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iso-NEWS - Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft eV

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Kerstin Blass: Pflegeeinrichtungen unter Veränderungsdruck<br />

___________________________________________________________________________________________<br />

nen, die Intensität der Suche zunimmt. D.h.<br />

es werden mehrere Wege eingeschlagen<br />

<strong>und</strong> die Verantwortlichen beschränken<br />

sich beispielsweise nicht mehr nur auf Stellenanzeigen<br />

in den regionalen Tageszeitungen.<br />

Anreize <strong>für</strong> Fachkräfte<br />

Auch die Anreize, die Pflegeheime Mitarbeiter/innen<br />

bieten können, werden stärker<br />

hervorgehoben. Sie lassen sich vier<br />

großen Kategorien zuordnen: Arbeitszeit,<br />

Arbeitsklima, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildungsangebote<br />

<strong>und</strong> monetäre Anreize. Anreize,<br />

die aus der Perspektive der Einrichtung<br />

entwickelt wurden, müssen aber nicht deckungsgleich<br />

mit Anreizen aus der Sicht<br />

der Beschäftigten sein. Dies gilt <strong>für</strong> die Arbeitszeiten<br />

ebenso wie <strong>für</strong> die Weiterbildungsangebote,<br />

da kontinuierliche Weiterqualifikationsanforderungen<br />

(z.B. gerontopsychiatrische<br />

Qualifikationen oder auch<br />

Kenntnisse bezüglich der Strebebegleitung)<br />

durchaus auch als ein zusätzlicher<br />

Belastungsfaktor wahrgenommen werden<br />

kann. Hinsichtlich der monetären Anreize<br />

sind den Betreibern enge Grenzen gesetzt<br />

<strong>und</strong> es ist nicht davon auszugehen, dass<br />

sich diese durch das Aufbrechen der Tarifverträge<br />

oder durch Privatisierung erweitern<br />

lassen. Besonderen Stellenwert dürfte<br />

daher das Arbeitsklima erhalten, auch<br />

deshalb, weil vor allem die personenbezogene<br />

Dienstleistung, also die Arbeit mit<br />

Menschen, durch eine gut funktionierende,<br />

innerbetriebliche Sozialordnung erleichtert<br />

wird. Insgesamt zeichnen sich<br />

aber bezüglich dessen, was einen Arbeitsplatz<br />

in der Pflege aus der Beschäftigtenperspektive<br />

attraktiv macht, noch offene<br />

Forschungsfragen ab.<br />

Arbeitsmarktpolitische<br />

Weichenstellung<br />

Zum Themenfeld Personalbeschaffungsplanung<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines be<strong>für</strong>chteten<br />

Fachkräftemangels ist schließlich<br />

auch deutlich geworden, dass die<br />

Einrichtungen diesem nicht ausschließlich<br />

aus eigener Kraft begegnen können. Zwar<br />

sollten dezidierte Wege der Personalbeschaffung<br />

gesucht <strong>und</strong> erprobt werden<br />

<strong>und</strong> die Attraktivität des Arbeitsplatzes in<br />

der jeweiligen Einrichtung offensiver hervorgehoben<br />

werden, es sind aber auch<br />

sozialpolitische <strong>und</strong> arbeitsmarktpolitische<br />

Weichenstellungen gefragt. Dass dementsprechend<br />

Anstrengungen unternommen<br />

werden, zeigen nicht nur arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Imagekampagnen<br />

die inzwischen auf den Weg gebracht<br />

sind, sondern z.B. auch das seit 1. August<br />

2003 in Kraft getretene Gesetz über die<br />

Berufe in der Altenpflege (Altenpflegegesetz<br />

- AltPflG). Durch die mit diesem Gesetz<br />

vollzogene, wichtige b<strong>und</strong>esweite Vereinheitlichung<br />

der Ausbildung zur/zum Altenpflegerin/Altenpfleger<br />

soll eine Ausbildung<br />

auf hohem Niveau gesichert <strong>und</strong> vor allem<br />

ein modernes Berufsbild der Altenpflege<br />

transportiert werden. Letzteres ist auch die<br />

Zielsetzung der Imagekampagnen, die in<br />

zahlreichen B<strong>und</strong>esländern ins Leben gerufen<br />

wurden. Sie heben vor allem die Vielseitigkeit<br />

<strong>und</strong> die qualitativ anspruchsvolle<br />

Tätigkeit des Altenpflegeberufes hervor<br />

<strong>und</strong> betonen die Verdienstmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> die guten Berufsaussichten auf dem<br />

ersten Arbeitsmarkt.<br />

<strong>iso</strong>-Mitteilungen Nr. 3/August 2004 47

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