SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online
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4.3.3<br />
Stadt Linz; Magistratskindergärten mit<br />
Interkulturellem Schwerpunkt<br />
Kontakt: Mag. Sabine Strassegger, Magistrat Linz, Kinder- und Jugend-<br />
Services Linz; Rudolfstraße 18, 4041 Linz; Tel.: 0732/7070-2901;<br />
e-mail: sabine.strassegger@mag.linz.at<br />
8 von 46 Kindergärten des Magistrats Linz haben sich dem pädagogischen<br />
Schwerpunkt „Interkulturelles Lernen“ zugewandt.<br />
Ihre Schwerpunktziele dabei sind die Persönlichkeitsentwicklung,<br />
das soziales Lernen und die Sensibilisierung für verschiedene<br />
Sprachen. Der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher<br />
Muttersprache ist in diesen Kindergärten besonders hoch. (Zwischen<br />
85 und 100%, bis zu 12 verschiedene Sprachen, türkisch<br />
und serbo-kroatisch sprechende Kinder mit je 1/3 besonders stark<br />
vertreten.<br />
Ganz praktisch und alltäglich sind in diesen Kindergärten<br />
Qualitätsstandards für die Sprachförderung der Kinder entwickelt<br />
und systematisiert worden, die nachweislich sehr erfolgreich<br />
sind. Hier am Beispiel des Kindergartens Breitwiesergutstraße<br />
(Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache 84 von 90<br />
Kindern)<br />
Sprachstandfeststellung und Sprachfördermethode:<br />
Sprachstandfeststellung: Der SISMIK-Beobachtungsbogen<br />
kommt regelmäßig zur Anwendung (für 3jährige 1x im Februar,<br />
ab dann jedes Jahr im November und April). Zwei Pädagoginnen<br />
arbeiten bei der Erstellung des Beobachtungsinhaltes zusammen<br />
um eine breitere Wahrnehmung des Kindes zu erhalten.<br />
(siehe 4.2.3)<br />
Aufgrund der SISMIK-Ergebnisse werden Fördergruppen und<br />
persönliche Sprachförderprogramme (motivierend durch Stärkenorientierung<br />
erstellt)<br />
Die Pädagoginnen wenden die „themenorientierte Sprachförderung“<br />
(zu den Themen Name, Person, Freunde, Familie, Kindergarten<br />
und Umgebung, Nachbarschaft) an. Inhaltlich angelehnt<br />
ist diese Methode an Erkenntnisse des IFP-München und der<br />
Methode von Elke Schlösser „Wir verstehen uns gut“<br />
(siehe 4.1.2 Sprachfördermethoden).<br />
Unterstützung der muttersprachlichen Entwicklung:<br />
durch das Institut für Interkulturelle Pädagogik durch die Bereitstellung<br />
von muttersprachlichen Lehrpersonen<br />
eigenes muttersprachliches pädagogisches Personal in serbokroatisch<br />
und türkisch<br />
oftmalig Langzeitpraktikantinnen durch BIFO (4-5 Monate)<br />
oder Job-Plus (2-3 Jahre) mit nichtdeutscher Muttersprache<br />
Zusammenarbeit und Unterstützung durch mehrsprachige Eltern<br />
Elternarbeit:<br />
- 1 mal im Jahr ein sehr ausführliches Gespräch über die Gesamtentwicklung<br />
des Kindes;<br />
- sehr kultivierte (personell abgesicherte) Tür- und Angelgespräche<br />
- 5 mal im Jahr Spielenachmittage mit Eltern und Kindern zu den<br />
oben genannten Themenschwerpunkten<br />
- Hospitationen (beinahe verpflichtend) von neuen Eltern einen<br />
Vormittag lang in der Gruppe<br />
- ganz offensive Information an die Eltern bezüglich Förderung<br />
der Muttersprache<br />
- regelmäßige Besuchskontakte von Kindern der Gruppe und den<br />
Pädagoginnen in den Familien<br />
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Personalentwicklung:<br />
- regelmäßige Arbeitskreistreffen (alle 4 bis 6 Wochen) zum Austausch<br />
von Erfahrungen und Fragen<br />
- interne Fortbildungen des Magistrats<br />
- gemeinsame Erarbeitung von Methoden und Dokumentationsformen<br />
- gemeinsame Kontakte nach Außen (Exkursionen, Institut für<br />
Frühpädagogik München, etc.)<br />
- reflektierende Gespräche bezüglich der Erreichung der<br />
Qualitätsstandards<br />
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49<br />
Bibliothek (mit zweisprachigen Kinderbüchern) und Spielothek<br />
werden den Eltern angeboten (sehr offensiv), damit Kindern zuhause<br />
pädagogisch sinnvolle und wertvolle Möglichkeiten<br />
bekommen<br />
Erfolgreiche Anwendung – Sprachlernerfolge:<br />
Kinder, welche drei Jahre in den Kindergarten gegangen sind<br />
können praktisch alle genügend Deutsch, damit ein normaler<br />
Schuleinstieg möglich ist.<br />
Ausnahmen sind lediglich Kinder, die aufgrund ihre auffälligen<br />
sozialen Verhaltens und von geistigen Beeinträchtigungen eine<br />
verzögerte Entwicklung haben.<br />
Kiga Breitwiesengutstraße: von 42 Kindern, die nächstes Jahr<br />
schulpflichtig werden, haben 26 ein Sprachticket bekommen<br />
(davon sind 14 das erste Jahr im Kindergarten) und sind nun<br />
Anfang März abermals von der Schule sprachgetestet worden.<br />
10 dieser 14 haben noch erkennbare Sprachdefizite. Die anderen<br />
Kinder werden als normal schulreif eingestuft.<br />
Kiga Anastasius-Grün-Straße: von 102 Kindern ist 1 Kind mit<br />
deutscher Muttersprache. Von 33 Kindern, die nächstes Jahr<br />
schulpflichtig werden, hat 1 Kind ein Sprachticket bekommen.<br />
4.3.4<br />
Sprachfördermodell Recklinghausen –<br />
Qualitätsstandards-Checkliste<br />
In der nachfolgenden Auslistung lässt sich sehr gut ablesen, nach<br />
welchen Qualitätsstandards die Stadt Recklinghausen Sprachförderung<br />
in Kindertageseinrichtungen ausgelegt hat. Diese<br />
Checkliste dient vor allem zur Selbst- oder Fremdevaluation in<br />
den Einrichtungen selbst. Für uns gibt diese Liste sehr wertvolle<br />
Hinweise, wie kompakt und genau sich Sprachfördermodelle<br />
strukturell definieren und planen lassen.<br />
<strong>SPRACHE</strong><br />
<strong>BILDUNG</strong><br />
<strong>INTEGRATION</strong>