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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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durchgemacht werden muß, um in jene höchste Kaste <strong>der</strong> Brahmanenzu gelangen, für die - auf ihrer Stufe <strong>der</strong> Entwicklung undErkenntnis - Kampf und Tötung eine Todsünde ist. «Töte deinenFeind» ist dem Kshatriya geboten, er weiß aber, daß er niemals inWahrheit einen seiner Brü<strong>der</strong> töten noch von ihm getötet werdenkann, wie Krishna tröstend zu Arjuna sagt.Nur die Erreichung <strong>der</strong> höchsten Vollkommenheit in allenPflichten <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kasten gibt die Befähigung, in den Brahmanen-o<strong>der</strong> Priesterstand zu kommen. Der Brahmane hat sich vonKampf und Streit fernzuhalten, er sammelt und bewacht die höchstenGüter <strong>der</strong> Menschheit, er ist ihr geistiger Führer und Lehrer.Friede und Weisheit und Erkenntnis teilt er seinen schwachenBrü<strong>der</strong>n mit, in ihm ruhen alle die Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenenJahrhun<strong>der</strong>te als Befähigung, die Menschheit zu ihrer ewigenBestimmung hinzuleiten.So sehen wir, wie jede Entwicklungsstufe ihr eigenes Dharmaerfüllen muß. Was auf <strong>der</strong> einen Stufe als gut gilt, hat die an<strong>der</strong>e alsböse zu meiden. Gut und Böse hat in <strong>der</strong> ewigen Weltordnungseinen Platz; in ihr verlieren sie jene Bedeutung, welche wir ihnenbeilegen. Sie sind notwendig, denn sie sind die Pole <strong>der</strong> Entwicklung,sie sind aus einem Ursprung her<strong>vor</strong>gegangen. Gut und Böse,Wirkung und Gegenwirkung, bedingen und ergänzen sich wieSchlaf und Wachen, wie Ruhe und Tätigkeit, wie Licht und Schatten,wie Hell und Dunkel, und sie gehören zueinan<strong>der</strong> wie Geistund Materie. Es ist Atma als reinstes Licht, Urquell alles Seins, undAtma als Spiegelbild, dunkelster Punkt und Keimkraft in <strong>der</strong> dichtestenMaterie, welches den Anstoß zur Entwicklung und Verfeinerung<strong>der</strong> Materie in ewigem Wechsel <strong>der</strong> Formengebilde gibt, bissich die Gegensätzlichkeit zur Lichtquelle des Geistes emporgerungenhat und in Nirwana sich mit seinem Ausganspunkt wie<strong>der</strong>vereinigt. Aus <strong>der</strong> ursprünglichen Einheit <strong>der</strong> Weltharmonie, desewigen Grundes aller Dinge, des Seins y löst sich die Gegensätzlichkeitlos - das ewige Werden <strong>der</strong> Materie, die sich in zahllosenwechselnden Formen aus sich heraus und hinauf entwickelt zurErfüllung, um aus <strong>der</strong> Mannigfaltigkeit <strong>der</strong> Erscheinungen, demCopyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch:88 Seite: 164

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