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Treblinka - Vernichtungslager oder Durchgangslager?

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Einleitung<strong>Treblinka</strong> II lag durchaus nicht in einer besonders abgelegenen Regionund barg sehr wenige Geheimnisse. Die vom Dorf <strong>Treblinka</strong> nachSiedlce führende Eisenbahnlinie verlief ganze 300 m vom Lager entfernt,parallel zur nahen Straße. Eine Abzweigung dieser Bahnlinieführte zum Lager und von da aus zum Arbeitslager <strong>Treblinka</strong> I.Kaum anderthalb Kilometer weiter stand das Dorf Wólka Okrglik;in entgegengesetzter Richtung, rund 2 km von <strong>Treblinka</strong> I entfernt,befanden sich die Weiler Grady und Poniatowo. 3Schenkt man den Zeugenaussagen Glauben, so bestanden sogar regeKontakte zwischen der örtlichen polnischen Bevölkerung und denLagerinsassen, mit denen ein schwunghafter Tauschhandel blühte.Die polnischen Bauern »kamen, um Geschäfte zu machen«: 4 Siebrachten den Häftlingen allerlei Lebensmittel, die sie gegen Goldeintauschten: 5»So kam es, daß täglich Körbe mit weißen Brötchen, Brathähnchen,Käse, Butter, Crème etc. in <strong>Treblinka</strong> eintrafen.«Etwas über 2 km von <strong>Treblinka</strong> II entfernt hatten die Deutschen dasLager <strong>Treblinka</strong> I errichtet, wo die Zwangsarbeiter hauptsächlich mitder Förderung von Kies aus einer riesigen Grube beschäftigt waren.Die wenigen beim Eintreffen der Sowjets im August 1944 noch vorhandenenmateriellen Spuren von <strong>Treblinka</strong> II 6 wurden im Lauf derJahre vollständig beseitigt und existieren heute nicht mehr. Von 1959bis 1964 erhielt <strong>Treblinka</strong> seine heutige Gestalt: Ein großer Sektordes Lagergeländes wurde einbetoniert, und es wurden dort 17.000Betonblöcke errichtet, die an Grabstelen gemahnen. 7 Im Zentrumbaute man ein gigantisches Denkmal aus Stein. 8 Am Eingang zumLager verkünden Steine in mehreren Sprachen, hier seien zwischenJuli 1942 und August 1943 »über 800.000 Juden« umgekommen. 9Querbalken aus Beton, flankiert von einer ebenfalls aus Beton bestehendenPlattform, symbolisieren die Schienenspur und den Bahn-3456789Siehe Dokument 1 im Anhang.Zeugenaussage von Samuel Willenberg, in: Alexander Donat (Hg.), The Death Camp<strong>Treblinka</strong>, Holocaust Library, New York 1979, S. 192.Zeugenaussage von Abraham Krzepicki, in: A. Donat, ebenda, S. 125.Siehe Kapitel III.Siehe Foto 1 im Anhang.Siehe Foto 2 im Anhang.Siehe Foto 3 im Anhang.13

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