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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Carlo Mattogno, Jürgen Graf: <strong>Treblinka</strong>Die arbeitsunfähigen Juden sollten alle nach Beec kommen. DasLager sollte »täglich 4-5 Transporte zu 1.000 Juden mit der ZielstationBe[l]zec aufnehmen«, offenbar arbeitsunfähige Juden, die »überdie Grenze« abgeschoben werden und nie mehr ins Generalgouvernementzurückkommen sollten. Deshalb wurde Beec als »die äußersteGrenzstation im Kreise Zamosz« bezeichnet. Dieser Satz ergibtnur im Zusammenhang mit einer Aussiedlung über die Grenzehinaus einen Sinn.Piaski sollte der »Sammelpunkt für die aus dem Reich kommendenJuden« werden. Benutzt man die Straße, so fährt man von dort 24Kilometer zum südöstlich davon gelegenen Lublin und 91 nach Be-ec. Mit dem Zug ist die Strecke nach Beec noch größer (ca. 130km). Dies widerspricht der These, wonach Beec ein reines <strong>Vernichtungslager</strong>war, denn in diesem Fall wäre der Sammelpunkt dasLager selbst gewesen.Es war vorgesehen, 60.000 Juden an einem Punkt auf der StreckeDblin-Trawniki auszuladen. Erstere Ortschaft befindet sich 76 kmnordwestlich von Lublin (in Richtung Warschau), Trawniki 13 kmöstlich von Piaski (für das es als Bahnhof fungiert), auf der EisenbahnlinieLublin-Rejowiec-Chem/Lublin-Beec (vor dem BahnhofRejowiec biegt eine Abzweigung der Bahnlinie südwärts nach Be-ec ab). Auch dieses Projekt läßt sich nicht mit der Behauptung inÜbereinklang bringen, wonach Beec ein reines <strong>Vernichtungslager</strong>gewesen sein soll.Diese Tatsache wird durch einen Bericht vom 7.4.1942 voll und ganzbestätigt. Sein Autor ist der SS-Hauptsturmführer Richard Türk, Leiterder Abteilung für Bevölkerungswesen und Fürsorge im Amt desGouverneurs des Distrikts Lublin. Der Bericht bezieht sich auf denMonat März und enthält einen Absatz mit dem Titel »Judenumsiedlungsaktiondes SS- und Polizeiführers«, in dem Türk berichtet:»Mit dem Beauftragten des SS- und Polizeiführers wurden undwerden laufend die Unterbringungsmöglichkeiten besprochen,und zwar begrenzt entlang der Eisenbahnlinie Dbin-Rejowiec-Belzec. Ausweichmöglichkeiten wurden festgelegt.Aufgrund meines Vorschlages besteht grundsätzliche Klarheit,daß möglichst in gleichem Ausmaß, wie Juden vom Westen herhier eingesiedelt werden, hiesige Juden auszusiedeln sind. DerStand der Siedlungsbewegung ist zur Zeit der, daß ca. 6000 vomReich hergesiedelt wurden, ca. 7500 aus dem Distrikt und 18000aus der Stadt Lublin ausgesiedelt worden sind.296

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