SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online
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4.5.9<br />
Zertifikatskurs „Interkulturelle Kompetenz“;<br />
RAA Nordrheinwestfalen, D<br />
Ansprechpartnerin: Frau Dr. Monika Springer-Geldmacher; Hauptstelle<br />
RAA NRW, Tiegelstr. 27; 45141 Essen, Telefon: 0049-201-8328304;<br />
E-Mail: springer-geldmacher.hauptstelle@raa.de; www.raa.de<br />
Mehr Informationen unter:<br />
http://www.raa.de/zertifikatskurs-interkulturelle-kompetenz.html<br />
Die eindrucksvolle Angebotspalette von RAA (Griffbereit,<br />
Hokus und Lotus, Interkultureller Schülerklub, KOALA, Modul<br />
DaZ, Potenziale und Rucksack) wird mit diesem Zertifikatslehrgang<br />
konsequent ergänzt und abgerundet. Diese Produktvielfalt<br />
ist Grundlage und Arbeitshaltung für diesen Lehrgang. Die gesamthaft<br />
hohen Qualitäten der Konzepte bestätigen sich in der<br />
nachweislich guten Wirkung. Dieser Lehrgang ist wirklich darauf<br />
ausgerichtet, dass hoch qualifizierte Fachpersonen sich beratend<br />
und aktiv in den Prozess der Sprachförderung von Kindern mit<br />
nichtdeutscher Muttersprache einbringen.<br />
In den Unterlagen der oben genannten homepage ist eine sehr differenzierte<br />
und aufschlussreiche Evaluation des ersten Lehrganges<br />
zu finden.<br />
Aufbau des Lehrganges:<br />
Einführungstag:<br />
Einführung in die Veranstaltung<br />
Verpflichtung zur Organisationsentwicklung<br />
Abschluss einer Vereinbarung zwischen RAA<br />
und Teilnehmerin 1 Tag<br />
Baustein 1: Interkulturelle Sensibilisierung 2 Tage<br />
Baustein 2: Ausländerrecht und Migration 2 Tage<br />
Baustein 3: Sprache, Sprachentwicklung, Förderung<br />
von Mehrsprachigkeit, Sprachstandserhebung, Sprachprogramme<br />
wie Rucksack, Hocus und Lotus,<br />
Wir verstehen uns gut 3 Tage<br />
Baustein 4: Arbeit mit Eltern<br />
Sensibilisierung für die Situation zugewanderter Eltern<br />
Griffbereit und Rucksack<br />
Andere Formen der Elternarbeit 2 Tage<br />
Baustein 5: Organisationsentwicklung<br />
Einführung in die Organisationsentwicklung<br />
Möglichkeiten der Umsetzung in einer Kindertageseinrichtung<br />
Möglichkeiten der Entwicklung einer interkulturellen<br />
Einrichtung 2 Tage<br />
Baustein 6: Religion in der Migration<br />
Islam als Sozialisationsfaktor in der Erziehung von<br />
muslimischen Kindern; Interreligiöse Erziehung 2 Tage<br />
Baustein 7: Kommunikation und Konfliktbearbeitung 2 Tage<br />
Baustein 8: Antirassistische interkulturelle Ansätze<br />
in der Kita 1 Tag<br />
Baustein 9: Praktikum organisiert durch<br />
örtliche RAA in interkulturell ausgerichteten Einrichtungen,<br />
vorzugsweise in Kitas in Kreis oder Kommune 1 Tag<br />
Baustein 10: Organisationsentwicklung, Präsentation<br />
der für die eigene Einrichtung erarbeiteten Umsetzung 2 Tage<br />
60<br />
4.6<br />
ELTERNBETEILIGUNGSMODELLE<br />
(oder andere externe Ehrenamtliche)<br />
Elternbeteiligungsmodelle haben in mehrfacher Hinsicht große<br />
Bedeutung. Zum einen ist es schon mehrfach erwähnt und unbestritten,<br />
dass die Eltern eine zweifache Aufgabe haben, um die<br />
Sprachentwicklung ihres Kindes zu unterstützen: Sie stabilisieren<br />
die muttersprachliche Kompetenz und sie haben eine Vorbildrolle<br />
für das Kind in der grundsätzlichen Einstellung zur Deutschen<br />
Sprache als Zweitsprache. Durch eine organisierte und fachlich<br />
fundierte Zusammenarbeit von Eltern und Einrichtungen werden<br />
beide Aufgaben gestützt und gestärkt.<br />
Elternbeteiligungsmodelle haben natürlich auch das Ziel, die<br />
doch beschränkten Ressourcen der Einrichtungen zu entlasten.<br />
Dieser Umstand ist nach den bisher gemachten Erfahrungen<br />
allerdings nicht als notwendiges Übel anzusehen, sondern trägt<br />
ganz wesentlich zur selbstverständlichen und alltäglichen<br />
Integration von unterschiedlichen Kulturen bei und macht nebenbei<br />
auch meistens großen Spaß.<br />
4.6.1<br />
Eltern übernehmen Aufgaben bei ihrem<br />
eigenen Kind<br />
4.6.1.1 Beispiel Recklinghausen „Elternkontrakt“<br />
Die Stadt Recklinghausen hat seit dem Jahr 2000 ihr Engagement<br />
in Sachen Sprachförderung sukzessive ausgebaut. Um die Kooperation<br />
mit den migrantischen Eltern zu stabilisieren, wird bei<br />
Eintritt des Kindes in den Kindergarten mit diesen Eltern ein<br />
„Kontrakt zur gemeinsamen Umsetzung einer ganzheitlichen<br />
Sprachförderung durch Familie, Kindergarten und Grundschule“<br />
abgeschlossen.<br />
In diesem Kontrakt wird beschrieben, zu was sich der<br />
Kindergarten in Sachen Sprachförderung verpflichtet, aber<br />
genauso, was von den Eltern notwendigerweise beigesteuert werden<br />
muss.<br />
- Die Eltern sichern einen regelmäßigen Kindergartenbesuch des<br />
Kindes zu und verpflichten sich, das Kind bei Krankheit oder<br />
begründetem Fernbleiben zu entschuldigen<br />
- Sie verpflichten sich, regelmäßig an Informationsveranstaltungen<br />
für Eltern zur Sprachförderung im Kindergarten teilzunehmen.<br />
- Sie verpflichten sich regelmäßig an „Fördergesprächen“ mit den<br />
PädagogInnen teilzunehmen.<br />
-<br />
Sie erlauben dem Kindergarten, dass wichtige Informationen zur<br />
sprachlichen Entwicklung des Kindes mit der zukünftigen<br />
Volksschule weitergeleitet werden können.<br />
Obwohl diesem Modell keinerlei rechtswirksames Sanktionsmittel<br />
angeheftet ist, hat die Erfahrung gezeigt, dass Eltern diesen<br />
Kontrakt sehr ernst nehmen. Es ist erst einmal vorgekommen,<br />
dass ein Elternteil zur Einhaltung der Vereinbarung nachhaltig<br />
nicht bereit war.<br />
Dieses Modell der Verbindlichkeit wurde im letzten Jahr von der<br />
Stadt Hamburg übernommen.