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HfG Karlsruhe Jahresbericht Staatliche Hochschule für Gestaltung ...

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Absolventen / Alumni<br />

<strong>HfG</strong> <strong>HfG</strong><br />

Absolventen / Alumni<br />

Interview mit Iris Kadel<br />

Im Jahr 2003 gründete Iris Kadel (K) ihre Galerie in <strong>Karlsruhe</strong>. Ihre Grundlagen: Das Studium<br />

der Kunstwissenschaft an der <strong>HfG</strong> <strong>Karlsruhe</strong> von 1997 bis 2004 bei Prof. Dr. Hans Belting<br />

und Prof. Dr. Boris Groys, die erste Galerietätigkeit in ihrer Privatwohnung 2001 und danach<br />

die Gründung des Projektraums »Ausstellungsraum Iris Kadel« in der <strong>Karlsruhe</strong>r Galerie<br />

Meyer Riegger. Inzwischen vertritt Iris Kadel 13 Künstlerinnen und Künstler und nimmt an<br />

großen internationalen Messen wie Frieze London, Art Forum Berlin, Art Basel, Art Basel<br />

Miami Beach und FIAC-Paris teil. Mit Iris Kadel sprach Klaus Heid (H).<br />

Interview with Iris Kadel<br />

In 2003, Iris Kadel (K) opened her own gallery in <strong>Karlsruhe</strong>. This was the culmination of<br />

many steps: From 1997 to 2004 she completed her degree in Art Research and Media Theory<br />

at <strong>HfG</strong> <strong>Karlsruhe</strong> with Prof. Hans Belting and Prof. Boris Groys. This was followed by her first<br />

work as gallerist, operating from her home in 2001. Finally, she founded her project space<br />

“Ausstellungsraum Iris Kadel” [Exhibition Space Iris Kadel] at <strong>Karlsruhe</strong> Gallery Meyer Rieg-<br />

ger. Today, she represents 13 artists and participates in major international shows like Frieze<br />

London, Art Forum Berlin, Art Basel, Art Basel Miami Beach, and FIAC Paris. Iris Kadel was<br />

interviewed by Klaus Heid (H).<br />

H Die Gründung einer Galerie ist ein riskantes Unternehmen. Woraus schöpften Sie 2003<br />

die Zuversicht, dass sich das Risiko lohnen könnte?<br />

K Die Galerie hat sich aus dem zunächst nicht-kommerziellen Ausstellungsraum Schritt <strong>für</strong><br />

Schritt entwickelt. Es handelte sich also nicht um eine Entscheidung, die über Nacht von mir<br />

getroffen wurde. Ich hatte seit 1998 bei der Galerie Meyer Riegger gearbeitet und daneben<br />

Einblicke in andere Bereiche des Kunstbetriebs bekommen. Im direkten Vergleich zur kuratorischen<br />

Praxis war mir irgendwann klar geworden, dass mich die langfristige Zusammenarbeit<br />

mit Künstlern mehr interessiert, als institutionelle Ausstellungen zu konzipieren. Zu<br />

Beginn der Galerie habe ich parallel bei Meyer Riegger gearbeitet, dann in der Kunststiftung<br />

Baden-Württemberg und im Museum <strong>für</strong> Neue Kunst des ZKM Führungen angeboten. Innerhalb<br />

dieses Rahmens und mit viel Engagement der ausgewählten Galeriekünstler konnte ich<br />

die Galerie gründen. Damals war ich 27 Jahre alt und fand, dass man in diesem Alter sowieso<br />

nicht viel verlieren kann. Trotzdem hatte ich am Anfang der Galerie eine Frist von drei<br />

Jahren gegeben, innerhalb derer sie sich wirtschaftlich tragen sollte.<br />

H Was muss eine Künstlerin oder ein Künstler mitbringen, um Sie zu überzeugen?<br />

K Generell muss ich der Persönlichkeit vertrauen können. Es macht keinen Sinn, eine lang-<br />

fristige Zusammenarbeit anzustreben, wenn man bei wesentlichen Aspekten nicht derselben<br />

Meinung ist. Die Qualität der künstlerischen Arbeit liegt <strong>für</strong> mich einerseits in der schlüssigen<br />

Beziehung einzelner Werke zueinander und andererseits in der stetigen Suche nach Möglich-<br />

keiten, die eigene künstlerische Arbeit weiter zu entwickeln. Daraus entwickelt sich eine<br />

Vielschichtigkeit, die man als Betrachter eventuell nicht sofort verbalisieren kann, die es<br />

aber so spannend macht, mit Kunst zu arbeiten. Generell sollte es immer zuerst um die künstlerische<br />

Arbeit gehen und nicht um kommerzielle Strategien auf dem Kunstmarkt. Da hat<br />

sich leider bei manchen Kunststudenten eine falsche Vorstellung eingeschlichen. Eine »lekkere«<br />

Präsentation macht noch keinen guten Künstler aus.<br />

H Wenn Sie sich an Ihr Studium an der <strong>HfG</strong> erinnern: Was war das Charakteristische? Wie<br />

hat Sie die <strong>HfG</strong> beeinflusst?<br />

K Charakteristisch waren damals die offenen Strukturen der <strong>HfG</strong>: einmal drin, konnte man<br />

in allen Fachbereichen Veranstaltungen besuchen. Das hat zwar am Anfang zu einer gewis-<br />

sen Unübersichtlichkeit der eigenen Interessen geführt, später aber zu einem unbezahlbaren<br />

intellektuellen Mehrwert. Innerhalb des auf unmittelbare Effizienz ausgerichten Bachelor-/<br />

Master-Systems hätte ich mir wahrscheinlich nicht die Zeit genommen, »andere Wege zu ge-<br />

hen« und eine Galerie zu gründen.<br />

H Ihre Galerie liegt nicht weit von der <strong>HfG</strong> entfernt. Warum sind Sie in <strong>Karlsruhe</strong> geblieben,<br />

was zeichnet den Standort aus? Und haben Sie noch gute Kontakte zur <strong>HfG</strong>?<br />

Galerie Iris Kadel<br />

Hirschstraße 45<br />

76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />

Webseite / Web page<br />

www.iris-kadel.de<br />

█ Major Arcana<br />

Shannon Bool<br />

Ausstellungsansicht /<br />

Installation view

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