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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Carlo Mattogno, Jürgen Graf: <strong>Treblinka</strong>forensischen Untersuchungen bedeutend weniger mit dem überein,was diese Luftphotos erkennen lassen.Jene vom 15. Mai 1944 zeigt im nordwestlichen Lagersektor fünfGebäude in einer trapezförmigen Zone von rund 60 m × 100 m Größe.220 Im Süden und Osten wird sie durch einen Hain, im Westendurch die ehemals zum Lager führende Straße sowie durch den damalsexistiertenden Zaun begrenzt. Ganz offenkundig haben dieseGebäude nichts mit dem „Bauernhaus“ zu tun, das die SS nach derLiquidierung des Lagers gebaut haben und in dem sie zwecks Bewachungder Zone einen Ukrainer zurückgelassen haben soll. 221Auf der Luftaufnahme vom November 1944 sieht man nur noch zweiGebäude; die drei anderen sind augenscheinlich zerstört worden. 222Das Lager <strong>Treblinka</strong> I wurde am 23. Juli 1944 geräumt, 223 und diedeutschen Truppen zogen sich Ende Juli aus der Gegend um <strong>Treblinka</strong>zurück. Als die Sowjets im August dort einrückten, müssen sie alsodie beiden Gebäude noch intakt vorgefunden haben, doch wie bereitsfestgestellt schrieben sie im Bericht vom 15. September 1944,auf dem Lagergelände stünden nur noch »zwei abgebrannte Wirtschaftsgebäude«.Im November 1945, als ukaszkiewicz zur Inspektionstournach <strong>Treblinka</strong> kam, existierten die zwei Gebäude nichtmehr. Somit müssen sie von den Sowjets <strong>oder</strong> den Polen zwischenSeptember 1944 und November 1945 zerstört worden sein. Weshalb?Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden auch die anderen drei Häuservon den Sowjets <strong>oder</strong> Polen zerstört. Die SS hätte nämlich, wennschon, alle fünf zerstört, statt zwei davon stehen zu lassen. Wozuhätte sie dies tun sollen? Um einen einsamen Ukrainer im Feindeslandzurückzulassen? Worin hätte dessen Aufgabe bloß bestehenkönnen? Die Geschichte ist oberfaul.Doch nicht genug der Merkwürdigkeiten. ukaszkiewicz fand aufdem Lagergelände mehrere Bombenkrater und sogar zwei nicht explodierteBomben vor. Der größte Krater war 6 m tief und besaß einenDurchmesser von ca. 25 m. Also muß das Lager bombardiertworden sein, und zwar gewiß nicht durch ein Versehen. Die Deut-220 Siehe Foto 10 im Anhang.221 A. Rückerl, NS-Vernichtunglager…, aaO. (Anm. 61), S. 240. Dieser Siedler, der angeblichStrebel hieß, soll, wie wir gesehen haben, laut dem sowjetischen Bericht vom24. August 1944 kurz vor dem Eintreffen der Roten Armee geflüchtet sein.222 Siehe Foto 11 im Anhang.223 S. Wojtczak, aaO. (Anm. 60), S. 130.116

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