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46 BUNDESLIGA<br />

Hertha BSC –<br />

Werder Bremen<br />

Kraft (3,5)<br />

1:1 (1:1)<br />

Trainer: Dardai<br />

Pekarik (3) Langkamp (3,5) Lustenberger (3,5) Plattenhardt (4)<br />

Skjelbred (4)<br />

Haraguchi (3) Darida (3,5) Stocker (2,5)<br />

Kalou (5)<br />

Hegeler (4)<br />

Johannsson (4,5) Ujah (2)<br />

M. Eggestein (5)<br />

Junuzovic (4) Fritz (4)<br />

Bargfrede (3)<br />

U. Garcia (4) Vestergaard (3,5) Lukimya (2,5) Gebre Selassie (4)<br />

Trainer: Skripnik Wiedwald (3)<br />

Eingewechselt: 75. Weiser (–) für Hegeler, 82. Baumjohann (–) für Kalou,<br />

89. Brooks (–) für Stocker – 63. Bartels (–) für M. Eggestein, 80. Öztunali (–) für<br />

Johannsson, 90. Galvez (–) für Junuzovic – Reservebank: Jarstein (Tor), Mittelstädt,<br />

van den Bergh, Kohls – Zetterer (Tor), Sternberg, Zander, Kroos<br />

Tore: 1:0 Stocker (6., Linksschuss, Vorarbeit Hegeler), 1:1 Ujah (26., Rechtsschuss,<br />

U. Garcia) – Chancen: 5:4 – Ecken: 6:2<br />

SR-Team: S. Stegemann (Niederkassel – Assistenten: Fischer, Storks – Vierter<br />

Offizieller: Henschel), Note 3,5, großzügige Linie, mit einigen Fehlern bei der Bewertung<br />

von Zweikämpfen. Lag aber in den entscheidenden Situationen richtig.<br />

Ujah wegen Abseits zurückzupfeifen war vertretbar (68.). – Zuschauer: 56 376 –<br />

Gelbe Karte: Fritz – Spielnote: 3,5, umkämpfte Partie mit solidem Unterhaltungswert,<br />

