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Botschaft über die Volksinitiative «für den Beitritt der - admin.ch

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Gerade im Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsberei<strong>ch</strong> wird <strong>die</strong> wi<strong>ch</strong>tige Rolle <strong>der</strong> Expertenberi<strong>ch</strong>te<br />

deutli<strong>ch</strong>. Dank <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Beoba<strong>ch</strong>tung problematis<strong>ch</strong>er Situationen beauftragten<br />

Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsberi<strong>ch</strong>terstatter sowie <strong>der</strong> Beri<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Vertragsparteien zur Umsetzung<br />

eins<strong>ch</strong>lägiger Abkommen verfügt <strong>die</strong> UNO <strong>über</strong> viele Informationen. In <strong>der</strong><br />

zuständigen Kommission <strong>der</strong> UNO-Generalversammlung und <strong>der</strong> Genfer Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tskommission32<br />

wer<strong>den</strong> <strong>die</strong>se reflektiert und auf <strong>die</strong>ser Basis Empfehlungen<br />

formuliert und verabs<strong>ch</strong>iedet. Das ebenfalls in Genf angesiedelte UNO-Ho<strong>ch</strong>kommissariat<br />

für Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te begleitet dann <strong>der</strong>en Umsetzung.<br />

Als Forum und dur<strong>ch</strong> <strong>den</strong> Austaus<strong>ch</strong> von Informationen trägt <strong>die</strong> UNO bei zur Erarbeitung<br />

von Lösungen für <strong>die</strong> grossen Probleme <strong>der</strong> Gegenwart. Dies sei an fünf<br />

Beispielen verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>t:<br />

1. «Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung»: Getragen vom wa<strong>ch</strong>sen<strong>den</strong> Bewusstsein für <strong>den</strong><br />

globalen Charakter <strong>der</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten Umweltprobleme (Klimaän<strong>der</strong>ungen,<br />

Verlust <strong>der</strong> Artenvielfalt, Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ozons<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, Bo<strong>den</strong>erosion<br />

o<strong>der</strong> Verknappung von Trinkwasser) und <strong>der</strong>en Zusammenhang mit Entwicklungsfragen,<br />

entstand das Konzept <strong>der</strong> «na<strong>ch</strong>haltigen Entwicklung», das<br />

Umwelts<strong>ch</strong>utz mit wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er und sozialer Entwicklung verbindet. Es<br />

erlangte dur<strong>ch</strong> eine Reihe von UNO-Konferenzen, insbeson<strong>der</strong>e am Erdgipfel<br />

von Rio de Janeiro 1992 und an <strong>der</strong> ersten Folgekonferenz, <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>session<br />

<strong>der</strong> Generalversammlung von 1997 in New York, eine globale Abstützung<br />

und seine heutige Bea<strong>ch</strong>tung. Die Bewusstseinsbildung wurde verstärkt<br />

und es erwu<strong>ch</strong>sen kräftige Impulse zur nationalen Umsetzung des<br />

Konzeptes.<br />

2. Frie<strong>den</strong>sför<strong>der</strong>ung: Die na<strong>ch</strong> dem Ende des Kalten Krieges si<strong>ch</strong>tbare Häufung<br />

innerstaatli<strong>ch</strong>er Konflikte <strong>über</strong>for<strong>der</strong>te <strong>die</strong> Ents<strong>ch</strong>eidungsprozesse sowie<br />

<strong>die</strong> frie<strong>den</strong>serhalten<strong>den</strong> Kapazitäten in <strong>der</strong> UNO. Auf Grund negativer<br />

Erfahrungen bei UNO-Einsätzen (Beispiele Somalia, Ruanda, Ex-<br />

Jugoslawien, teilweise Sierra Leone) kam es zu einer intensiven Debatte<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> Grundsätze <strong>der</strong> Frie<strong>den</strong>ssi<strong>ch</strong>erung. Diese bewirkte <strong>den</strong> vermehrten<br />

Einbezug ziviler Aspekte in <strong>die</strong> frie<strong>den</strong>spolitis<strong>ch</strong>en Bemühungen <strong>der</strong> Organisation.<br />

33 Der Si<strong>ch</strong>erheitsrat widmet si<strong>ch</strong> als Folge davon immer häufiger<br />

au<strong>ch</strong> allgemeinen Si<strong>ch</strong>erheitsfragen. Er entwickelt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> zu einer anerkannten<br />

Instanz <strong>der</strong> Staatengemeins<strong>ch</strong>aft im humanitären Berei<strong>ch</strong>, weist auf<br />

Verletzungen des humanitären Völkerre<strong>ch</strong>tes hin und formuliert Strategien<br />

zu dessen verbesserter Respektierung. Der «Brahimi-Beri<strong>ch</strong>t» 34 zeigt nun<br />

konkrete Massnahmen auf, mit <strong>den</strong>en <strong>die</strong> UNO ihre neue, au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsvorstellungen weitgehend entspre<strong>ch</strong>ende Rolle wahrnehmen<br />

kann.<br />

3. «Global compact»: Mit <strong>die</strong>sem Konzept, das <strong>der</strong> UNO-Generalsekretär am<br />

31. Januar 1999 am World Economic Forum in Davos vorgestellt hat, soll<br />

eine direkte Partners<strong>ch</strong>aft zwis<strong>ch</strong>en UNO und Wirts<strong>ch</strong>aft aufgebaut wer<strong>den</strong>.<br />

Ni<strong>ch</strong>t mittels Ri<strong>ch</strong>tlinien, son<strong>der</strong>n auf Grund ihrer Eigenverantwortung sollen<br />

global tätige Firmen Mindeststandards bei Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>ten, im Arbeitsre<strong>ch</strong>t<br />

und im Umwelts<strong>ch</strong>utz einhalten. Am 26. Juli 2000 traten 50 global<br />

32 Die S<strong>ch</strong>weiz hat als Ni<strong>ch</strong>tmitglied kein Einsitzre<strong>ch</strong>t.<br />

33 Siehe dazu Ziffer 4.4.<br />

34 Rapport du Groupe d’étude sur les opérations de paix de l’Organisation des Nations<br />

Unies (A/55/305 – S/2000/809) www.un.org/fren<strong>ch</strong>/peace/reports/peace_operations/.<br />

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