).<br />

Die darauf bezogenen Anforderungen<br />

haben sich durch die in letzter Zeit feststellbare<br />

Verbreitung anspruchsvoller produktbegleitender<br />

Dienstleistungen noch<br />

erhöht (ebd.: 128ff; Lay/Rainfurth 2002:<br />

136). Diese Anstrengungen zur innerbetrieblichen<br />

Qualifizierung sind unabdingbar.<br />

Sie hängen zusammen mit der außerordentlichen<br />

Tragweite desjenigen Wissens,<br />

das unmittelbar in den eigenen Prozessen<br />

steckt oder aus ihnen resultiert. Zu<br />

dessen Aneignung bedarf es langer Vermittlungszeiten<br />

<strong>und</strong> der Ansammlung von<br />

Erfahrung. Langjährige Erfahrungsträger an<br />

wichtigen Schnittstellen <strong>und</strong> mit Gespür <strong>für</strong><br />

Zusammenhänge sind von daher im Maschinenbau<br />

immer noch bedeutsamer als<br />

Inhaber von extern erworbenen Qualifikationen.<br />

Auch die erhöhten Anforderungen<br />

seitens der Märkte (angezogene K<strong>und</strong>enanforderungen)<br />

oder der gestiegene Aufwand<br />

im Rahmen der Herstellung neuer<br />

Produkte (z.B. Integration verschiedener<br />

Technologien) ziehen Fortbildungsanstrengungen<br />

nach sich - nicht zu vergessen die<br />

neuartigen Kompetenzen, die bei der<br />

Steuerung von Projektarbeit <strong>und</strong> crossfunktionaler<br />

Teamarbeit seitens der Leitungskräfte<br />

gefordert sind.

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