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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel VII: Die Rolle der Einsatzgruppen in den besetzten Ostgebietennach Riga und 7.000 Juden nach Minsk geleitet. Die ersten10.000 nach Riga evakuierten Juden wurden z.T. in einem provisorischenAuffanglager, z.T. in einem neu errichteten Barackenlagerin der Nähe von Riga untergebracht. Die übrigen Transportesind zunächst in einen abgetrennten Teil des Rigaer Ghettoseingewiesen worden.Der Bau des Barackenlagers wird unter Einsatz aller arbeitsfähigerJuden so weiter geführt, daß im Frühjahr alle evakuiertenJuden, die den Winter überstehen, in dieses Lager eingewiesenwerden können.Von den Juden aus dem Reich ist nur ein geringer Teil arbeitsfähig.Etwa 70-80% sind Frauen und Kinder sowie alte, arbeitsunfähigePersonen. Die Sterblichkeitsziffer steigt ständig, auch infolgedes außergewöhnlich harten WintersDie Leistungen der wenigen arbeitsfähigen Juden aus dem Reichsind zufriedenstellend. Sie sind als Arbeitskräfte auf Grund ihrerdeutschen Sprache und ihrer verhältnsmäßig größeren Sauberkeitmehr begehrt als die russischen Juden. Bemerkenswert ist dieAnpassungsfähigkeit der Juden, mit der sie ihr Leben den Umständenentsprechend zu gestalten versuchen.Die in allen Ghettos vorhandene Zusammendrängung der Judenauf kleinstem Raum bedingt naturgemäß eine größere Seuchengefahr,der durch den Einsatz jüdischer rzte weitestgehend entgegengewirktwird. In einzelnen Fällen wurden ansteckend erkrankteJuden unter dem Vorwand, in ein jüdisches Altersheim <strong>oder</strong>Krankenhaus verbracht zu werden, ausgesondert und exekutiert.«In einem vom 21. Juli 1942 stammenden Brief ReichskommissarLohses an den Standartenführer Siegert vom RSHA heißt es bezüglicheines »Arbeitserziehungslagers« in Lettland: 671»Von den aus dem Reich evakuierten Juden befinden sich z.Zt.noch 400 in dem Lager und werden bei Transport- und Erdarbeiteneingesetzt. Die übrigen nach Riga evakuierten Juden sind anderweitiguntergebracht worden«Diese westlichen Juden wurden also, obgleich sie mehrheitlicharbeitsuntauglich waren, keineswegs systematisch umgebracht. Diessteht in auffälligem Gegensatz zu den im selben Bericht geschilder-671 RGVA, 504-2-8, S. 192.287

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