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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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Goethe hat es ausgedrückt mit den Worten: «Alles Vergänglicheist nur ein Gleichnis». Wenn <strong>der</strong> Mensch in allem, was er sehenund hören kann, nur ein Sinnbild sieht für ein Ewiges, das es ausdrückt,dann hat er den «Glauben». Das ist die erste <strong>der</strong> drei höherenTugenden. Die zweite ist, ein Gefühl dafür zu entwickeln,daß <strong>der</strong> Mensch nie auf dem Punkte stehenbleiben soll, auf dem ersteht, ein Gefühl dafür, daß wir heute Menschen <strong>der</strong> fünften Rassesind, später aber uns höherentwickeln werden. Das ist die Hoffnung.Wir haben also den Glauben an das Ewige, und dann dasVertrauen, die Hoffnung auf die höhere Entwicklung. Die letzteTugend ist die, welche als letztes Ziel unseres Kosmos auszubildenist, es ist die Liebe. Deshalb nennen wir auch unsere Erde den«Kosmos <strong>der</strong> Liebe». Was wir in uns entwickeln müssen, indemwir <strong>der</strong> Erde angehören, das ist die Liebe, und wenn wir unsereErdenpilgerschaft vollendet haben werden, dann wird die Erdeein Kosmos <strong>der</strong> Liebe sein. Die Liebe wird dann eine selbstverständlicheKraft aller menschlichen Wesen sein. Sie wird mit einersolchen Selbstverständlichkeit auftreten, wie beim Magneten diemagnetische Kraft <strong>der</strong> Anziehung und Abstoßung selbstverständlichist.Nach und nach, durch verschiedene Verkörperungen hindurch,muß <strong>der</strong> Mensch diese Tugenden entwickeln. Ungefähr auf <strong>der</strong>Mitte dieses Weges ist er jetzt angelangt. Was diese Tugendeneinmal sein werden, ist von <strong>der</strong> christlichen Theologie richtig sobezeichnet worden: «Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehörethat und keinem Menschen ins Herz gekommen ist»; das soll bedeuten,daß niemand sich eine Vorstellung machen kann, in welchvollendeter Weise diese Tugenden einmal in dem Vollendeten <strong>vor</strong>handensein werden. Von Stufe zu Stufe arbeiten wir uns in denverschiedenen Verkörperungen. Wir steigen gleichsam mit <strong>der</strong>Anlage zu diesen sieben Tugenden aus <strong>der</strong> geistigen Welt herunterund müssen diese Tugenden im Leben ausbilden, um sie dannwirklich zu haben. So ist das irdische Leben nichts an<strong>der</strong>es als dasHindurchziehen durch ein Land, um daran zu arbeiten, die Anlagenin wahre Fähigkeiten umzusetzen. Wer hineinzieht in diesesCopyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 8 8 Seite: 8 3

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