SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online

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Netzwerkarbeit:
Der Kindergarten Scherzhausen hat sich ein Netz von Helfern
aufgebaut, welche sich alltäglich in die Kindergartenarbeit einbringen.
Dolmetscher in allen notwendigen Sprachen
muttersprachliche Lehrpersonen kommen in den Kiga
Eltern helfen im Kindergarten bei der muttersprachlichen Weiterentwicklung
der Kinder
Besondere Entwicklung in der Elternarbeit:
Diese Entwicklung hat schon sehr große Ähnlichkeit mit dem
Projekt „Rucksack“ in NRW (siehe 4.6), wurde aber von den Pädagoginnen
selbst entwickelt:
alle 6 Wochen findet ein interkulturelles Frühstück von 7.00 bis
10.00 Uhr statt, welches sehr gut besucht wird. (Viele kommen
jedes Mal, die andern praktisch alle jedes zweite Mal.)
2 mal im Jahr ein großes ganztägiges interkulturelles Fest.
Aus diesen Aktionen heraus hat sich eine Gruppe gebildet, die
regelmäßig in den Kindergarten kommen und muttersprachliche
Märchen (auch traditionelle) erzählen oder mehrsprachige Bücher
vorlesen. Es gibt im Kiga mehrere Leseforen, welche zum
Teil mehrfach „gebucht“ werden.
Eine andere (mehrsprachige) Elterngruppe hat sich gebildet,
welche sich gegenseitige Unterstützung bieten (z.B. bei Behördengängen
oder bei Arztbesuchen, etc.) Es kommt immer öfter
vor, dass Eltern zu anderen Familien nach Hause eingeladen
werden, um dort bestimmte Themen zu besprechen (z.B. pädagogische
Fragen).
Bibliothek (mit zweisprachigen Kinderbüchern) und Spielothek
wurde aufgebaut und diese werden den Eltern angeboten (sehr
offensiv), damit Kinder zuhause pädagogisch sinnvolle und wertvolle
Möglichkeiten bekommen
Personalentwicklung:
die Leiterin gibt inzwischen selbst, oder im Auftrag des Landes
oder der Stadt, Fortbildungen für andere Pädagoginnen
An der Uni-Salzburg wurde ein interkultureller Lehrgang angeboten,
den zahlreiche Kinderpädagoginnen besuchten
In jedem Kindergarten gibt es ein oder zwei derart spezialisierte
Pädagoginnen
Erfolgreiche Anwendung – Sprachlernerfolge:
- Neben der ständigen Beobachtung und Dokumentation der
Fortschritte in der Sprachentwicklung, wird im letzten Kindergartenjahr
vermehrt mit Geschichten und Erzählsituationen
gearbeitet, welche die Kinder selbst gestalten. Der Wortschatz,
,, die inhaltliche Handlung und die verwendete Grammatik werden
dabei besonders beachtet.
- Das Ergebnis ist sehr erfreulich. Eigentlich sind in den letzten
Jahren alle Kinder immer völlig normal eingeschult. Deshalb
verwundert es nicht, dass heuer von 25 Kindern mit nichtdeutscher
Muttersprache, welche nächstes Jahr schulpflichtig werden,
lediglich 1 Kind ein Sprachticket bekam.
4.3.8
„Sesam öffne dich“, Gemeindekindergarten
Mäder, Vorarlberg, A
Im Zeitraum September bis Dezember 2005 startete der Kindergarten
Mäder den ersten von drei Teilen eines Sprachprojekte
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52
für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache. An 12 Nachmittagen
zu je 2 Stunden wurden sehr kindgerechte Themenbereiche
ausgewählt, die sich methodisch vielfältig auch um die Sprachentwicklung
und Wortschatzerweiterung der Kinder bemühten.
Diese Projekttrilogie ist sehr gut dokumentiert und ausgewertet.
Für die Alltagspraxis in den Gruppen sofort zu übernehmen.
Derzeit läuft die Weiterführung dieses Projektes, welches sich
sowohl an die Kinder wie auch an die Eltern richtet.
4.4
SPEZIELLE FORTBILDUNGSMODELLE
Die Qualifizierung vom pädagogischen Personal in den
Kindereinrichtungen ist wahrscheinlich die wichtigste Investition,
die im Bereich der vorschulischen Sprachförderung gemacht
werden soll.
Neben der grundlegenden „Nachrüstung“ des gesamten Personals
was das Grundwissen über Sprachentwicklung und
Sprachförderung, Zweitspracherwerb und Mehrsprachigkeit anbelangt,
gilt es besonders jenen Personen Unterstützung zu gewähren,
die aufgrund spezieller Gruppenkonstellationen dringlichen
Bedarf haben. Diese speziellen Situationen können sein:
ein hoher Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache
oder eine Vielzahl von verschiedenen Erstsprachen in der Gruppe.
Die nachstehenden Fortbildungsmodelle sind darauf ausgerichtet,
diese spezialisierte Zusatzqualifikation zu ermöglichen. Sie
sind erprobt und erfolgreich angewandt worden.
Im Wesentlichen werden folgende Themen beleuchtet:
Erweiterung des interkulturellen Grundwissen (Religion,
Migration, Bildungserfahrungen der Herkunftsfamilien, etc.)
Grundwissen über Sprachentwicklung, Sprachförderung,
Deutsch als Zweitsprache
Einführung in Methoden der Sprachförderung
Einführung in die Anwendung von Sprachstandsfeststellungen
und Sprachentwicklungsbeobachtung und deren Dokumentation
Zusammenarbeit mit Eltern in Sachen Sprachförderung
Quelle: ernst.6900