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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel I: <strong>Treblinka</strong> in der GeschichtsschreibungMal mehr, als eine Million Menschenhirne zu erfassen vermöchten.Und selbst eine halbe Million wäre mehr als genug.« (S. 55)Ungeachtet dieser löblichen Absage an jede Art von Übertreibungberichtet die Verfasserin über <strong>Treblinka</strong> u.a. folgendes:»Der Boden der Gaskammer war abschüssig und rutschig. Dieersten, die sie betraten, glitten aus und fielen um, um nie wiederaufzustehen. Die folgenden bedeckten sie. Die Kammer wurde biszum Rande gefüllt. Die Menschen wurden so eng aneinandergepreßt,daß sie sich gegenseitig in eine aufrechte Position drängten.Einige Zeugen berichten, die Leute in den Kammern hättenihre Arme hochheben und ihre Bäuche einziehen müssen, umPlatz für zusätzliche Opfer zu schaffen. Und dann, wenn sie aneinandergedrängt dastanden, wurden kleine Kinder wie Bündelauf ihre Köpfe geschleudert.Gas war teuer und mußte deswegen ökonomisch eingesetzt werden.Endlich wurden die Türen zugeschlagen. Das Sterben derInsassen konnte beginnen. Der in einer Werkstatt neben dem Badehausinstallierte Motor konnte nun in Gang gesetzt werden.Zuerst wurde eine Saugpumpe eingesetzt, um die saubere Luft ausder Kammer zu entfernen. Dann konnten die Röhren zum Abgasreservoirdes Motors geöffnet werden. „Einige Minuten später“,berichteten Juden, die in diesem Lagerteil arbeiteten, „hörten wirentsetzliche Schreie aus jenem Gebäude“. Schmerzens-, Schrekkens-und Verzweiflungsschreie. Anscheinend brach im letztenMoment, wenn die Pumpe alle Atemluft herauszusaugen begann,jegliche Selbstbeherrschung zusammen, und in der Gaskammerkam es zu einem kollektiven Ausbruch von Hysterie. Später, nachnicht allzu langer Zeit, war alles wieder ruhig.Etwa 25 bis 45 Minuten später konnten die Öffnungen auf deranderen Seite geöffnet werden, und die Leichen fielen heraus. DieLeiber waren nackt; einige von ihnen waren weiß, andere blauund aufgeschwollen. [S. 35f…]In <strong>Treblinka</strong> sowie an anderen Orten wurden Kinder oft lebendigins Feuer <strong>oder</strong> einfach ins Massengrab geworfen. Die vorherrschendeÜberlegung war, möglichst Kugeln <strong>oder</strong> Gas zu sparen.Man glaubte auch, Kinder stürben nicht so leicht und rasch aneiner Kugel <strong>oder</strong> an Gas wie Erwachsene. rzte hatten dieserFrage eine gewisse Aufmerksamkeit gewidmet und waren zumSchluß gelangt, Kinder hätten einen besseren Blutkreislauf, daihre Blutgefäße noch nicht gehärtet seien. [S. 38]«29

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