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Botschaft über die Volksinitiative «für den Beitritt der - admin.ch

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2.2 Der Stellenwert <strong>der</strong> UNO<br />

Der Stellenwert <strong>der</strong> UNO ist dank ihrer Universalität sowie dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> erhöhte<br />

Bedeutung multilateraler Organisationen infolge <strong>der</strong> Globalisierung gestiegen.<br />

Vers<strong>ch</strong>ie<strong>den</strong>e Entwicklungen liessen <strong>die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> UNO anwa<strong>ch</strong>sen:<br />

– Verbessertes Klima im Si<strong>ch</strong>erheitsrat na<strong>ch</strong> dem Ende des Kalten Krieges<br />

– Universalität <strong>der</strong> Mitglieds<strong>ch</strong>aft. Fast 100% <strong>der</strong> Weltbevölkerung sind in <strong>der</strong><br />

UNO vertreten. 189 Staaten gehören <strong>der</strong> UNO an<br />

– Zwang zu internationaler Zusammenarbeit infolge des verstärkten Aufkommens<br />

globaler Probleme<br />

– Erhöhte Bes<strong>ch</strong>lussfähigkeit vor allem im Si<strong>ch</strong>erheitsberei<strong>ch</strong>.<br />

Am augenfälligsten wer<strong>den</strong> <strong>die</strong>se Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> stärkeren Rolle <strong>der</strong> UNO bei<br />

<strong>der</strong> Frie<strong>den</strong>ssi<strong>ch</strong>erung. Seit <strong>der</strong> Überwindung <strong>der</strong> Pattsituation zwis<strong>ch</strong>en Ost und<br />

West hat <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheitsrat bei seinen Empfehlungen an <strong>die</strong> Staatengemeins<strong>ch</strong>aft<br />

sowie bei seinen Ents<strong>ch</strong>eidungen an Handlungsspielraum gewonnen. Dies äusserte<br />

si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>:<br />

– Rückgang <strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> Vetos blockierten Ents<strong>ch</strong>eidungen des Si<strong>ch</strong>erheitsrats<br />

von dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s auf rund eine pro Jahr<br />

– Zunahme präventivdiplomatis<strong>ch</strong>er und zivilpolizeili<strong>ch</strong>er Massnahmen sowie<br />

von Wahl- und Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsbeoba<strong>ch</strong>tungen<br />

– Zunahme <strong>der</strong> Wirts<strong>ch</strong>aftssanktionen (gegen 2 Staaten zwis<strong>ch</strong>en 1945 und<br />

1988; gegen 13 Staaten und Gruppen seit 1989) 18<br />

– Zunahme <strong>der</strong> frie<strong>den</strong>serhalten<strong>den</strong> Operationen (15 zwis<strong>ch</strong>en 1945 und 1988,<br />

39 seit 1989). 19<br />

Diese zusehends genutzte Kompetenz, Bes<strong>ch</strong>lüssen eine weltweite Legitimität zu<br />

verleihen, hat <strong>die</strong> UNO in <strong>der</strong> internationalen Politik zu einem wi<strong>ch</strong>tigen Instrument<br />

und Anspre<strong>ch</strong>partner gema<strong>ch</strong>t. Das wird im Si<strong>ch</strong>erheitsberei<strong>ch</strong> auf Grund <strong>der</strong> Befugnisse<br />

des UNO-Si<strong>ch</strong>erheitsrats beson<strong>der</strong>s si<strong>ch</strong>tbar. Regionale Bündnisse sind, um<br />

si<strong>ch</strong> innerhalb <strong>der</strong> völkerre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ranken bewegen zu können, auf einen legitimieren<strong>den</strong><br />

Auftrag <strong>der</strong> globalen UNO angewiesen.<br />

Neue Aufgaben dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> weltweite Vernetzung<br />

Mit <strong>der</strong> Globalisierung nahm das Bewusstsein für <strong>die</strong> Vernetzung von Wirts<strong>ch</strong>aft,<br />

Politik, Gesells<strong>ch</strong>aft und Umwelt zu und floss in <strong>die</strong> multilaterale Politik ein. An<br />

<strong>den</strong> «Weltkonferenzen» <strong>der</strong> Neunzigerjahre sowie an <strong>der</strong>en Na<strong>ch</strong>folgekonferenzen<br />

wur<strong>den</strong> wi<strong>ch</strong>tige Themen (etwa soziales Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t, Arbeitsplatzsi<strong>ch</strong>erung, Armut,<br />

Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te, Umwelt, <strong>die</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter- o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Bevölkerungsfrage) aufgenommen.<br />

Dies bestätigte <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>lüsselrolle <strong>der</strong> UNO bei <strong>der</strong> Behandlung globaler<br />

Fragen. Neu war <strong>der</strong> Einbezug <strong>der</strong> Ni<strong>ch</strong>tregierungsorganisationen und <strong>der</strong> Wirts<strong>ch</strong>aft<br />

in intergouvernementale Prozesse. Die vor allem seit 1990 im Rahmen <strong>der</strong><br />

18 Siehe Ziffer 4.4.<br />

19 Siehe Ziffer 4.4.<br />

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