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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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geworden, gleichsam leidend in <strong>der</strong> zusammengezogenen Materie.Das war das ursprüngliche Bekenntnis des ägyptischen Priesterglaubens.Das ist das Symbolum, daß <strong>der</strong> Christus zu <strong>der</strong> Menschheitherabgestiegen ist, daß er Materie angenommen hat und passivleidend wurde in dem zusammengezogenen Meer, in dem PöntosPyletös. Im Laufe <strong>der</strong> Zeit ging dies in das Christentum über, unddadurch, daß das Wort Pontos Pyletos gründlich mißverstandenwurde, ist die mißverständliche Stelle im christlichen Glaubensbekenntnisentstanden, die heißt: «gelitten unter Pontius Pilatus», dienichts an<strong>der</strong>es ist als die angeführte Stelle des Glaubensbekenntnisses<strong>der</strong> ägyptischen Priester. Leidend ist <strong>der</strong> Mensch geworden;er ist nicht mehr aktiv, son<strong>der</strong>n passiv. Das ist <strong>der</strong>jenige Glaubensartikel,<strong>der</strong> im okkulten Symbolum die sogenannte Menschwerdungbedeutet.Hat nun <strong>der</strong> Einzuweihende erkannt, was in diesen tiefen Wahrheitengesagt ist, dann sieht er sich solange um in <strong>der</strong> objektiven,sinnlichen Wirklichkeit, bis er in sich selber klar geworden ist, daßer nunmehr heruntersteigen kann in diese Sinnlichkeit, um ausPflicht und in hingeben<strong>der</strong> Selbstaufopferung innerhalb <strong>der</strong> sinnlichenWirklichkeit zu wirken. Wenn er so weit ist, daß er nichtmehr die sinnlichen Triebe zu befriedigen sucht, son<strong>der</strong>n diese nurbenutzt, um innerhalb <strong>der</strong> sinnlichen Welt zu wirken, dann ist erselbst ein Eingeweihter, dann ist er initiiert, dann hat er die festeSicherheit, daß er durchschauen kann die allgemeine Weltengerechtigkeit.Früher lebte er in <strong>der</strong> Sinneswelt eingeschlossen, und unklarwar ihm das Rätsel von Geburt und Tod, das Rätsel des ewigenWerdens. Jetzt ist ihm klar, daß er ewig ist und erhaben überGeburt und Tod. Er sieht dasjenige, was verän<strong>der</strong>lich ist undgleichzeitig die urewige Weltengerechtigkeit, die wir in <strong>der</strong> theosophischenSprache Karma nennen. Er ist zu einem Weisen gewordenin Weltengerechtigkeit, er kann richten über Leben und Tod, o<strong>der</strong>,wie es bei den ägyptischen Eingeweihten heißt, über Geburt undTod. Und jetzt glaubt er an die erhabene Gemeinschaft <strong>der</strong> leibbefreitenGeister. Nur in <strong>der</strong> sinnlichen Welt sind wir getrennt, imDevachan sind wir eine Gemeinschaft <strong>der</strong> leibbefreiten Geister.Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 8 8 Seite: 14 0

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