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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Carlo Mattogno, Jürgen Graf: <strong>Treblinka</strong>Da die 3.693 Kinder bei ihren Familien lebten, ist klar, daß die Zahlder Arbeitsuntauglichen und Nichteinsatzfähigen (Mütter, welchesich um ihre Kinder sorgen mußten) noch höher war.Wenn die Einsatzgruppen alle Juden <strong>oder</strong> zumindest alle arbeitsuntauglichenJuden zu liquidieren hatten, wie kommt es dann, daß diese3.693 Kinder bei der (angeblichen) Auflösung des Ghetto Nr. 2 imOktober 1941 nicht ermordet wurden?Wie wenig über diesen Kindern die Drohung des Todes schwebte,läßt sich folgender, von Abraham Foxman gelieferter Schilderungdes Schulsystems im Ghetto von Wilna entnehmen: 602»Einige Tage nach der Einrichtung des Ghettos im September1941 gründete eine Gruppe von Lehrern einen „Farein“ [Verein],der später das Erziehungssystem des Ghettos organisierte.Bei der ersten Anmeldung für die Schule wurden 3000 Kinderangemeldet. Anfangs war die Teilnahme am Unterricht freiwillig.Im April 1943 wurde sie dann obligatorisch:„Direktive Nr. 3, erlassen vom Ghettovertreter am 28. April1943, erklärt den Besuch der Ghettoschulen für obligatorisch. AlleKinder von fünf bis dreizehn müssen die Ghettoschulen besuchen,die kostenfrei sind. […] Der Blockleiter ist dafürverantwortlich, daß alle Kinder im schulpflichtigen Alter amUnterricht teilnehmen“.Im ersten Jahr des Ghettos wurden mehr als zwanzig Erziehungseinheitengegründet, die über 80% der Kinder im schulpflichtigenAlter des Ghettos erfaßten. Auch in Keilis wurden Schulen sowieH.K.P. – Arbeitseinrichtungen – gegründet. Gens [603] erhielt vonden Deutschen die Erlaubnis, außerhalb des Ghettos im Wald eineGegend zu umzäunen. Die Lehrer gingen viermal wöchentlichmit Gruppen von 100 bis 150 Kindern in den Wald. Aufgrund desAusbruchs einer Scharlachepidemie wurden die Schulen 1942 mitVerspätung eröffnet. Im Oktober nahmen sie ihren Betrieb wiederauf, und 1500 bis 1800 Kinder beteiligten sich am Unterricht.Anscheinend gab es 60 Lehrer, die 42 Wochenstunden erteilten.Die restlichen 18 Stunden waren der Arbeit in der Küche, demBesuch von Schülern und Eltern in deren Heim, der Reparatur602 Abraham Foxman, »Vilna – Story of a Ghetto«, in: Jacob Glatstein, Israel Knox, SamuelMarghoshes (Hg.), Anthology of Holocaust Literature, Atheneum, New York1968, S. 90f.603 Jacob Gens, Chef des Judenrats von Vilnius.266

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