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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel VI: Die NS-Politik der Judenauswanderungan Rosenberg. Er schrieb diesem einen Brief zum Thema »Evakuierungvon Juden aus Deutschland nach Minsk«, in dem er darlegte, erhabe gehört, daß die Zentralbehörden die Absicht hätten»in den nächsten Wochen und Monaten ca. 50.000 weitere Judenaus Deutschland nach Minsk zu schaffen.«In der Stadt, die buchstäblich in Trümmern lag, hielten sich ca.100.000 Zivilisten auf, und außerdem lebten dort »rund 7000 Judenaus Deutschland« sowie »schätzungsweise noch 15.000 bis 18.000russische Juden« als Gefangene. Deshalb bestünden keine Möglichkeitenzur Unterbringung weiterer Menschen. Zu diesen Schwiergkeitengesellten sich noch »die sehr ernsten Probleme der Ernährungder Bevölkerung (einschließlich der Juden)«. Aus diesen Gründenverlangte Janetzke die Einstellung der Judendeportationen nachMinsk. 563Amtsgerichtsrat Wetzel antwortete im Auftrag Rosenbergs in einemBrief vom 16. Januar 1942, der an Reichskommissar Lohse gerichtetwar: 564»Betr.: Evakuierung von Juden aus Deutschland nach Minsk.Von dem Herrn Stadtkommissar Minsk ist mir das abschriftlichbeiliegende Schreiben vom 5. 1. 1942 zugegangen, von dem ichKenntnis zu nehmen bitte.Nach einer mir zuteil gewordenen Mitteilung des Reichssicherheitshauptamteswaren für Minsk 25.000 Juden aus dem Reichvorgesehen, die zunächst in dem dortigen Ghetto untergebrachtwerden sollten. Hiervon sind 7-8000 Juden nach Minsk gelangt.Der verbleibende Rest kann zur Zeit infolge der bestehendenTransportschwierigkeiten nicht nach Minsk überführt werden.Sobald aber diese Schwierigkeiten behoben sind, ist damit zurechnen, daß diese Juden nach Minsk gelangen. Ich bitte, denHerrn Stadtkommissar Minsk in diesem Sinne zu unterweisen undihn weiter zu ersuchen, sich wegen der Frage der Unterbringungund Ernährung der Juden mit dem zuständigen Höheren Polizeiführerin Verbindung zu setzen. Ich bitte, ihn weiter darauf hinzuweisen,in Zukunft den Dienstweg einzuhalten.«Doch am 6. Februar 1942 stellte sich der Generalkommissar fürWeißrußland Wilhelm Kube in einem Schreiben an Lohse hinter Ja-563 GARF, 7445-2-145, S. 65f.564 GARF, 7445-2-145, S. 68.247

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