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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel III: Ermittlungen, Lagerpläne, Statistikenschen in den drei Lagern des Generalgouvernements „vergast“ wordensein, also 600.000 mehr, als laut dem Korherr-Bericht „durchgeschleust“worden sind!In diesem Abschnitt wollten wir weniger die unterschiedlichen Zahlenangabender verschiedenen Autoren als die unglaubliche Oberflächlichkeitund Unlogik ihrer Methode aufzeigen. Da alle von ihnennicht nur von Deportierten, sondern von Ermordeten sprechen –also von Menschen, die mittels genau beschriebener Techniken umgebrachtworden sein sollen –, gesellt sich zu der haarsträubendenMethodik ihrer Berechnungen auch ein erstaunlicher Mangel an kritischemGeist, der oft an Stumpfsinn grenzt und noch greller ins Augespringt, wenn man ihn mit den beiden einzigen Vertretern der offiziellenGeschichtswissenschaft vergleicht, die auf diesem Feld wenigstensein Mindestmaß an kritischem Denken an den Tag gelegthaben.Bereits im Jahre 1953 schrieb Gerald Reitlinger: 264»Es wäre auf jeden Fall unmöglich gewesen, die Mehrzahl der310.000 aus Warschau deportierten Juden zusammen mit einerunbekannten Zahl aus anderen Ghettos in drei Gaskammern vonjeweils 15 Quadratfuß innerhalb von nicht mehr als 75 Arbeitstagenzu vergasen.«Um angesichts dieser Unmöglichkeit noch zu retten, was zu rettenwar, folgerte er:»Darum muß ein großer Prozentsatz schon während der Zugfahrtumgekommen sein.«Dies ist natürlich ebenfalls eine unhaltbare Behauptung: laut derFahrplananordnung Nr. 548 vom 3. August 1942 dauerte die Fahrtvon Warschau nach <strong>Treblinka</strong> nämlich nur 3 Stunden und 55 Minuten,265 und selbst wenn die Verhältnisse in den überfüllten Zügen abscheulichwaren, konnten sie unter keinen Umständen ein Massensterbenunter den Insassen zur Folge haben.Jean-Claude Pressac hat in einem 1995 gewährten Interview, das jedocherst im Jahr 2000 mit auf seinen Wunsch nachträglich vorgenommenennderungen publizierten wurde, eine eigenwillige Stati-264 G. Reitlinger, The Final Solution, aaO. (Anm. 187), S. 141.265 Fotokopie des Dokuments in: Raul Hilberg, Sonderzüge nach Auschwitz, Dumjahn,München 1981, p. 178.135

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