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SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

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4.3<br />

SPRACHFÖRDERMODELLE<br />

In den letzten Jahren sind verschiedenste Sprachfördermodelle<br />

im Vorschulbereich entwickelt und auch angewendet worden.<br />

Manchmal war am Anfang die Theorie und das Praxismodell<br />

wurde dazu gestaltet oder manches mal war der Impuls aus dem<br />

Bauch (da muss man doch was tun) der erste Ratgeber. Beiden<br />

Herangehensweisen war gemein, dass es oft nach dem Prinzip<br />

„learning by doing“ funktionieren musste.<br />

Aus diesen Lernerfahrungen dieser Vorreiterprojekte sollten nun<br />

stabile und fachlich fundierte Arbeitsmodelle und Programme<br />

entwickelt werden. Was bis heute als besonders wichtig herausstellt,<br />

sind folgende Merkmale:<br />

- Sprachentwicklung richtet sich in Einrichtungen immer an die<br />

ganze Gruppe; alle Kinder (auch die mit deutscher<br />

Muttersprache) profitieren davon<br />

- Miteinbindung und Zusammenarbeit der Eltern, der<br />

Kindergärten und der Volksschulen<br />

- Sprachstandfeststellung zu Beginn (ab 3 Jahre) sowohl muttersprachlich,<br />

wie auch in Deutsch<br />

- Sprachentwicklungsbeobachtung und deren Dokumentation<br />

- Qualifizierung der Beteiligten (Pädagogen, Eltern,<br />

Brückenbauer)<br />

- kontinuierliches und aufbauendes Arbeiten über das ganze Jahr<br />

(Highlight Projekte haben motivierende Wirkung und schaffen<br />

Bewusstsein, aber vom Sprachentwicklungseffekt sind sie nicht<br />

sehr wirkungsvoll)<br />

Hier sollen nun einige Beispiele von praxisnahen Sprachfördermodellen<br />

vorgestellt werden, die zumindest in Teilbereichen<br />

besonders interessante Konzeptanteile vorweisen:<br />

4.3.1<br />

IPE – Projekte, Mainz; Rheinlandpfalz, D<br />

Kontakt: IPE – Institut für Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich<br />

e. V., Postfach: 24 01 24; 55045 Mainz, Telefon: 0049-6131-38 27 51<br />

E-Mail: ipe@mail-mainz.de Internet: www.ipe-mainz.de<br />

Das „Institut für Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich“<br />

bietet eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich<br />

Interkulturelle Arbeit, Integration und Sprachförderung für Menschen<br />

mit nichtdeutscher Muttersprache. Für den Fokus dieser<br />

Gesamtkonzepterstellung sind besonders folgende Angebote<br />

relevant:<br />

- Interkulturelles Umweltlernen in Kindertagesstätten der Stadt<br />

Viernheim (wurde im Zeitraum 2001 bis 2003 in Kooperation<br />

mit den Kindergartenteams erarbeitet und durchgeführt). Bei<br />

diesem Langzeitprojekt wurde eine Verknüpfung der Ziele<br />

Umweltbildung, soziale Kompetenz und Entwicklung der<br />

Sprache und interkultureller Kompetenz angestrebt und erreicht.<br />

- Interkulturelles mehrsprachiges Kindertheater in Mainz<br />

- ADAPT – „Qualifizierung ausländischer Mitarbeiterinnen zu<br />

staatlich anerkannten Erzieherinnen in<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz“. In Zusammenarbeit<br />

mit der Berufsbildenden Schule für Sozialpädagogik<br />

in Ludwigshafen wurde im Zeitraum 1998 bis 2001 ein dreijähriger<br />

berufsbegleitender Lehrgang absolviert eine ADAPT-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

48<br />

Klasse (10 deutsche Mitschülerinnen, 2/3 migrantische Frauen)<br />

diese Fachausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin.<br />

Dieses Projekt war einerseits eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme<br />

(doppelte Benachteiligungspotentiale von Frauen und<br />

Migrantinnen) und andererseits die Möglichkeit, für den sozialpädagogischen<br />

Bereich qualifizierte Personen mit verschiedenen<br />

Muttersprachen zur Verfügung zu stellen.<br />

Fortbildung für MitarbeiterInnen mit migrantischem<br />

Hintergrund ohne abgeschlossene Erzieherinnenausbildung in<br />

der Stadt Gießen.<br />

In 12 Arbeitseinheiten á 6 Stunden (Gesamt 72 Stunden) wurde<br />

eine fachliche Qualifizierung für die Beschäftigung als<br />

Zusatzkräfte in den Gruppen wie auch für<br />

Brückenbauertätigkeiten in den Einrichtungen erreicht.<br />

Fortbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte aus Kita´s<br />

mit hohem Migrantenanteil in Neuwied.<br />

Ein 8 tägiges Fortbildungsprogramm wurde maßgeschneidert<br />

für besonders betroffene PädagogInnen konzipiert und durchgeführt.<br />

Ein besonderes Angebot stellen dabei die Sprachkurse für<br />

„Begegnungsprachen“ dar, in denen PädagogInnen<br />

Brückensätze erlernen.<br />

Frühförderung türkischsprachiger Kinder: In einem gemeinsamen<br />

Projekt mit den Pädagoginnen wurde ein<br />

Sprachförderprogramm für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren<br />

entwickelt, welches im in der Zeit von Okt. 2001 bis Okt. 2002<br />

erprobt wurde. Die Förderung der Kinder (auch Kinder mit<br />

deutscher Muttersprache aus Familien mit schwierigen sozialen<br />

Situationen wurden miteinbezogen) zielte neben dem klassischen<br />

Spracherwerb auf die Merkmale Konzentrationsfähigkeit,<br />

logisches Denken und angemessenes soziales Verhalten ab.<br />

4.3.2<br />

„Pfiffikurs”; Bad Friedrichshall, Baden Württemberg, D<br />

Kontakt: Grundschule Plattenwald, Am Römerturm,<br />

74177 Bad Friedrichshall, Deutschland<br />

Telefon: 0049-7136-910055;<br />

E-Mail: Grundschule.Plattenwald@t-online.de<br />

Bad Friedrichshall hatte im Jahr 2000 eine sehr besondere<br />

Zusammensetzung der Einwohner: 24 % Deutsche, 28 % Ausländer,<br />

48 % Aussiedler. Das Pfiffikurs-Programm ist vordergründig<br />

ein schulisches Programm, welches davon ausgeht, dass<br />

eine große Zahl an Kindern in die Schule kommen, welche nur<br />

unzureichende oder gar keine Deutschkenntnisse haben. Als<br />

„Vorbeugung“ und auch im Verständnis des „Langzeitprozesses –<br />

Spracherwerb“ wurden direkte Kooperationen zu den Kindergärten<br />

gesucht und hergestellt. Kooperationslehrerinnen kommen<br />

in den Kindergarten und unterstützen das dortige Personal.<br />

Zusätzlich können bei Bedarf spezielle therapeutische Fachkräfte<br />

mit eingebunden werden.<br />

Quelle: ernst.6900

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