S p i e l z e i t 2 0 - Spielzeit 2008/2009 - APOLLO-Theater Siegen
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Schillers Freiheitsdrama „Don Carlos“, 1787<br />
erschienen, war manchen deutschen Machthabern<br />
selbst im 20. Jahrhundert noch zu brisant.<br />
In Hitlers Deutschland durfte das „dramatische<br />
Gedicht in fünf Akten“ nicht mehr gespielt werden,<br />
nachdem das Berliner Publikum bei Posas<br />
Satz „Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!“<br />
demonstrativ applaudiert hatte. Und auch in den<br />
letzten DDR-Jahren kam „Don Carlos“ nicht<br />
mehr auf die Spielpläne der Republik: Der großartige<br />
Freiheitsbegriff, den Posa im Zwiegespräch<br />
mit dem spanischen König Philipp entwickelt,<br />
war für Honecker & Co genauso heikel<br />
wie das helle Licht, das Schiller mit diesem<br />
Werk auf den absolutistischen, vereinsamten,<br />
gewissenlos handelnden Herrscher wirft.<br />
Di I 10.3. I 20 Uhr<br />
Romeo and Juliet<br />
Schauspiel von William Shakespeare<br />
in englischer Sprache<br />
TNT Theatre<br />
Spieldauer: 2:45 h, eine Pause<br />
B<br />
Shakespeares berühmteste Liebesgeschichte in<br />
einer Inszenierung, wie sie die Zuschauer vor<br />
400 Jahren in einem Londoner <strong>Theater</strong> erlebt<br />
haben könnten – das TNT Theatre hält sich an<br />
Hamlets Satz: „The play is the thing.“ Zur Inszenierung<br />
gehören fünfstimmige Gesangssätze,<br />
begleitet mit Geige, Trompete, Schlagwerk und<br />
Gitarre.<br />
Die Originalsprache dieser Aufführung macht<br />
besonders deutlich, dass Shakespeare seinen<br />
Romeo in den ersten Szenen lediglich in der<br />
Pose des melancholischen Liebhabers präsentiert.<br />
Romeo ist nur verliebt in die Idee der<br />
Liebe, nicht wirklich in Rosalinde. Seine<br />
Gefühlsausbrüche stehen in der Tradition der<br />
Sonett-Mode der damaligen Zeit, sind voll mit<br />
Übertreibungen, Anspielungen, Paradoxien,<br />
endlose Beschwörungen der unerwiderten<br />
Im Mittelpunkt steht Carlos, der Thronfolger am<br />
spanischen Hof. Er leidet: Einst war ihm Elisabeth<br />
von Valois als Braut zugesprochen. Doch<br />
nun ist sie die Frau seines Vaters – und damit<br />
seine Stiefmutter.<br />
Aber sein Herz ist noch immer von Leidenschaft<br />
für sie erfüllt. Er vertraut dem Marquis von Posa,<br />
seinem Freund aus Kindertagen, sein Geheimnis<br />
an. Doch Posas ganze Leidenschaft gilt der<br />
Befreiung der Niederlande, die vom spanischen<br />
König sklavisch niedergehalten werden … Das<br />
Spiel um Macht, Freundschaft, Liebe und Intrige<br />
endet tödlich: Posa wird hinterrücks erschossen,<br />
Carlos der Inquisition übergeben.<br />
Im Zentralabitur<br />
Liebe … Diese ichbezogene Liebe kontrastiert<br />
Shakespeare, sobald Julia ins Spiel kommt, mit<br />
echter Liebe, die über Posen hinausgeht, die<br />
eine radikale Änderung des eigenen Verhaltens<br />
fordert. Und siehe da: Plötzlich wird der Sprachklang<br />
ein ganz anderer.<br />
„Außerordentlich. Das TNT Theatre zeigt die<br />
Bedeutsamkeit Shakespeares für ein modernes<br />
Publikum in aller Welt.“ (Japan Times, Tokio)<br />
„Höchst wirkungsvolles und charismatisches<br />
<strong>Theater</strong>.“ (Village Voice, New York)<br />
„Wunderbar unvorhersehbar und erstaunlich<br />
einfallsreich – ihre Fantasie ist unübertroffen.“<br />
(Scotsman, Edinburgh)<br />
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