fußballerisch auf mittelmäßigem Niveau.<br />

Es berichten Andreas Hunzinger<br />

%-ANALYSE und Hans-Günter Klemm<br />

Hertha: Guter Start, am Ende im Glück<br />

Hertha-Coach Dardai ersetzte<br />

den gesperrten Beerens durch<br />

Haraguchi. Sein Kollege Skripnik<br />

bot für Bartels den jungen Eggestein<br />

auf der Zehn auf, im Sturm<br />

rückte Neuzugang Johannsson an<br />

die Seite von Ujah. Die Anfangsphase<br />

gehörte den Gastgebern,<br />

die gefällig kombinierten und<br />

dank Stockers Reaktionsschnelligkeit<br />

in Führung gingen. Der zu<br />

diesem Zeitpunkt überraschende<br />

Ausgleich brachte Werder ins<br />

Spiel zurück, während Hertha<br />

verunsichert wirkte. Allerdings<br />

traten bei den Gästen Defizite im<br />

zentralen Mittelfeld zutage,<br />

wo Eggestein keinen<br />

Zugriff bekam. Nach<br />

der Pause war Hertha<br />

zunächst erneut agiler<br />

und deckte die Schwächen<br />

der Bremer auf der<br />

linken Abwehrseite auf,<br />

Berlin<br />

Bremen<br />

Ø-Note 3,6 3,6<br />

Ø-Alter 26,3 25,6<br />

Teamlaufleistung (km) 116,2 113,1<br />

Laufstärkster 13,13 11,28<br />

Spieler (km) Darida Junuzovic<br />

Meiste Ballkontakte 78 Pekarik 81 Vestergaard<br />

wo Haraguchi den naiven Garcia<br />

mit einfachen Mitteln düpierte.<br />

Stocker hatte das 2:1 auf dem Fuß<br />

(50., 51.), insgesamt ließ Hertha<br />

jedoch vor dem Tor Entschlossenheit<br />

und Wucht vermissen<br />

(Kalou). So brauchten die Gastgeber<br />

am Ende Glück (Langkamp-<br />

Kopfball an die eigene Querlatte,<br />

Pfostenkopfball Vestergaard), um<br />

einen Zähler zu behalten.<br />

FAZIT: Ein aufgrund der Kräfteverhältnisse<br />

über 90 Minuten und<br />

der Chancenverteilung gerechtes<br />

Unentschieden.<br />

SPIELER DES SPIELS: Geistesgegenwärtig<br />

beim 1:1,<br />

überzeugte mit Präsenz in<br />

der Luft und am Boden:<br />

Anthony Ujah beschäftigte<br />

die Berliner Abwehr über<br />

die gesamten 90 Minuten.<br />

50+50<br />

51+49<br />

51 % 49 %<br />

Ballbesitz<br />

85 86<br />

Gewonnene<br />

Zweikämpfe<br />

Daten: opta<br />

Preetz<br />

in der<br />

Pflicht<br />

Bei allen spielerischen<br />

Fortschritten mangelt es<br />

HERTHA BSC an Effizienz im<br />

Angriff. Es braucht noch<br />

weiteres Personal.<br />

BREMEN: Die Elf zeigt eine gute Reaktion –<br />

„Erwachsenenfußball“:<br />

1Durchaus wohlgestimmt trat<br />

Viktor Skripnik die Rückfahrt in der<br />

Nacht an. „Wir fahren mit positiven<br />

Gedanken nach Hause“, beschrieb<br />

der Bremer Trainer seine Gemütslage,<br />

bevor er in Berlin den Mannschaftsbus<br />

bestieg, der frühmorgens<br />

um 3.30 Uhr an der Weser eintraf.<br />

Wichtig sei, so der 45-Jährige in seiner<br />

Nachbetrachtung, „dass wir hier<br />

etwas mitgenommen haben“.<br />

Beim 1:1-Remis hatte Werder<br />

eine „gute Reaktion“ nach dem<br />

verunglückten 0:3-Heimauftakt<br />

gegen Schalke gezeigt. Am Tag danach,<br />

nach dem Auslaufen im Weserstadion<br />

vor dem freien Sonntag,<br />

gebrauchte Clemens Fritz diese<br />

Formulierung, um die Steigerung<br />

Wenn Pal Dardai die Errungenschaften<br />

der vergangenen<br />

zwei Monate nennt, bemüht<br />

er gerne den Vergleich zur Vergangenheit.<br />

So tut er es auch nach dem<br />

Remis gegen Bremen. „Das, was<br />

letztes Jahr war, kann man nicht<br />

Fußball nennen“, sagt der Hertha-<br />

Coach. Nun sind die Ansprüche des<br />

Ungarn höher. Deswegen hat er in<br />

der Vorbereitung die Verbesserung<br />

des eigenen Ballbesitzes in den<br />

Mittelpunkt gestellt. Auch die Partie<br />

gegen Bremen hat gezeigt, dass<br />

Dardais Lehre Früchte trägt. Hertha<br />

BSC spielt kultivierter, „in den ersten<br />

20 Minuten jeder Halbzeit war<br />

Fußball dabei“, so der Trainer.<br />

Doch die spielerische Steigerung<br />

kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass Hertha noch viel<br />

zu tun hat. Entscheidendes Manko:<br />

„Wir hatten nicht die Effektivität“,<br />

sagt Manager Michael Preetz.<br />

Dardai nennt es „die Gier, das Tor<br />

zu machen“, wenn er die Mängel<br />

benennt (siehe auch Seiten 28/29).<br />

„Wir haben viele vorletzte Pässe geschafft“,<br />

ergänzt der Hertha-Trainer,<br />

„aber die letzte Qualität,“ – den finalen<br />

Pass und den entschlossenen<br />

Abschluss – „die müssen wir<br />

zu verdeutlichen. Der Kapitän bekam<br />

Unterstützung von höchster<br />

Stelle. Auch Thomas Eichin, der<br />

Geschäftsführer Sport, stellte die<br />

Leistungsoptimierung am zweiten<br />

Spieltag heraus: „Wir haben die<br />

richtigen Lehren gezogen.“<br />

Nach dem Rückstand ruhig geblieben<br />

zu sein sowie spielerische<br />

Lösungen gesucht zu haben, dies<br />

wertete Skripnik positiv. Vor allem<br />

freute ihn, dass seine Schützlinge<br />

dies „nicht nur in den Medien<br />

verkündet, sondern auf dem Platz<br />

bestätigt haben“. Der Ukrainer verwendete<br />

zusammenfassend für<br />

seine Komplimente ein ungewöhnliches<br />

Wort, um den Fortschritt festzumachen:<br />

„Erwachsenenfußball.“

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