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Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...

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einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit sind. Von den 30- bis 39-jährigen <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong><br />

haben sogar 40 % von ihrem Partner den Ratschlag für den <strong>Minijob</strong> bekommen mit dem<br />

Argument, durch den Partner abgesichert zu sein – obwohl diese <strong>Frauen</strong> noch mehr als<br />

25 Jahre Erwerbsleben und mehr als 40 Lebensjahre vor sich haben.<br />

Damit stützt und verstärkt der Partner die Attraktivitätswirkung des <strong>Minijob</strong>s, die in den gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen gründet und – bei beiden Partnern – zu einer Verstärkung der<br />

Kurzfristperspektive führt. Auch wenn der Mann sich mit seiner Frau auf gleicher „Augenhöhe“<br />

sieht und subjektiv von einer gleichgestellten Partnerschaft ausgeht: Die aufgrund der<br />

Anreizstrukturen getroffenen Entscheidungen fördern die finanzielle Abhängigkeit seiner<br />

Partnerin und verschlechtern ihre Chancen auf eine substanzielle umfangreichere sozialversicherungspflichtige<br />

Erwerbstätigkeit. Die empirischen Befunde bestätigen die Hypothese,<br />

dass auch der Partner ein ergänzender Faktor bezüglich der Klebewirkung des <strong>Minijob</strong>s ist.<br />

Die Einstiegsanreize und vor allem die Bleibeanreize in den <strong>Minijob</strong> werden gestützt durch die<br />

familiären Verpflichtungen, die <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> haben und die eine bestehende traditionelle<br />

Rollenteilung auf Dauer stellen:<br />

I 59 % haben Kinder unter 18 Jahren <strong>im</strong> Haushalt,<br />

I 15 % kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige <strong>im</strong> Haushalt oder in der Nähe.<br />

Auffällig ist aber auch, dass ein Drittel der <strong>Frauen</strong> mit <strong>Minijob</strong> pur keine zusätzlichen familiären<br />

Verpflichtungen haben. Die empirischen Daten führen zu dem Befund, dass die mit <strong>Minijob</strong>s<br />

verbundenen Rahmenbedingungen (Einstiegsanreize, Bleibeanreize) auch für <strong>Frauen</strong> mit<br />

geringerer familiärer Belastung attraktiv sind und das „Verhaftetsein“ <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> verursachen.<br />

Das ist insofern eine wichtige Erkenntnis, als in einer traditionellen Rollenteilung nicht das<br />

Ursachenzentrum zu sehen ist, sondern nur ein weiterer, den Klebeeffekt verstärkender Faktor.

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