23.11.2012 Aufrufe

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.6.1.2 Beispiel Nordrhein-Westfalen „Offensive<br />

Kooperationsformen zwischen Eltern und<br />

Kindereinrichtungen“<br />

In einer sehr umfangreichen Arbeitsunterlage hat das Bundesland<br />

Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Sozialnetz<br />

Hessen eine Übersicht erstellt, welche Formen der Elterninformations-<br />

und –Kooperationsformen sich nachhaltig und abgesichert<br />

bewährt haben.<br />

Sie heben dabei besonders hervor:<br />

- das Aufnahmegespräch zu nutzen, um gegenseitige Erwartungen<br />

zu klären und Aufgaben zuzuteilen (falls notwendig mit Dolmetscher).<br />

Es geht dabei um die Aufgaben der Einrichtung wie<br />

auch um die der Eltern.<br />

- ein Informationsblatt soll dies verschriftlichen – allgemeine<br />

Informationen über Zweitspracherwerb können hier beigelegt<br />

sein.<br />

- Übernahme von kleinen überschaubaren Aufgaben, (Übungsblätter<br />

für zuhause) und besondere Betonung der muttersprachlichen<br />

Entwicklung des Kindes.<br />

- Regelmäßige Elternabende mit Informationscharakter zum Thema<br />

Sprachförderung oder aber auch interkulturelle Treffen als<br />

fixe Projekte im Kindergartenjahr (Kulturhomogene Treffen<br />

können vereinzelnd hilfreich sein)<br />

- halbjährliche Elterngespräche bei denen auch die Sprachentwicklung<br />

des Kindes besonders beachtet wird<br />

- Hospitationen der Eltern in Sprachfördergruppen, damit sie eine<br />

Vorstellung bekommen, wie hier gearbeitet wird.<br />

- Einladung an die Eltern, sich aktiv in Sprachförderprojekte einzubringen<br />

(Leseforen, muttersprachliche Märchenstunden, Lieder,<br />

Reime, etc.)<br />

- Eltern-Kind-Aktivitäten<br />

- für die Eltern sichtbare Dokumentationen über die Aktivitäten<br />

zur Sprachförderung und zu interkulturellen Themen<br />

- Aufbau eine Bibliothek und einer Spielothek, die es erlauben,<br />

dass Familien diese Dinge ausleihen dürfen und Kinder auch<br />

zuhause pädagogisch gutes Material verwenden können und<br />

zuhause auch „Lernprozesse“ mit ihren Familienmitgliedern<br />

fortsetzen können.<br />

Kindergarteneinrichtungen, die sich mit dieser Art von standardisierter<br />

Elternarbeit beschäftigt haben, erzählen, dass dadurch<br />

automatisch eine sehr stabile Unterstützung für die Einrichtung<br />

und aber auch für die Familien untereinander entsteht. Das entwickelt<br />

sich zu einem informellen „Ruck-Sack-Modell“. (siehe<br />

Kindergarten Scherzhausen 4.3.7)<br />

4.6.1.3 Beispiel Tirol „Informationsmaterialien als Hilfestellungen<br />

für Kindergärten bei Informationsanliegen an<br />

die Eltern“<br />

In einer sehr umfangreichen und fachlich tiefgründigen Sammlung<br />

für Unterlagen und Arbeitsmaterialien zum Thema Sprachförderung<br />

und Interkulturelle Pädagogik hat das Fortbildungsreferat<br />

für Kindergärten in Tirol auch eine besondere Sammlung<br />

von Kopiervorlagen angelegt.<br />

Diese Kopiervorlagen sind in Deutsch, Türkisch, Serbo-Kroatisch,<br />

Russisch, Französisch, Englisch und Arabisch verfasst<br />

und beinhalten die Themen:<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

61<br />

„Neue Adresse“, „Änderung der Telefonnummer“, „Ausflug“,<br />

„Bitte geben Sie Ihrem Kind mit ____“, „Einladung zum Elternabend“,<br />

„Früher Entlassen wegen Arzttermin“, „Guten Morgen“<br />

„Guten Tag“, „Mitnahme des Impfpasses“, „Rodeln“, „Ansteckende<br />

Krankheiten im Kiga“, „Willkommen“, „Wir bitten um<br />

ein Gespräch“, „Wir feiern ein (Faschings-)Fest“, „Wir sammeln“,<br />

„Wir sind spazieren“, „Wir wünschen frohe Ferien“.<br />

Besonders interessant ist dabei das folgende<br />

Informationsblatt:<br />

„Was Eltern tun können, um ihr Kind beim Erwerb der deutschen<br />

Sprache zu unterstützen:“<br />

Schauen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Bilderbücher in beiden<br />

Sprachen an und lesen sie Ihrem Kind Geschichten vor.<br />

Bilderbücher können Sie in der Bücherei ausleihen.<br />

Sprechen Sie viel mit Ihrem Kind in der eigenen Sprache<br />

Ermuntern Sie Ihr Kind durch Fragen zum Erzählen – was war<br />

heute los im Kindergarten? Womit hast Du gespielt?<br />

Zuhören ist besonders wichtig<br />

Benennen Sie die Dinge in beiden Sprachen, sofern Sie selbst<br />

die Begriffe in der deutschen Sprache kennen.<br />

Schauen Sie mit Ihrem Kind Kindersendungen im Fernsehen in<br />

deutscher Sprache an.<br />

Spielen Sie gemeinsame Spiele mit Ihrem Kind<br />

Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und geben Sie sich<br />

gegenseitig Tipps und Hilfestellungen bei Problemen.<br />

Kinder laden ihre Freunde gerne ein. Schlagen Sie Ihrem Kind<br />

vor, auch deutschsprachige Freunde und Freundinnen einzuladen.<br />

„Was Eltern vermeiden sollten:“<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Kind nicht „halb Muttersprache, halb<br />

deutsch“<br />

Vermeiden Sie Ihrem Kind zu vermitteln, dass die „fremde<br />

Sprache“ eine unerwünschte ist.<br />

Üben Sie keinen Druck auf Ihr Kind aus, in dem Sie es zwingen<br />

diese oder jene Sprache zu sprechen, oder indem Sie eine<br />

Sprache ablehnen.<br />

Dieses Informationsschreiben impliziert eine klare Grundaussage,<br />

welche Aufgaben die Eltern in Sachen Sprachförderung<br />

innehaben. Sie sind überschaubar und zumutbar.<br />

Quelle: ernst.6900

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!