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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Carlo Mattogno, Jürgen Graf: <strong>Treblinka</strong>Ukraine und Weißrußlands waren diese Juden die ersten, dienach Osten evakuiert wurden. Da die Behörden wußten, daß dieJuden der am stärksten bedrohte Bevölkerungsteil waren, stelltensie Tausende von Zügen zu ihrer Evakuierung zur Verfügung. InZhitomir verließen 88% der Juden die Stadt, noch ehe die Nazisdort einrückten. Besondere Mühe wurde aufgewendet, um die jüdischenKolchosenbauer zu erretten; auf der Krim wurden vielevon ihnen unter Umständen evakuiert, die es ihnen gestattete, ihrganzes Vieh mitsamt Landwirtschaftsgeräten mitzunehmen. In einem1942 erschienenen Artikel im „Congress Weekly“, einerNew Yorker Zionistenzeitung, gab der palästinensische Jude SolomonItzhaki die dankbare Schilderung eines polnisch-jüdischenJournalisten über seine eigene Evakuierung wieder. Während einerfünf- bis sechswöchigen Reise wurden von der sowjetischenRegierung Lebensmittel, Kleidung und besondere Hilfe für Kinderund Kranke zur Verfügung gestellt. Laut diesem Journalistenwurden Millionen von Evakuierten, Juden und Nichtjuden, nachder Ankunft an ihrem Bestimmungsort rasch untergebracht underhielten eine nutzbringende Arbeit in der Kriegsindustrie undden landwirtschaftlichen Betrieben zugewiesen. Während einegroße Zahl polnischer Juden in der sowjetischen Kriegsindustrievortreffliche Arbeit leisteten, besuchten die polnisch-jüdischenJugendlichen zu Tausenden die sowjetischen Schulen. Hundertestudierten an der – während des Krieges nach Saratov verlegten– Universität von Leningrad, wo sie in von der Regierung zurVerfügung gestellten Schlafsälen schliefen und in besonderenKantinen verköstigt wurden. Alle „Yeshivas“ (Talmudseminare)wurden auf Kosten der Sowjetregierung aus Ostpolen nach Zentralasienverlegt. Die geflüchteten Rabbiner führten ihre geistlicheTätigkeit weiter, und Michail Kusevitski, Meistersinger derGroßen Synagoge von Warschau, leitete eine Konzerttourneedurch die Sowjetunion, wobei er Soldaten wie Zivilisten mit seinemSingen des „Kol Nidre“, einem feierlichen Gebet anläßlichdes jüdischen Sühnetages, zutiefst rührte. Die Mehrheit der ausden von Deutschland besetzten Zonen evakuierten Juden kamennach Usbekistan. Viele andere Familien wurden von der autonomensozialistischen Sowjetrepublik Baschkirien im Ural aufgenommen.Laut Abdul Akhmetov, dem baschkirischen Vizekommissarfür Landwirtschaft, arbeiteten die Evakuierten Seite an Seitemit den Baschkiren auf den Kolchosefeldern und leisteten „aus-368

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