Botschaft über die Volksinitiative «für den Beitritt der - admin.ch
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auf <strong>die</strong>se Umstände. Er verlangt eine Reihe von Massnahmen, wel<strong>ch</strong>e <strong>die</strong><br />
Stärkung <strong>der</strong> planeris<strong>ch</strong>en und operativen Kapazitäten sowie <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheit<br />
<strong>der</strong> UNO-Operationen beinhalten. Namentli<strong>ch</strong> sollen frie<strong>den</strong>serhaltende<br />
Operationen s<strong>ch</strong>neller mobilisiert wer<strong>den</strong> können und verbesserte Mittel erhalten,<br />
um in s<strong>ch</strong>wierigen Situationen operativ zu bleiben. Diese Massnahmen<br />
sind insbeson<strong>der</strong>e am «Millenniums-Gipfel» im September 2000 auf<br />
ein gutes E<strong>ch</strong>o gestossen. Eine erste Zielsetzung verlangt <strong>die</strong> Anpassung <strong>der</strong><br />
Führungsorgane im Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> frie<strong>den</strong>serhalten<strong>den</strong> Massnahmen bis Ende<br />
2001.<br />
– Ni<strong>ch</strong>tmilitäris<strong>ch</strong>e Zwangsmassnahmen: Gegen zehn Staaten o<strong>der</strong> Gruppierungen<br />
sind <strong>der</strong>zeit Wirts<strong>ch</strong>aftssanktionen in Kraft41, <strong>die</strong> von <strong>den</strong> Mitgliedstaaten<br />
und <strong>der</strong> UNO gemeinsam umgesetzt wer<strong>den</strong>. Die UNO versu<strong>ch</strong>te in<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren vermehrt, mit ihren Sanktionen <strong>die</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> für ein<br />
Fehlverhalten S<strong>ch</strong>uldigen zu treffen (etwa in Angola o<strong>der</strong> Sierra Leone). Sie<br />
verzi<strong>ch</strong>tet vor allem auf Grund <strong>der</strong> Erfahrungen im Irak zunehmend auf<br />
umfassende Sanktionen, <strong>die</strong> <strong>den</strong> Zivilbevölkerungen und <strong>den</strong> Handelspartnern<br />
<strong>der</strong> betroffenen Staaten S<strong>ch</strong>a<strong>den</strong> zufügen. Die S<strong>ch</strong>weiz leistete mit dem<br />
«Interlaken-Prozess» 42 zur Verfeinerung <strong>der</strong> gezielten Finanzsanktionen einen<br />
wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag zu <strong>die</strong>sen Bemühungen. Sie unterstützt zudem internationale<br />
Bemühungen zur besseren Evaluierung <strong>der</strong> Auswirkungen einmal<br />
bes<strong>ch</strong>lossener Sanktionen. Hier geht es darum, dem Si<strong>ch</strong>erheitsrat mögli<strong>ch</strong>st<br />
viele Informationen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Wirkung <strong>der</strong> von ihm angeordneten Massnahmen<br />
zur Verfügung zu stellen, damit er <strong>die</strong>se besser anpassen o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />
re<strong>ch</strong>tzeitig aufheben könnte.<br />
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe<br />
In <strong>die</strong>sem Berei<strong>ch</strong> spielt <strong>die</strong> UNO bereits seit 1960 und somit seit dem <strong>Beitritt</strong> <strong>der</strong><br />
ehemaligen Kolonien als unabhängige Staaten eine führende Rolle und verfügt <strong>über</strong><br />
einen bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Leistungsausweis. Neben <strong>der</strong> konzeptionellen und strategis<strong>ch</strong>en<br />
Arbeit in <strong>den</strong> UNO-Hauptquartieren erfolgt eine weitverzweigte Feldarbeit zur Entwicklungsunterstützung<br />
o<strong>der</strong> zur humanitären Notlin<strong>der</strong>ung. Diese ergänzen si<strong>ch</strong><br />
gegenseitig. Die Projektumsetzung wird je na<strong>ch</strong> Berei<strong>ch</strong> vornehmli<strong>ch</strong> vom Entwicklungsprogramm<br />
UNDP, dem Kin<strong>der</strong>hilfswerk UNICEF, dem Bevölkerungsprogramm<br />
UNFPA, dem Ernährungsprogramm WFP o<strong>der</strong> dem Ho<strong>ch</strong>kommissariat für<br />
Flü<strong>ch</strong>tlinge UNHCR wahrgenommen. Die UNO unterhält in <strong>über</strong> 130 Län<strong>der</strong>n<br />
Feldvertretungen, <strong>die</strong> vor Ort <strong>die</strong> praktis<strong>ch</strong>e Arbeit leisten. In Län<strong>der</strong>n mit akuten<br />
Krisensituationen infolge von Naturkatastrophen und te<strong>ch</strong>nologiebedingten Unglücksfällen<br />
einerseits und kriegeris<strong>ch</strong>en Ereignissen an<strong>der</strong>erseits setzt <strong>die</strong> UNO<br />
au<strong>ch</strong> humanitäre Koordinatoren ein.<br />
41 Afghanistan, Eritrea/Äthiopien, Irak, Ex-Jugoslawien/Kosovo, Liberia, Rwanda, Somalia,<br />
Sudan, Sierra Leone, UNITA/Angola.<br />
42 Beim «Interlaken-Prozess», <strong>den</strong> <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz 1997 bis 1999 gemeinsam mit dem UNO-<br />
Sekretariat initiiert und geführt hat, handelt es si<strong>ch</strong> um einen Diskussionsprozess<br />
(<strong>die</strong> Sitzungen fan<strong>den</strong> in Interlaken statt) mit dem Ziel, <strong>die</strong> unerwüns<strong>ch</strong>ten Nebenwirkungen<br />
gewisser ni<strong>ch</strong>tmilitäris<strong>ch</strong>er UNO-Sanktionen auf Zivilbevölkerungen und<br />
Handel verringern zu helfen. Erarbeitet wur<strong>den</strong> eine Musterresolution für <strong>den</strong><br />
Si<strong>ch</strong>erheitsrat zur Einsetzung von Finanzsanktionen sowie ein Mustergesetz für<br />
<strong>die</strong> Staaten zu <strong>der</strong>en Umsetzung. Die Produkte wur<strong>den</strong> dem UNO-Si<strong>ch</strong>erheitsrat zur<br />
Kenntnis gebra<strong>ch</strong>t. Sie versetzen <strong>die</strong>sen in <strong>die</strong> Lage, funktionierende Finanzsanktionen<br />
zu bes<strong>ch</strong>liessen, <strong>die</strong> eine wi<strong>ch</strong>tige Alternative zu «stumpfen» Handelssanktionen<br />
darstellen können.<br />
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