iso-NEWS - Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft eV
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Hans Günter Grewer: Vom Nutzen der ‚old economy’ <strong>für</strong> die Regional- <strong>und</strong> Strukturpolitik<br />
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der Ausnahme von 2000 seit 1983 die Spitzenposition<br />
im Welthandel (2001: ca. 20%<br />
von 434 Mrd. € Liefervolumen) vor den USA<br />
(18%) <strong>und</strong> Japan (14%) inne. 13 seiner insgesamt<br />
40 Fachzweige dominieren weltweit<br />
gegenüber den Angeboten der<br />
Wettbewerber, ein Viertel von ihnen hat<br />
entgegen der rückläufigen Weltkonjunktur<br />
weiterhin ein Wachstumsplus zu verzeichnen.<br />
Ausgehend von einer klaren Verteilung<br />
der kontinentalen Märkte – d<br />
ie USA sind in Amerika, Japan in Asien<br />
<strong>und</strong> Deutschland in Europa führend - kann<br />
Westeuropa mit einem 24%-Anteil als sein<br />
größter Markt bei einem Marktvolumen<br />
von 175 Mrd. € bezeichnet werden. Darauf<br />
folgt der asiatische Markt mit einem Volumen<br />
von 88 Mrd. €. Daran hat er einen<br />
Anteil von 14%. An dritter Stelle liegt der<br />
nordamerikanische Markt mit einem Gesamtvolumen<br />
von 80 Mrd. € <strong>und</strong> einem<br />
Anteil von 15%. In beiden Kontinenten<br />
nimmt der deutsche Maschinenbau den<br />
dritten Rang ein. Als weitere wesentliche<br />
Märkte gelten Osteuropa <strong>und</strong> Lateinamerika.<br />
Hier liegen die Marktvolumina bei 22<br />
bzw. 31 Mrd. €. Die Anteile daran betragen<br />
43% bzw. 13%, was der ersten bzw. zweiten<br />
Position entspricht (VDMA 2002b, 2002a:<br />
13ff).<br />
Stark im Außenhandel<br />
Bezogen auf die Außenhandelsquoten in<br />
einzelne Absatzländer stehen die USA mit<br />
12,2% im Jahre 2001 an erster Stelle. Danach<br />
folgen die großen EU-Staaten Frankreich,<br />
Italien, Großbritannien <strong>und</strong> Spanien<br />
mit zusammen 24,4%. Daran schließt sich<br />
bereits vor den kleineren EU-Staaten China<br />
mit einem 4,3%-Anteil an. Stark angestiegen<br />
ist in den letzten Jahren der Export in<br />
die osteuropäischen Staaten - auf mittlerweile<br />
fast 11%. Gerechnet nach Ländergruppen<br />
verkauft der Maschinenbau 60%<br />
seiner Exporte innerhalb Europas <strong>und</strong> etwa<br />
je 18% nach Asien <strong>und</strong> Amerika. Von nicht<br />
zu unterschätzender Aussagekraft gerade<br />
im Hinblick auf zwei öfters monierte Aspekte<br />
- sein hoher Eigenfertigungsanteil <strong>und</strong><br />
die Probleme durch den kostenintensiven<br />
Standort - ist in diesem Zusammenhang<br />
auch der positive Saldo zwischen Export<br />
<strong>und</strong> Import. Im Jahre 2001 stehen Ausfuhren<br />
von 79,1 Mrd. € Einfuhren von 17,6 Mrd.<br />
€ entgegen (VDMA 2002a: 11). 13 Diese<br />
günstige Relation, derzufolge der Import<br />
nur 22% des Exports ausmacht, wertet<br />
zugleich die Entscheidung <strong>für</strong> Spezial- <strong>und</strong><br />
Nischenmärkte auf. Auf Volumenmärkten<br />
lassen sich derartige Verhältniszahlen<br />
kaum erzielen.<br />
Auf allen internationalen Märkten hat<br />
der deutsche Maschinenbau in jüngster<br />
Zeit bei zuletzt stagnierendem Welthandel<br />
seine Wettbewerbsposition gegenüber<br />
den unmittelbaren Konkurrenten verbessert.<br />
Seine Kapazitätsauslastung bewegt<br />
sich in den Jahren 1995-2001 z.T. um 4%-<br />
Punkte über der Optimalzone von 86-88%<br />
(ebd.: 19). Zurückführen lassen sich diese<br />
Dynamik <strong>und</strong> die Wettbewerbsstärke auf<br />
einen unternehmerischen Modus, der zuletzt<br />
vom Gros der Analysten <strong>und</strong> Unternehmensberater<br />
als rückständig <strong>und</strong> unzeitgemäß<br />
bezeichnet worden ist, da er<br />
auf einen Mix aus Bestandspflege (Investitionen<br />
in einen modernen Maschinenpark,<br />
Personalaus- <strong>und</strong> Weiterbildung) <strong>und</strong> Zukunftsvorsorge<br />
(gestiegene FuE-Ausgaben,<br />
Ausbau <strong>und</strong> Differenzierung produktbeglei-<br />
13 Die im Abschnitt angegebenen Daten decken<br />
noch nicht das ganze Jahr 2001 ab, sie beziehen<br />
sich auf die Monate 1-11/01.<br />
<strong>iso</strong>-Mitteilungen Nr. 3/August 2004 27