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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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Nun wissen Sie, daß für diesen Körper ein ganz bestimmterAugenblick eintritt, in dem er denjenigen Gesetzen nicht mehrgehorcht, denen er unter den gewöhnlichen Lebensverhältnissengehorcht hat, das ist <strong>der</strong> Moment des Todes. Im Augenblick desTodes gehorcht <strong>der</strong> Körper, <strong>der</strong> uns angehört, nicht mehr denselbenGesetzen, denen er das ganze Leben hindurch gehorcht hat;und dennoch sind es Naturgesetze, denen er gehorcht. Wenn wirgestorben sind, kehrt unser körperlicher Organismus zu den Naturstoffenzurück, die während unseres Lebens in diesem Körperwirkten. Chemische und physikalische Kräfte wirken währendunseres Lebens in unserem physischen Körper. Unsere Verdauungist ein physischer Prozeß, unsere Atmung ist ein physischer Prozeß.Auch was beim Sehen in unserem Auge <strong>vor</strong>geht, ist ein physischerProzeß; es ist etwas ganz Ähnliches wie <strong>der</strong> Prozeß auf <strong>der</strong>photographischen Platte, wenn Sie sich photographieren lassen.Wir sind körperlich ein Zusammenfluß von physikalischen undchemischen Kräften, aber wir hören auf, ein Zusammenfluß vonchemischen und physikalischen Kräften zu sein, wenn wir demTode anheimfallen. Dieser Körper hält dann nicht mehr zusammen;er fließt über in den Strom <strong>der</strong> allgemeinen physischen Erscheinungen.Der menschliche Körper als solcher ist aber unmöglichnur eine chemische und physikalische Zusammensetzung, dennin demselben Augenblick, in dem die chemischen und physikalischenKräfte sich selbst überlassen sind, gehen sie ganz an<strong>der</strong>eBahnen, sie fügen sich in den Strom <strong>der</strong> allgemeinen chemischenund physikalischen Prozesse ein. Sie erzeugen nicht mehr dieSeh-, Hör- und Denkprozesse, son<strong>der</strong>n sie gehen ganz an<strong>der</strong>e Prozesseein. Es muß also etwas dagewesen sein, was sie dazu aufgerufenhat, während unseres Lebens einen Organismus aufzustellen.Dieser Organismus ist eine Stunde <strong>vor</strong> dem Tode von keinenan<strong>der</strong>en Stoffen zusammengesetzt als eine Stunde nach dem Tode.Die physische Zusammensetzung ist genau dieselbe; es ist aber dasLebenselement nicht mehr da. Es ist das nicht mehr da, was diesephysischen Stoffe aufruft zu einem mächtigen Wirken, wie sieniemals wirken würden, wenn sie sich selbst überlassen blieben.Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 8 8 Seite: 2 3

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