2. Bericht Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.
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Drei Beispiele zu Evaluationen im Rahmen des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>es 2004<br />
der Aufgabe mit der Landkarte, zeigt<br />
auch, denke ich, wie anstrengend es<br />
für sie ist, sich eine Stunde zu konzentrieren<br />
und wie groß das Bedürfnis<br />
nach Bewegung ist.“ „Aktionen in der<br />
Mehrzweckhalle: es war nicht möglich<br />
ein gemeinsames Spiel zwischen<br />
unserer Gruppe, die nicht vollständig<br />
anwesend war und Teilen der anderen<br />
Gruppe zustande zu bringen, so dass<br />
es bis zu vier Gruppierungen gab, die<br />
gleichzeitig auf die eine oder andere<br />
Art mit Bällen spielte.“<br />
„Die Teilnehmer/innen haben große<br />
Probleme damit, Grenzen anzuerkennen.<br />
Daher überschreiten sie häufig<br />
die zu Anfang festgelegten Regeln. Ich<br />
denke, dass sie es gewohnt sind, dass<br />
Regelüberschreitungen entsprechend<br />
körperlich geahndet werden und sie<br />
können schlecht mit unserer Art<br />
umgehen, bei Regelüberschreitungen<br />
verbal zu reagieren. Eine so gesetzte<br />
Grenze scheint von den Teilnehmer/<br />
innen nicht ausreichend anerkannt zu<br />
werden.“<br />
Sich und die Anderen kennen<br />
lernen<br />
Es wurden zahlreiche Spiele durchgeführt,<br />
bei denen es um die Namen und<br />
das Erinnern der Namen ging. Zu<br />
erwähnen ist hier natürlich, dass sich<br />
nicht nur die Kinder untereinander,<br />
sondern auch die Kinder und die<br />
Mitarbeiter/innen kennen lernen<br />
sollten.<br />
Es wurden Collagen produziert, mit<br />
den möglichen Themen: Umwelt,<br />
Schule, Stadtteil, Wohnen, ursprüngliche<br />
Heimat.<br />
Am nächsten Tag gab es ein Gespräch<br />
über die Inhalte dieser Collagen. Es<br />
wurden erste Fluchtgeschichten angesprochen<br />
und Anmerkungen zu nationalen<br />
Unterschieden gemacht, ohne<br />
dass diese Fragen vertieft wurden, da<br />
dieses Thema Hauptinhalt des nächsten<br />
Treffens sein sollte.<br />
Bei einer dieser Collagen tauchte auf<br />
der Rückseite ein Panzer auf. Das<br />
Schicksal des Produzenten dieser<br />
Collage beschäftigte die Gruppe bei<br />
ihrem nächsten Treffen. Er war inzwischen<br />
abgeschoben worden. „Wir<br />
waren diesmal mit den Auswirkungen<br />
der Abschiebung ... konfrontiert. Dies<br />
zeigte sich in Form von ziemlicher<br />
Unruhe und auch erhöhter Aggressionsbereitschaft.<br />
Wir haben dies<br />
durch die Aktion mit dem Brief schön<br />
thematisiert, aber wir sollten uns die<br />
Frage stellen, wie wir damit umgehen,<br />
wenn diese Situation erneut eintritt.“<br />
Hauptinhalt an diesem Wochenende<br />
war allerdings die Auseinandersetzung<br />
mit den Fluchtgeschichten. Dieser<br />
Programmpunkt ist als erfolgreich zu<br />
werten. Vor allem die Rolle eines<br />
Teilnehmers veränderte sich. „T. habe<br />
ich eine Spur selbstbewusster oder<br />
vielleicht besser: offensiver erlebt als<br />
beim ersten Mal. Ich habe mehrmals<br />
von ihm gehört, dass sei alles ‚ein<br />
Kindergarten’. Er ist in einer Außenseiterposition<br />
geblieben, weil die<br />
anderen Teilnehmer sich auch dieses<br />
Mal gerne auf seine Kosten amüsiert<br />
haben.“<br />
Diese Situation scheint sich nach der<br />
Arbeit an der Landkarte, die als Hilfe