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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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ZWEITE STUNDEBerlin-Schlachtensee, Sommer 1903Die Bhagavad GitaDie Bhagavad Gita, welche in poetischem Gewände die erhabensteTugendlehre <strong>der</strong> indischen Weltanschauung enthält, bildet eine insich abgeschlossene Episode aus einem <strong>der</strong> berühmtesten und ältesten<strong>der</strong> beiden großen Heldenepen <strong>der</strong> In<strong>der</strong>, dem Mahabharata,das heißt <strong>der</strong> große Krieg.Was den Griechen die homerischen Gesänge, den germanischenVölkern die Nibelungensage, das ist dem Sanskritvolke das Mahabharata.Ihren Kern bilden die uralten Kriegsgesänge und Heldensagenaus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> großen Wan<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Eroberungskämpfeam Ganges. Die Anfänge dieser Dichtung reichen hinaufbis ins 10. und 11. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>vor</strong> unserer Zeitrechnung und gebenein treues Sittengemälde dieser ältesten indischen Heldenzeit.Historische Tatsachen und Persönlichkeiten in poetischer Umhüllungliegen diesen Schil<strong>der</strong>ungen gewiß ebenso zugrunde wie denan<strong>der</strong>en Volksgesängen.Im Mittelpunkt stehen die Kämpfe <strong>der</strong> beiden verwandten Geschlechter<strong>der</strong> Kurus und Pandus, die mit dem Untergange desHeldengeschlechtes <strong>der</strong> Kurus enden. Die Bhagavad Gita hat zumInhalt ein wun<strong>der</strong>volles religionsphilosophisches Gespräch zwischendem Helden Arjuna und Krishna, dem fleischgewordenen,inkarnierten Gotte. Die lichtvollen und erhabenen Weisheitslehrenund das überaus fein differenzierte Empfindungs- und Unterscheidungsvermögenin den subtilsten ethischen Fragen lassen nicht nurauf eine noch unerreichte Kultur unserer Stammeseltern auf diesemGebiete schließen, nein, sie wirken auch wie unmittelbare Offenbarungendes göttlichen Geistes. Wilhelm von Humboldt war soerschüttert von <strong>der</strong> unvergleichlichen Schönheit und Tiefe dieserDichtung, daß er begeistert ausrief: Es lohnt, so lange zu leben, umein solches Gedicht kennenzulernen. -Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch:88 Seite: 159

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