SPRACHE BILDUNG INTEGRATION - Vorarlberg Online
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Mit der Durchführung der Aktivitäten in der Muttersprache wird<br />
die Sprachförderung an den Sprachkompetenzen und Kommunikationsgewohnheiten<br />
der Mütter angeknüpft – Wenn eine Mutter<br />
selber nicht gut Deutsch kann, ist die Aufforderung „Reden Sie<br />
deutsch mit ihrem Kind“ ein sinnloser Appell! Stattdessen ist es<br />
wichtig ihr den Wert des Deutschlernens erfahrbar zu machen, in<br />
dem man sie für Mehrsprachigkeit und Sprachförderung sensibilisiert.<br />
In den Kindergartenjahren 2002 bis 2006 haben an<br />
Modul 1 55 Kindertageseinrichtungen teilgenommen;<br />
513 Erzieher/innen wurden qualifiziert.<br />
Modul 2 Zurzeit sind über 33 Stadtteilmütter beschäftigt,<br />
die insgesamt 43 Müttergruppen leiten,<br />
an denen 361 Mütter in 41 KiTas teilnehmen.<br />
Über 300 Stadtteilmütter wurden bisher aus<br />
gebildet.<br />
4.7.2<br />
Stadtteilmütterprojekt in Augsburg, D<br />
Kontakt: Amt für Kinder Jugend und Familie, Abt. Kompetenzzentrum<br />
Familie, Gögginger Str. 59 a<br />
86159 Augsburg, http://www.augsburg.de<br />
Mit dem Projekt wird der europäischen Sprachpolitik Rechnung<br />
getragen, die das Ziel verfolgt, dass jeder EU-Bürger in der Lage<br />
sein soll, in drei Gemeinschaftssprachen zu kommunizieren.<br />
Das Projekt Stadtteilmütter ist ein Sprach- und Integrationsförderansatz.<br />
Es sieht vor, dass Mütter und Kindertagesstätten bilinguale<br />
Sprache vermitteln. Hierbei werden die Stadtteilmütter anhand<br />
konkreter Lernschritte unter Einbeziehung geeigneter<br />
Lehrmaterialen qualifiziert, mit ihren Kindern die Herkunftssprache<br />
zu erwerben, zu differenzieren und zu intensivieren.<br />
Dieses in der Anleitungsgruppe der Stadtteilmütter erprobte und<br />
erfahrene Wissen geben sie an eine Gruppe von Müttern gleicher<br />
Nationalität weiter. Parallel dazu werden die gleichen Themen in<br />
der Kindertagesstätte mit den Kindern in deutscher Sprache aufgegriffen.<br />
Die Stadtteilmütter müssen die deutsche Sprache gut beherrschen;<br />
die nationalen Gruppen finden in der Herkunftssprache statt.<br />
Die Kindertagesstätte akquiriert geeignete Stadtteilmütter. Nach<br />
einem Treffen mit dem Kompetenzzentrum Familie der Stadt<br />
Augsburg, der Koordinationsstelle des DKSB und dem pädagogischen<br />
Personal der Kita, bei dem das Konzept vorgestellt und<br />
erläutert wird, kann das Kursprogramm starten.<br />
Die Stadtteilmütter sind auch im Rahmen des bürgerschaftlichen<br />
Engagements im „Bündnis für Augsburg“ engagiert und organisiert.<br />
Die Stadtteilmütter organisieren in Kooperation mit einem<br />
städtischen Integrationsprojekt namens „Pusula“ (Kompass) ein<br />
Sorgentelefon in türkischer Sprache. Sie nehmen sich isolierter<br />
Frauen an, die ihnen der Allgemeine Sozialdienst vermittelt. Bei<br />
öffentlichen Hearings des Sozialreferates stehen sie als<br />
Ansprechpartnerinnen für ihre Landsleute zur Verfügung und<br />
vertreten ihre Anliegen selbst.<br />
68<br />
Beim Wechsel der Kinder in die Schule bleiben sie Stadtteilmütter,<br />
so dass derzeit vier Schulen das Projekt der Zweisprachigkeit<br />
im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts weiterführen.<br />
Weiterhin geplant ist die Kooperation mit den Augsburger KIDS<br />
(KinderInDerStadt). Dies sind Familienstützpunkte in den vier<br />
Sozialregionen, die die Belange von Familien möglichst passgenau<br />
aufgreifen, weiterentwickeln und gelebte Nachbarschaft ermöglichen<br />
und dabei helfen, mulikulturelle Mutter-Kind-Gruppen<br />
aufzubauen.<br />
Mit einem KIDS-Mobil, einem Spielmobil für Kleinkinder soll<br />
eine Gehstruktur hin zu den Grünflächen aufgebaut werden,<br />
damit die Familien erreicht werden können. Neben anderen<br />
Diensten sollen hier auch die Stadtteilmütter Kontakt zu ihrer<br />
nationalen Gruppe aufnehmen, um deren Bedarfe genauer aufgreifen<br />
zu können, Selbstverantwortung inspirieren zu können<br />
und auch Sprachlerngruppen für Mütter mit kleinen Kindern aufbauen<br />
zu können. So kann die Sprachlernphase der Kinder noch<br />
besser bilingual genützt werden.<br />
Nach einer Einschätzung von Verantwortlichen der Stadt Augsburg<br />
sind die Stadtteilmütter als Integrations- und Verantwortungsträger<br />
aus Augsburg nicht mehr wegzudenken. Sie treten<br />
zunehmend selbstbewusst aus dem Verborgenen heraus, machen<br />
die Multikulturalität der Stadt verantwortungsbewusst sichtbar<br />
und gestalten die Stadtgesellschaft aktiv mit.<br />
Förderzeitraum: 2006<br />
Stand: März 2006<br />
4.7.3<br />
Brückenbauerinnen: Dolmetscherinnen für die<br />
Elternarbeit in Spielgruppen, Kindergärten und<br />
Schulen<br />
Kontakt: okay.zusammen leben, Elizabet Hintner,<br />
Tel. +43-5572-398102-6,<br />
elizabet.hintner@okay-line.at, www.okay-line.at/<br />
“Brückenbauerinnen” ist ein Programm von “okay. zusammen<br />
leben”. Es zielt darauf, die besonderen Fähigkeiten von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund (Mehrsprachigkeit, interkulturelle<br />
Kompetenz) für die Integrationsarbeit in <strong>Vorarlberg</strong> nutzbar<br />
zu machen. Ziel des Programms ist der Aufbau eines Pools von<br />
Personen, die interkulturell sensible Dolmetschung leisten können.<br />
In der ersten Phase des Programms stehen die Brückenbauerinnen<br />
für die Elternarbeit in Kinder- und Spielgruppen,<br />
Kindergärten und Pflichtschulen zur Verfügung. Einen besonderen<br />
Schwerpunkt bildet die Unterstützung der Elternarbeit im<br />
Rahmen des Programms “Kindergartenvorsorge neu” des<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er AKS.<br />
Brückenbauerinnen haben:<br />
- Gute Kenntnisse der deutschen Sprache und einer für <strong>Vorarlberg</strong><br />
relevanten Migrantensprache<br />
- Gute Systemkenntnisse <strong>Vorarlberg</strong>s (Bildungssystem oder andere<br />
für unser Thema relevante Systeme)<br />
- Kenntnisse der Herkunftskultur von in <strong>Vorarlberg</strong> lebenden Migrantengruppen,<br />
die für das Programm relevant sind.<br />
-<br />
Erfahrung mit Dolmetscharbeit