04.09.2015 Aufrufe

Kicker 070-2015

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kicker, 24. August <strong>2015</strong> 93<br />

FRAUEN-BUNDESLIGA<br />

Ball-Kunst: Babett Peter<br />

(Wolfsburg) gegen<br />

Dzsenifer Marozsan<br />

(Frankfurt), beobachtet<br />

von Lena Goeßling<br />

der sie im Winter vom FC Chelsea geholt hatte,<br />

allerdings nie in die Spur und will nun in Frankfurt<br />

ihre alte Treffsicherheit wiedererlangen. Die<br />

Wolfsburger haben außer Ogimi aber noch einen<br />

Abgang in der Offensive, der deutlich schwerer<br />

wiegt: Urgestein Martina Müller hat ihre Karriere<br />

beendet – im Gegensatz zu Sasic allerdings<br />

im reifen Fußballeralter von 35 Jahren. Mit der<br />

Verpflichtung der Belgierin Tessa Wullaert (22)<br />

hofft der Vizemeister und Pokalsieger auf adäquaten<br />

Ersatz.<br />

Bayern, Wolfsburg, Frankfurt und Potsdam –<br />

das sind auch in diesem Jahr die vier Vereine,<br />

die den Titel unter sich ausmachen werden. Zu<br />

den anderen Klubs klafft immer noch eine (zu)<br />

große Lücke. Allenfalls der SC Freiburg und die<br />

SGS Essen könnten für die eine oder andere<br />

Überraschung sorgen. Und auch Bayer Leverkusen,<br />

das sich mit Nationalspielerin Annike<br />

Krahn (30) verstärkt hat, die von Paris Saint-<br />

Germain in die Bundesliga zurückkehrt. „Es gibt<br />

keine andere Mannschaft, die schon so weit ist,<br />

dass sie ganz oben mitspielen kann“, prophezeit<br />

Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann (46), der aus<br />

seinem Anspruch kein Geheimnis macht: „Unser<br />

Ziel ist die Deutsche Meisterschaft.“ Frankfurt<br />

hingegen formuliert die Ziele vorsichtiger: „Wir<br />

wollen uns wieder für die Champions League<br />

qualifizieren“, sagt Siggi Dietrich. In der europäischen<br />

Königsklasse gehen nach 2010 erstmals<br />

wieder drei deutsche Mannschaften an den Start:<br />

Frankfurt als Titelverteidiger, Vizemeister Wolfsburg<br />

(Champions-League-Sieger 2013 und 2014)<br />

sowie die Bayern.<br />

Maßgeblich bei der Frage, wer von den großen<br />

vier Klubs am besten aus den Startblöcken<br />

kommt, ist vor allem, wie schnell die Nationalspielerinnen<br />

nach der Weltmeisterschaft in Kanada<br />

zu alter Form zurückfinden. Einige müssen<br />

verletzungsbedingt erst mal pausieren – wie Lena<br />

Lotzen (21, Bayern), Dzsenifer Marozsan (23,<br />

Frankfurt) oder Jennifer Cramer (22, Potsdam).<br />

So hat fast jeder Spitzenklub<br />

Abschlusstabelle 2014/15<br />

1. Bayern München 22 56:7 56<br />

2. VfL Wolfsburg 22 67:4 55<br />

3. 1. FFC Frankfurt 22 74:19 53<br />

4. Turbine Potsdam 22 52:24 48<br />

5. SGS Essen 22 32:36 28<br />

6. TSG Hoffenheim 22 29:40 26<br />

7. SC Freiburg 22 34:62 23<br />

8. USV Jena 22 25:40 20<br />

9. Bayer Leverkusen 22 23:42 20<br />

10. SC Sand 22 27:43 19<br />

11. MSV Duisburg 22 18:49 17<br />

12. Herforder SV 22 18:89 5<br />

Foto: imago/Huebner<br />

sein (Weltmeisterschafts-)<br />

Päckchen zu tragen. Aber die<br />

Verletzten werden alles daran<br />

setzen, um schnell wieder<br />

fit zu sein. Schließlich hat<br />

sich die Nationalmannschaft<br />

für die Olympischen Spiele<br />

2016 in Rio de Janeiro qualifiziert<br />

– da wird jede Spielerin<br />

hart um ein Olympiaticket<br />

kämpfen.<br />

Kämpfen müssen auch in<br />

diesem Jahr wieder die Aufsteiger<br />

– allerdings für sportlich<br />

bescheidenere Ziele. Die<br />

Neulinge haben es fast schon<br />

traditionell schwer, in der Eliteklasse zu bestehen.<br />

Werder Bremen und der 1. FC Köln sind<br />

im Männerbereich klangvolle Namen, bei den<br />

Frauen müssen sie sich erst einmal in der Bundesliga<br />

behaupten. In der vergangenen Saison<br />

ging Aufsteiger Herforder SV komplett unter,<br />

der SC Sand schaffte erst am letzten Spieltag<br />

die Rettung und schickte den MSV Duisburg<br />

mit Trainerin Inka Grings in die Zweitklassigkeit.<br />

Es kann also auch mal Traditionsklubs erwischen.<br />

GUNNAR MEGGERS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!