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Kicker 070-2015

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als Joker groß auf<br />

kicker, 24. August <strong>2015</strong> 29<br />

Die Meinung<br />

JAN<br />

REINOLD<br />

kicker-Redakteur<br />

Hannover 96 wartet in diesem<br />

Kalenderjahr weiterhin auf das<br />

erste Ligaspiel ohne Gegentor.<br />

Letztmals behielten die Niedersachsen<br />

am 16. Dezember 2014<br />

beim 2:0-Erfolg gegen Augsburg<br />

eine weiße Weste.<br />

In der Vorsaison kassierte 96<br />

ligaweit die meisten Gegentore nach<br />

direkten Freistößen (sechs), das<br />

0:1 durch Calhanoglu war das<br />

erste dieser Art in der laufenden<br />

Spielzeit.<br />

Erstmals seit dem 30. Spieltag<br />

der Saison 2010/11 ist<br />

Gladbach Tabellenletzter.<br />

Das sechste Gegentor gab’s<br />

für die Borussia in der Vorsaison<br />

erst am 11. Spieltag.<br />

0:1<br />

1:2<br />

Wenn Julian Draxler für Königsblau trifft, verliert Schalke<br />

nicht. In 17 Bundesliga-Spielen netzte der Mittelfeldspieler<br />

ein, dabei gab es vierzehn Siege und drei Remis.<br />

Zum 400. Mal spielte Schalke in der Bundesliga unentschieden.<br />

Fünf Vereine knackten diese Marke zuvor<br />

(HSV, Bremen, Gladbach, Dortmund und Stuttgart).<br />

Seit sieben Duellen wartet der FC gegen<br />

Wolfsburg auf einen Sieg. Dabei führten<br />

die Kölner in vier dieser sieben Partien<br />

zwischenzeitlich.<br />

Bayer hat seinen Trend<br />

bestätigt, startete in den<br />

vergangenen drei Spielzeiten<br />

jeweils mit zwei<br />

Siegen in die Saison.<br />

Kunstvoller Vollstrecker: Sieben seiner<br />

neun Bundesligatore für Leverkusen<br />

erzielte Hakan Calhanoglu per<br />

direktem Freistoß. Insgesamt traf<br />

er bereits elfmal per direktem Freistoß<br />

im Oberhaus, so oft wie kein<br />

anderer aktueller BL-Profi; gegen<br />

Hannover traf der Deutsch-Türke<br />

bereits zum zweiten Mal.<br />

Christian Clemens sammelte zwei<br />

Scorerpunkte – so viele wie in den<br />

vergangenen beiden Bundesligajahren<br />

in 28 Spielen zusammen.<br />

1:1<br />

1:1<br />

Nicklas Bendtner erzielte alle<br />

acht Pflichtspieltreffer für den VfL als<br />

Einwechselspieler (kam 25-mal von<br />

der Bank).<br />

Die zwei Punkte nach zwei Spielen bedeuten<br />

den besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte<br />

für Darmstadt. 1978/79 und 1981/82 waren<br />

die Lilien jeweils mit nur einem Punkt aus den<br />

ersten beiden Saisonspielen gestartet.<br />

70 % Ballbesitz in einem Auswärtsspiel hatte der VfL<br />

in den vergangenen beiden Spielzeiten nur beim<br />

1:0-Sieg in Berlin im September 2014.<br />

Fotos: Eibner, Huebner<br />

Ultra-Ohrfeige<br />

für Spinner<br />

Zu Beginn der vergangenen Woche<br />

war beim 1. FC Köln davon<br />

die Rede, den Ultras eine zweite<br />

Chance zu geben. Das war falsch.<br />

Es hätte heißen müssen: die wirklich<br />

sicher allerletzte letzte Chance.<br />

Seit Samstag weiß man: Genutzt<br />

haben einige auch die nicht.<br />

Gleich beim ersten Spiel nach der<br />

Rücknahme von 35 Stadionverboten<br />

durch den Klub fielen fast<br />

20 Anhänger erneut negativ auf.<br />

Angesichts von so viel Dummheit<br />

kann man nur noch den Kopf<br />

schütteln. Auch die Klubbosse<br />

tun dies. Allen voran für Präsident<br />

Werner Spinner und seine Politik<br />

des Dialogs mit den Ultras ist der<br />

Vorfall eine Ohrfeige.<br />

Spinner handelt in dem Glauben, dass<br />

nur ein Dialog mit den gemäßigten<br />

Kräften langfristig zur Verbesserung<br />

der Lage führt, weil diese<br />

beschwichtigend auf den Rest<br />

wirken (sollen). Ob dem tatsächlich<br />

so ist, wird noch zu beweisen<br />

sein. Der glimpflich abgelaufene<br />

Zwischenfall am Samstag hat<br />

gezeigt, dass Ausschreitungen<br />

bestenfalls reduziert, nicht aber<br />

vollständig verhindert werden<br />

können. Das ist eine Bankrotterklärung,<br />

vor allem der Ultras.<br />

„Selbsterklärte“ Anhänger des FC<br />

haben dem Klub in den vergangenen<br />

Jahren einen Millionenschaden<br />

verursacht (lesen Sie<br />

auch Seite 52). In dem vor einigen<br />

Tagen veröffentlichten „Verbundbrief“<br />

der aktiven Fanszene, der<br />

in Anlehnung an die 1396 in Köln<br />

verabschiedete Verfassung der<br />

Gaffeln und Zünfte verfasst wurde<br />

und in dem sich die Ultras zur<br />

Einhaltung gewisser Regeln verpflichten,<br />

ist von der Zuneigung<br />

zum „geliebten FC“ die Rede.<br />

Wenn es ihnen um das Wohl ihres<br />

Klubs ginge, müssten sie sich aber<br />

anders verhalten. Dass nicht wenige<br />

das nicht tun und die anderen<br />

sich – bislang – nicht deutlich<br />

von den Störenfrieden distanziert<br />

haben, sagt alles über das Wesen<br />

dieser Bewegung aus.

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