06.06.2015 Aufrufe

Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...

Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...

Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die 21. Gleichstellungs- und <strong>Frauen</strong>ministerkonferenz (GFMK) stellte daraufhin <strong>im</strong> Juni 2011<br />

fest, dass „<strong>Minijob</strong>s auf den Prüfstand“ gehören. Die GFMK teilt die Auffassung der Sachverständigenkommission<br />

des 1. Gleichstellungsberichts, dass geringfügig entlohnte Beschäftigung in<br />

der Hauptphase der Erwerbstätigkeit in der Regel kaum Möglichkeiten bietet, über den <strong>Minijob</strong><br />

in eine reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung einzusteigen. Die gegenwärtige<br />

<strong>Minijob</strong>strategie sei sogar geeignet, die geschlechtsspezifische Segregation am Arbeitsmarkt<br />

zulasten der <strong>Frauen</strong> am Arbeitsmarkt zu verstärken. Die GFMK „erwartet von der Bundesregierung<br />

Vorschläge, wie nicht nur unter arbeitsmarkt-, sozial- und wirtschaftspolitischen, sondern<br />

insbesondere unter gleichstellungspolitischen Aspekten <strong>Minijob</strong>s dort, wo sie reguläre<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verhindern, beseitigt werden können“. 13<br />

Im September 2011 haben die Fraktionen der Regierungskoalition vereinbart, die geltenden<br />

<strong>Minijob</strong>s anzupassen und dabei insbesondere auch die Anreize für Rentenbeitragszahlungen von<br />

<strong>Minijob</strong>bern zu verbessern.<br />

Anreizwirkungen des <strong>Minijob</strong>s – Forschungsstand<br />

Tatsache ist, dass über die Motive und Anreizstrukturen für <strong>Frauen</strong> (und Männer), einen <strong>Minijob</strong><br />

zu ergreifen bzw. auszuüben, bislang nur ungenügende Kenntnisse bestehen. Ob und unter<br />

welchen Bedingungen <strong>Minijob</strong>s von <strong>Frauen</strong> als Brücke in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung genutzt werden (können), wo und warum ihre erwünschte Brückenfunktion<br />

unterlaufen wird, ist bislang nicht systematisch befriedigend untersucht; entsprechend sind<br />

Reformvorschläge aus gleichstellungspolitischer Perspektive nicht selten unzureichend durchdacht.<br />

Sozialwissenschaftliche Studien zeigen, dass <strong>Frauen</strong>, die heute nach längerer familienbedingter<br />

Erwerbsunterbrechung in den Arbeitsmarkt zurückkehren, vor allem die eigene finanzielle<br />

Alterssicherung (1) und die Existenzsicherung der <strong>Familie</strong> (2) verbessern wollen. Hinzu kommen<br />

als Motive die Stärkung des Selbstwertgefühls (3) und die materielle und emotionale<br />

Unabhängigkeit (4). 14 Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie untersucht, ob<br />

<strong>Minijob</strong>s <strong>im</strong> Effekt diesen Wiedereinstiegsmotiven gerecht werden und ob sie in Langfristperspektive<br />

die Chancengerechtigkeit von <strong>Frauen</strong> und Männern <strong>im</strong> Lebenslauf eher stützen oder<br />

unterlaufen. 15 Dabei geht es zugleich um die Prüfung arbeitsmarktpolitischer und gleichstellungspolitischer<br />

Erwartungen an <strong>Minijob</strong>s:<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Sind <strong>Minijob</strong>s faktisch eine Brücke in den Arbeitsmarkt mit dem Ziel einer sozialversicherungs-<br />

und steuerpflichtigen Beschäftigung?<br />

Welche (nicht beabsichtigten; nicht wahrgenommenen) Neben- und Spätfolgen haben<br />

<strong>Minijob</strong>s für die Erwerbsverläufe von <strong>Frauen</strong>? Welche Risiken <strong>im</strong> Lebenslauf sind für<br />

<strong>Frauen</strong> mit <strong>Minijob</strong>s verbunden?<br />

Ist es mit dem Instrument <strong>Minijob</strong> gelungen, Schwarzarbeit zu verhindern oder<br />

zumindest einzudämmen?<br />

13 Ergebnisse der 21. GFMK: „Chancengleichheit sowie Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> stärken“, zitiert nach<br />

der Website des Ministeriums für Justiz, Gleichstellung und Integration des Landes Schleswig-Holstein, das den<br />

Vorsitz der 21. GFMK hatte. URL: http://www.schleswig-holstein.de/MJGI/DE/<strong>Frauen</strong>/Gfmk/Gfmk_node.html<br />

(Abruf am 5. Januar 2012).<br />

14 Vgl. Wippermann, Carsten (2011): Zeit für Wiedereinstieg – Potenziale und Perspektiven. Untersuchung vom<br />

DELTA-Institut für das <strong>Bundesministerium</strong> für <strong>Familie</strong>, <strong>Senioren</strong>, <strong>Frauen</strong> und Jugend, S. 23.<br />

15 Vgl. <strong>Bundesministerium</strong> für <strong>Familie</strong>, <strong>Senioren</strong>, <strong>Frauen</strong> und Jugend (2011): 25 Jahre Bundesfrauenministerium.<br />

Von der <strong>Frauen</strong>politik zu einer Politik der fairen Chancen für <strong>Frauen</strong> und Männer <strong>im</strong> Lebensverlauf.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!