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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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VIERTE STUNDEBerlin-Schlachtensee, Sommer 1903Die höhere Entwicklung des MenschenIn den Weisheitsschulen von Plato und Pythagoras war es denSchülern nur nach dem Studium <strong>der</strong> Mathematik gestattet, zu denhöheren Erkenntnisquellen <strong>vor</strong>zudringen. Nur reiner Selbstlosigkeiterschloß sich die ewige Weisheit, und die Mathematik war dieeinzige Wissenschaft, die dazu erziehen konnte, weil sie keinemZweck, keiner selbstischen Befriedigung dient und nur die reinenVerhältnisse, die reine Gesetzmäßigkeit <strong>der</strong> Grundformen lehrt.Des Menschen Entwicklung ist ein Nie<strong>der</strong>wärtssteigen aus <strong>der</strong>All-Einheit zur Son<strong>der</strong>heit und ein stufenweises Aufsteigen in bewußterFreiheit zur Erkenntnis seines Zusammenhanges mit demAll und Rückkehr ins Allgemeine. Darum ist dem Menschen, vomMentalen gesehen, <strong>der</strong> tote Stein ein Vorbild des Höheren. In ihmist noch <strong>der</strong> große Zusammenhang bewahrt, in ihm wirkt allein dasKausalgesetz; was ihn in Bewegung setzt, gibt er <strong>der</strong> Außenwelt ab.Er reicht vom Mentalen ins Physische hinein, denn <strong>der</strong> reine Gedankeruht in ihm eingeschlossen. Sein Leben ist nur Form. So istdie Sonne, die als physisches Abbild des Logos im Mentalen zuHause ist, und das ganze Mineralreich wie ein großes Laboratoriumphysischer und chemischer Kräfte zu betrachten.Mit <strong>der</strong> Pflanze, die eine Stufe niedriger, im Astralen, ihrenUrsprung hat, beginnt das Leben und damit die Abson<strong>der</strong>ung.Sie zieht Nahrung von außen in sich hinein, um sich zu vergrößern,sie will wachsen und sich ausbreiten. Es ist <strong>der</strong> Anfang desEgoismus. Die Pflanze kann aber eine Stufe höher sich entwikkeln;sie entwickelt sich aus dem Astralen durch das physischeReich hinauf zur Äthersphäre. Das Tier, das in <strong>der</strong> Athersphäreentsteht, empfindet bereits, es will nicht nur Nahrung zu seinemWachstum, es will aus <strong>der</strong> Außenwelt das an sich reißen undsich zueignen, was ihm Genuß schafft. Es empfindet das LebenCopyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 88 Seite: 172

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