Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...
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Es konnte bisher gezeigt werden, dass die Wiedereinführung einer Stundenobergrenze eine<br />
ungenügende Maßnahme wäre, um die gleichstellungspolitischen Risiken der <strong>Minijob</strong>s einzugrenzen.<br />
Auch andere diskutierte Maßnahmen wie die Anhebung der Verdienstobergrenze<br />
sowie die Einführung einer Rentenversicherungspflicht (mit Opting-out-Angebot) hätten<br />
aufgrund der Erkenntnisse dieser Untersuchung eher dysfunktionale Effekte. Eine <strong>Minijob</strong>reform,<br />
die die Verdienstobergrenze auf 450 Euro anhebt, verschiebt die Hürde zwischen regulärer<br />
und <strong>Minijob</strong>-Beschäftigung, ohne sie abzuschaffen. Aufgrund der hier gewonnenen<br />
Erkenntnisse würden dadurch die kurzfristigen Anreize des <strong>Minijob</strong> pur für (verheiratete)<br />
<strong>Frauen</strong> weiter gesteigert und die Klebeeffekte <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> eher noch stärker werden.<br />
<strong>Familie</strong>nstand und die Rolle des Partners<br />
Für die Chancen und Risiken des <strong>Minijob</strong>s <strong>im</strong> Lebenslauf ist ein Blick auf den <strong>Familie</strong>nstand<br />
interessant; aufschlussreich ist ein Vergleich der <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur mit jenen <strong>im</strong> Job&<strong>Minijob</strong>.<br />
84 % der <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur sind verheiratet; 13 % sind ledig oder geschieden. Hingegen sind<br />
von den <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> Job&<strong>Minijob</strong> „nur“ 54 % verheiratet (weniger als der Bevölkerungsdurchschnitt),<br />
aber 45 % ledig oder geschieden: Die ökonomische Notwendigkeit zur eigenen Finanzierung<br />
der Existenz ist deutlich höher.<br />
Die Befunde belegen die These, dass je nach <strong>Familie</strong>nstand die bestehenden Anreizstrukturen<br />
für einen <strong>Minijob</strong> pur oder Job&<strong>Minijob</strong> unterschiedlich attraktiv wirken bzw. dass mit dem<br />
<strong>Familie</strong>nstand zum Teil andere ökonomische Anreize und Notwendigkeiten bestehen. <strong>Frauen</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur sehen sich ökonomisch durch das Haupteinkommen ihres Partners finanziell<br />
gesichert und sehen aktuell (zunächst) nicht die Notwendigkeit einer umfangreicheren<br />
Erwerbstätigkeit.<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur bzw. Job&<strong>Minijob</strong><br />
<strong>Familie</strong>nstand<br />
verheiratet, mit Ehepartner lebend<br />
52<br />
82<br />
verheiratet, vom Ehepartner getrennt<br />
2<br />
2<br />
ledig<br />
10<br />
29<br />
45 %<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
3<br />
3<br />
1<br />
16<br />
0 20 40 60 80 100 %<br />
<strong>Minijob</strong> pur<br />
Job&<strong>Minijob</strong>