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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Kapitel VIII:Die indirekten Transporte von Judenin die Ostgebiete1. Das „Judenreservat“ von Lublin.Im September 1939, unmittelbar nach dem militärischen ZusammenbruchPolens, entstand das Projekt, im eroberten polnischen Gebietein Judenreservat zu schaffen, in das alle unter deutscher Herrschaftlebenden Juden abgeschoben werden sollten. Die Idee, »bei Krakaueinen Judenstaat unter deutscher Verwaltung« zu errichten, wurdevon Heydrich bereits am 22. September in einer Unterredung mitWalter von Brauchitsch, dem Oberbefehlshaber des Heeres, zurSprache gebracht und dann von Alfred Rosenberg aufgegriffen, deram 28. und 29. September anläßlich eines Treffens mit den Gauleiternim Osten den Plan erwähnte, »das gesamte Judentum« mitsamtallen unerwünschten Elementen »zwischen Weichsel und Bug« anzusiedeln.Am 29. September sprach Heydrich in einer offiziellen Rede von derEinrichtung eines »Reichsghettos« im Gebiet östlich von Warschauund Lublin. 674 Das Judenreservat sollte in der zwischen Weichselund Bug liegenden Zone südlich von Lublin gegründet werden. Einerder wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte in jener Region war Nisko,weshalb man von einem Nisko-Plan <strong>oder</strong> einer Nisko-Aktion sprach.Die Judentransporte in jenes Gebiet setzten im Oktober 1939 ein undzogen sich bis zum März 1940 hin. Am 23. März 1940 ordnete Göringdie Einstellung sämtlicher Deportationen ins Generalgouvernementan.Insgesamt wurden rund 34.520 Juden aus den dem Reich angegliedertenpolnischen Territorien 675 und 6.615 Wiener Juden in das „Re-674 Seev Goshen, »Eichmann und die Nisko-Aktion im Oktober 1939«, in: Vierteljahrsheftefür Zeitgeschichte, 1981, S. 78f.675 Janina Kiebo, »Deportacja ydów do dystryktu lubelskiego (1939-1943)«, in: ZeszytyMajdanka, XIV, 1992, S.. 73.291

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