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Frauen im Minijob - Bundesministerium für Familie, Senioren ...

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Ablehnung der Behauptung:<br />

„Der Arbeitgeber meines <strong>Minijob</strong>s hat nicht die Absicht, mir nach einiger Zeit<br />

eine normale sozialversicherungspflichtige Beschäftigung anzubieten“<br />

%<br />

100<br />

differenziert nach der Beschäftigungsdauer <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> pur<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

51<br />

62 64<br />

61<br />

58<br />

53<br />

50<br />

50<br />

40<br />

31<br />

37<br />

41 38 38<br />

32<br />

30<br />

30<br />

20<br />

10<br />

20<br />

25<br />

23<br />

23<br />

20<br />

21<br />

20<br />

0<br />

max. 1 Jahr<br />

ab 1 bis<br />

max. 2 Jahre<br />

ab 2 bis<br />

max. 3 Jahre<br />

ab 3 bis<br />

max. 5 Jahre<br />

ab 5 bis<br />

max. 7 Jahre<br />

ab 7 bis<br />

max. 9 Jahre<br />

10 Jahre und<br />

länger<br />

trifft nicht zu trifft überhaupt nicht zu trifft eher nicht zu<br />

Wer einen <strong>Minijob</strong> hat, für den gibt es keinen formalen Aufstieg in der internen Hierarchie<br />

(und damit verbundene Entlohnungen) und auch keinen Entwicklungsplan mit Zielvereinbarungen.<br />

Auch das schlägt sich nach mehreren Jahren <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> <strong>im</strong> weiteren Lebenslauf in<br />

verminderten Einkommensperspektiven nieder. Doch das gelegentlich gezeichnete Bild von<br />

der Ausbeutung <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> wird <strong>im</strong> Blick der <strong>Minijob</strong>-Beschäftigten auf ihre Arbeitgeber<br />

nicht bestätigt. Die strukturelle Problematik des <strong>Minijob</strong>s – die Stundenobergrenze, die fehlende<br />

eigenständige Absicherung – bleibt aber auch in den <strong>Minijob</strong>s ein Problem, in denen am<br />

Arbeitsplatz selbst „alles st<strong>im</strong>mt“.<br />

Der vorliegende Befund aus der Perspektive von <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> ergibt somit kein klares<br />

Bild und eindeutiges Urteil. Aus der Außenperspektive lassen sich bei <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> auch<br />

Inkonsistenzen, Paradoxien und Tabuisierungen feststellen. Diese lassen sich teilweise durch<br />

ihre subjektiven Einstellungen erklären: z. B. den eigenen <strong>Minijob</strong>, an den sie gebunden ist und<br />

in dem sie Wertschätzung erfährt, nicht schlecht machen. Aber es bleibt eine Erklärungslücke,<br />

wenn man die Erfahrungen und Aussagen der <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> ernst n<strong>im</strong>mt: Der Arbeitgeber<br />

n<strong>im</strong>mt Rücksicht, er sieht <strong>Minijob</strong>s nicht als Notlösung; allerdings hat er offenbar nicht<br />

die Absicht, „mir“ eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung anzubieten. Insofern ist es<br />

notwendig, in weiteren sozialwissenschaftlichen Untersuchungen der Frage nachzugehen, wie<br />

die Arbeitgeber selbst das Instrument „<strong>Minijob</strong>s“ in ihrem Unternehmen sehen, einsetzen und<br />

bewerten.<br />

Die vorliegende Studie macht deutlich, welche Motive die Entscheidung von <strong>Frauen</strong> für einen<br />

<strong>Minijob</strong> maßgeblich beeinflussen, welche Erfahrungen <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> machen und wie<br />

sich die Einstellung von <strong>Frauen</strong> zu <strong>Minijob</strong>s <strong>im</strong> Lebenslauf verändert. Im Kern zeigen die<br />

Ergebnisse, dass <strong>Frauen</strong>, die heute <strong>im</strong> <strong>Minijob</strong> arbeiten, flexible Arbeitszeiten sehr wertschät-

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