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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel VIII: Die indirekten Transporte von Juden in die OstgebieteEs besteht kein Zweifel daran, daß diese Überstellungen dazu dienten,Platz für die in den Lubliner Distrikt deportierten westlichen Judenzu schaffen. Später wurden dann auch letztere stufenweise abemalsumgesiedelt. Ein vom 5. Oktober 1942 stammender Bericht desKreishauptmanns in Lublin an den Gouverneur des Distrikts Lublinvermittelt diesbezüglich folgende Angaben: 699»Bezug: Verfügungen vom 15.8. 1942 und 28.9. 42.Unter Bezugnahme auf obige Verfügungen berichte ich, daß seitdem ersten Januar 1942 8009 Juden aus dem Reich in meinKreisgebiet umgesiedelt worden sind. Davon sind bereits 3692Juden wieder ausgesiedelt worden. Aufwendungen bzw. Barauslagensind durch diese Umsiedlungen nicht entstanden, lediglichdie Gemeinde Piaski stellte ohne Kosten 400 Fuhrwerke für denTransport der Kranken, Kinder und des Gepäcks zur Verfügung.«Die erwähnten 8.009 Juden wurden laut diesem Bericht in folgendenOrtschaften untergebracht:– 1.200 Juden aus Deutschland in Belzyce– 5.466 Juden aus Deutschland in Piaski– 54 Juden aus Deutschland in Luszawa– 652 Juden aus Deutschland in Kamionka– 125 Juden aus der Slowakei in Firlej– 512 Juden aus der Slowakei in Ostrow Lub.Die deutsche Politik der Judenumsiedlung fand auch in der deutschenPresse ihren Widerhall. Am 17. Oktober 1942 erschien in derLemberger Zeitung ein Artikel unter der Überschrift »Die erste judenfreieStadt im GG«, in dem folgendes zu lesen war: 700»Lublin ist die erste Stadt im Generalgouvernement, die judenfreigeworden ist, und man geht nun daran, auch die Gebiete der einzelnenKreishauptmannschaften von den Juden zu befreien, diedas Wirtschaftsleben dieses Landes erheblich in Unordnungbrachten. Die erste Kreishauptmannschaft, die keine Juden mehrhat, ist Biala Podlaska. Der Vorgang vollzieht sich folgendermaßen:Die Kreishauptleute bestimmen irgendeinen Ort als Wohngebietfür die Juden der ganzen Kreishauptmannschaft. Bei dieserBereinigung haben die beiden Kreise Biala Podlaska undRadzin gemeinsam eine Stadt als jüdisches Wohngebiet, nämlich699 Faschismus – Getto – Massenmord, aaO. (Anm. 286), S. 336.700 Lemberger Zeitung, Nr. 246, 17. Oktober 1942, S. 5.301

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