Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...
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Die folgende Grafik illustriert die Diskrepanz zwischen der subjektiven Perspektive von <strong>Frauen</strong><br />
aktuell <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur (mit ihren Anreizen und Verlockungen) und den Erfahrungen von <strong>Frauen</strong>,<br />
die ehemals <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur tätig waren. Die Motive und attraktiven Rahmenbedingungen,<br />
die <strong>Frauen</strong> zu einem <strong>Minijob</strong> pur bewegen und an diesem länger festhalten lassen, kehren sich<br />
erst nach mehreren Jahren <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> und oft auch erst nach Beendigung des <strong>Minijob</strong>s (nach<br />
einigen Jahren Abstand) um in eine Perspektive, die die realen negativen Aspekte des <strong>Minijob</strong>s<br />
in Bezug auf die künftigen Arbeitsmarktchancen und die Alterssicherung betont – etwas, das<br />
<strong>Frauen</strong> vor und während ihrer Zeit <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur relativieren oder ausblenden.<br />
Kluft zwischen verlockenden Anreizen und negativen Folgen des <strong>Minijob</strong>s<br />
für <strong>Frauen</strong> mit <strong>Minijob</strong> pur<br />
Einschätzungen von <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur<br />
Anreize (→ „Verlockungen“; „Honigspuren“)<br />
für den Einstieg in den <strong>Minijob</strong> und den Verbleib<br />
Einstiegs-Anreize<br />
I Bietet gute Bedingungen (v. a. Flexibilität)<br />
I Passt gut zur aktuellen Lebenssituation<br />
I Will nur wenige Stunden pro Woche arbeiten<br />
I Ist besser als Schwarzarbeit<br />
I (Ist Brücke in eine sozialversicherungspflichtige<br />
Teilzeit und evtl. Vollzeitstelle)<br />
Bleibe-Anreize<br />
I Über den Partner krankenversichert sein<br />
I Befreiung von Sozialabgaben und Steuern<br />
I Der Partner (Haupternährer) rät dazu<br />
Erfahrungen von <strong>Frauen</strong> früher <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur<br />
Folgen <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur<br />
I (Sofort-)Klebeeffekte<br />
I Min<strong>im</strong>alisierung von Optionen in der Erwerbsbiografie<br />
(“Sackgasse“, gefangen <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong>-Labyrinth)<br />
I Image als Arbeiterin „zweiter Güte“ trotz Berufsqualifikation<br />
I Unterforderung angesichts der Qualifikation<br />
I Schwindendes Selbstwertgefühl<br />
I Dauerhafte Abhängigkeit vom Partner<br />
I Risiko <strong>im</strong> Lebensverlauf, die Ernährerrolle für die <strong>Familie</strong> bei<br />
Bedarf nicht/nie erfüllen zu können<br />
I Beobachtung flächendeckender Praxis von Schwarzarbeit<br />
I Äußerst geringe Rente; hohes Risiko der Altersarmut