2. Bericht Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.

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22 Evaluationsberichte im Rahmen des Wirksamkeitsdialoges 2004 ehesten bereits festlagen. War dies nicht der Fall, gab die Evaluation Anlass, über die Ziele genauer nachzudenken. So stellte der Deutsche Pfadfinderverband NRW in der Untersuchung seiner Ausbildungslehrgänge zu ehrenamtlichen Jugendgruppenführungen vier Kompetenzbereiche in den Mittelpunkt seiner Evaluation: Selbst- und Sozialkompetenz, pädagogisch-pfadfinderische Handlungskompetenz, gesellschaftliche und politische Kompetenz sowie die Feldkompetenz Jugendarbeit. Die einzelnen Kompetenzen wurden mit jeweils mehreren Fragen operationalisiert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten angeben, ob sie die jeweiligen Inhalte in der Ausbildung gelernt hatten. Gleichzeitig wurden die Schulungsleitungen zu den gleichen Themen befragt, ob diese Gegenstand der Veranstaltung waren. Im Hinblick auf den Nutzen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es den Verbänden in ihren Projekten vor allem um die Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit des in den Bildungsangeboten vermittelten Wissens. Diejenigen, die Befragungen in Fortund Weiterbildungsangeboten durchgeführt haben, waren vor allem daran interessiert, ob die Ehrenamtlichen die neuen Kenntnisse zukünftig in ihrer Arbeit anwenden werden. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Praxistauglichkeit der vermittelten Inhalte positiv bewerteten. Allerdings wurde diese Einschätzung von den Teilnehmerinnen und Teilneh- mern unmittelbar am Ende der Veranstaltungen vorgenommen. Inwiefern sich das Gelernte dann tatsächlich in der Praxis anwenden und umsetzen ließ, konnte damit also nicht festgestellt werden. Jedoch gibt die positive Bewertung der Umsetzbarkeit zumindest Hinweise auf die Motivation und gewonnene Selbstsicherheit der Teilnehmenden, neue Kenntnisse in der Praxis auch zu nutzen. Dennoch würde es sich hier anbieten, durch eine zeitversetzte Befragung bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einige Zeit nach dem Seminar, die tatsächliche Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit der Seminarinhalte erneut zu überprüfen. Hier ließen sich eventuell Hindernisse für eine Umsetzung erkennen, die für die Teilnehmenden unmittelbar am Ende des Seminars nicht vorherzusehen waren. Die Landesmusikjugend NRW hat sich vorgenommen, acht Monate nach Ende der untersuchten Veranstaltung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut nach ihren Praxiserfahrungen zu befragen. 5. Hat sich die Bewertung von Angeboten gegenüber dem Vorjahr verändert? Wie bereits beschrieben, haben vier der acht Verbände, die Befragungen zu Bildungsangeboten durchführten, ihr Evaluationsprojekt des Vorjahres fortgesetzt. Ein weiterer Verband möchte das im Jahr 2004 begonnene Projekt im nächsten Jahr fortführen. Alle Verbände, die ihre Befragungen wiederholten, hatten zunächst die
Evaluationsberichte im Rahmen des Wirksamkeitsdialoges 2004 Erhebungsinstrumente, d.h. die Fragebogen, aufgrund der Erfahrungen des Vorjahres überarbeitet. Teilweise wurden Fragen präzisiert und neue Fragen ergänzt. Die Erhebung des Vorjahres diente damit quasi als „Pretest“ für die Befragung 2004. Durch die vorgenommenen Änderungen im Fragebogen konnte ein Vergleich der Ergebnisse von 2003 und 2004 jedoch nicht in allen Punkten vorgenommen werden. Leider hat keiner der Verbände, der seine Befragung aus dem Jahr 2003 im Jahr 2004 wiederholt hat, genauer beschrieben, welche konkreten Maßnahmen aufgrund der Ergebnisse des Vorjahres eingeleitet worden waren. Damit können Veränderungen gegenüber dem Vorjahr kaum auf bestimmte Ursachen zurückgeführt werden. Angeboten hätte sich beispielsweise, aufgrund bestimmter unbefriedigender Ergebnisse im Jahr 2003 konkrete Maßnahmen einzuleiten und die Wirkung dieser eingeleiteten Maßnahmen in einer erneuten Evaluation zu überprüfen. Der Steuerungskreislauf von Zielfestlegung, Messung, Festlegen und Durchführen von Maßnahmen und erneute Messung der Zielerreichung wäre damit geschlossen. Mit der Wiederholung der Befragung ist es den Verbänden in einem ersten Schritt jedoch gelungen, ein Qualitätsmessinstrument zu etablieren, das eine kontinuierliche Prüfung von Standards erlaubt. 6. Wie kann ein Evaluationsinstrument für Bildungsangebote aussehen, das vor Ort eingesetzt werden kann? Der Deutsche Pfadfinderverband hat sich in seiner Evaluation des Jahres 2004 neben der Untersuchung von Bildungsangeboten mit Hilfe von Fragebogen auch mit der Frage beschäftigt, wie ein einfaches Erhebungsinstrument entwickelt werden kann, das den Referenten und Leitungspersonen vor Ort unmittelbare Rückmeldung über die Qualität ihrer Veranstaltung geben kann. Diese so genannte „Evaluationszielscheibe“ stellt einen Baustein zur Selbstevaluation von Einzelmaßnahmen durch die Vor-Ort-Akteure dar. Zu jeder Bildungseinheit werden acht Fragen gestellt, die auf einer Zielscheibe abgebildet sind. Die Teilnehmer bewerten die Maßnahme durch die Anbringung von Klebepunkten auf der Zielscheibe. Zusätzlich zu den Zielscheiben erhalten die Durchführenden ein auf Excel basierendes, einfach zu handhabendes Auswertungsprogramm, das zum einen eine einheitliche Auswertung sicherstellt und zum anderen eine unmittelbare Rückmeldung ermöglicht. Als erfolgreich wird eine Bildungsmaßnahme dann gewertet, wenn mehr als 65% der Teilnehmenden bei den acht Fragen die beiden besten Antwortkategorien angekreuzt haben. Diese Zielerreichung wird vom Auswertungsprogramm automatisch angezeigt. Die Erfahrungen des Deutschen 23
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