23.11.2012 Aufrufe

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Lernhilfe Mütter“<br />

Träger: Ausländerreferat der Diözese Feldkirch<br />

Schon seit fast 15 Jahren besteht dieses Projekt. Im Rahmen einer<br />

Art „nachbarschaftlicher Unterstützung“ geben Privatpersonen<br />

ihre ehrenamtliche Unterstützung an Kinder mit nichtdeutscher<br />

Muttersprache weiter, indem sie sie ein oder zweimal in der<br />

Woche zu sich nachhause einladen, um mit ihnen zu lernen, zu<br />

lesen oder die Hausübungen zu machen. Dieses Projekt funktioniert<br />

nur in Zusammenarbeit mit der Schule und einem „hauptverantwortlichen“<br />

Elternteil (meist Elternverein). Meist haben<br />

die Lernhilfemütter ein eigenes Kind in der gleichen Klasse, wie<br />

das Lernhilfekind, was sich als sehr positiv heraus gestellt habe.<br />

Diese Lernhilfeaktion ist folgenden Grundsätzen verpflichtet: sie<br />

wird ehrenamtlich geleistet und ist für das Lernkind kostenlos.<br />

Das Ausmaß der Lernhilfe wird von den Lernhilfemamas selbst<br />

bestimmt. Die Mitarbeit ist unverbindlich und bringt keine dauernden<br />

Verpflichtungen mit sich.<br />

Derzeit findet dieses Projekt in 7 Gemeinden an 9 Volksschulen<br />

statt. 105 Lernhilfemütter bzw. –väter begleiten 110 Kinder. Die<br />

gesamte Aktion wird vom Land <strong>Vorarlberg</strong> gefördert. Kosten entstehen<br />

für ein Landestreffen pro Jahr (mit Essen) und für ein<br />

Gutscheingeschenk zu Weihnachten für alle HelferInnen.<br />

Die konkreten Ergebnisse und Wirkungen dieser Unterstützung<br />

wurden nie genauer evaluiert. Was sich aber mit großer Sicherheit<br />

sagen lässt, ist, dass durch diese Lernhilfeaktion dauerhafte<br />

soziale Kontakte entstehen – und zwar auf Erwachsenenebene<br />

wie auch auf Kinderebene. Einladungen zu Taufen oder anderen<br />

Familienfesten kommen dadurch zustande.<br />

Dieses Projekt stagniert schon seit einigen Jahren, da von Seiten<br />

der Diözese keine Personalressourcen mehr frei sind, die ein weiteres<br />

Ausbauen ermöglichen würde. Eine finanzielle oder personelle<br />

Unterstützung würde einen weiteren Ausbau in <strong>Vorarlberg</strong><br />

möglich machen. Auch die Idee der „Kinder-Eltern-Patenschaft“<br />

ist auf das Vorschulalter anwendbar.<br />

Kontakt: Paul Nikolic, Diözesanhaus, Feldkirch<br />

INKA – Institut für Interkulturelle Angelegenheiten<br />

– Lernhilfeprojekt<br />

Seit 2004 führt der Verein INKA in verschiedenen Gemeinden<br />

ein weit professionelleres Lernhilfeangebot durch. Dieses wird<br />

vom Land, von den jeweiligen Gemeinden und durch Elternbeiträge<br />

finanziert. Okay-zusammen leben hat die Wirkung dieser<br />

Arbeit evaluiert und für positiv befunden. INKA hat auch bei<br />

zahlreichen vorschulischen Sprachförderprojekten „Starthilfe“<br />

gegeben.<br />

Kontakt: Attila Dincer, INKA, Dornbirn<br />

<strong>SPRACHE</strong><br />

<strong>BILDUNG</strong><br />

<strong>INTEGRATION</strong><br />

34<br />

Lernhilfeprojekte durch türkische<br />

„Selbsthilfeorganisationen“<br />

In verschiedenen Gemeinden bieten inzwischen schon einige<br />

migrantische Selbsthilfeorganisationen Lernhilfe oder andere<br />

Unterstützungen in diesem Bereich an: das Institut Galileo in<br />

mehreren Städten, das Institut Cagri in Hard, der türkische Elternverein<br />

VOTEV mit Sitz in Hohenems. Die Islamischen<br />

Kulturzentren führen in Dornbirn und Hohenems Internate.<br />

In Projekte zur vorschulischen Sprachförderung sind sie bisher<br />

noch nicht eingebunden wurden. Dieses Potential an engagierten<br />

Personen, die natürlich besonders gute Kenntnisse in der türkischen<br />

Muttersprache haben, wäre in der vorschulischen Sprachförderung<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

Lehrgang: Interkulturelle Kompetenz,<br />

Bildungshaus Batschuns<br />

Dieser Lehrgang, der schon einige male stattgefunden hat, zielt<br />

auf eine breite Kompetenzentwicklung für interkulturelles<br />

Zusammenleben bei den TeilnehmerInnen ab und widmet sich<br />

sehr intensiv den verschiedenen Themengebieten (z.B.: Dialogfähigkeit<br />

und Konfliktlösungskompetenz, Rassismus und<br />

Antidiskriminierung, Religion, Integrationsmanagement) zu. Der<br />

Lehrgang dauert 8 volle Tage und 4 Abendeinheiten und wird<br />

von allseits anerkannten FachreferentInnen inhaltlich begleitet.<br />

Bisher wurde dieser Lehrgang von Pädagoginnen für Kinder im<br />

Vorschulalter kaum wahrgenommen. Er würde sich besonders<br />

gut als Grundlagenkurs eignen und könnte mit fachspezifischen<br />

Modulen für die jeweilige Anwendungsebene (Kindergarten,<br />

Kleinkindbetreuung, Spielgruppe, etc) noch vertiefend wirken.<br />

Kontakt: Bildungshaus Batschuns, DSA Katharina Unterrainer<br />

„Brückenbauerinnen“: Migrantinnen im Einsatz<br />

für Integration<br />

Es soll ein Pool von Personen aufgebaut werden, die interkulturelle<br />

Dolmetschung leisten können. In der ersten Aufbaustufe<br />

soll dieses Angebot Kinder- und Spielgruppen, Kindergärten und<br />

Volksschulen für deren Elternarbeit mit Eltern migrantischer<br />

Herkunft, die einer Übersetzung der Informationen bedürfen,<br />

angeboten werden. Diese Personen werden für diese Verwendungsgebiete<br />

speziell geschult und müssen folgende Kompetenzen<br />

und Fähigkeiten mitbringen: gute Deutschkenntnisse und<br />

eine für <strong>Vorarlberg</strong> relevante Migrantensprache, gute Systemkenntnisse<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s, Kenntnisse der Herkunftskultur von in<br />

<strong>Vorarlberg</strong> lebenden Migrantengruppen, Erfahrung mit Dolmetschung,<br />

etc. Derzeit sind in Pool folgende Sprachen vertreten:<br />

Türkisch, Russisch und Tschetschenisch.<br />

In den weiteren Ausbauschritten des Programms ist geplant, die<br />

Brückenbauerinnen auch für den Aufbau von Beratungsräumen<br />

für Migrantinnen in den Gemeinden einzusetzen, sowie als<br />

Beraterinnen in Sachen frühkindlicher Spracherwerb für Eltern<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Kontakt: okay.zusammen leben; Elizabet Hintner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!