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Kicker 070-2015

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56 ENGLAND<br />

Pedros Glanz, Terrys Aus<br />

INTERNATIONAL<br />

AUS ENGLAND BERICHTET<br />

KEIR RADNEDGE<br />

Die Chelsea-Fans mögen es<br />

sich im Nachhinein nicht<br />

ausmalen. Aber das berühmte<br />

„Was wäre passiert, wenn . . .“<br />

hätte am Sonntag in West Bromwich<br />

durchaus greifen können.<br />

Unterm Strich stand zwar ein<br />

verdienter 3:2-Erfolg der Blues,<br />

doch der Meister musste<br />

mehr als einmal um diesen<br />

Sieg heftig bangen.<br />

Und so konstatierte Trainer<br />

José Mourinho eher erleichtert<br />

als fröhlich nach dem<br />

ersten Sieg im dritten Ligaspiel:<br />

„Ich bin glücklich, es war eine<br />

fantastische Leistung. Wenn wir<br />

den Ball hatten, waren wir immer<br />

gefährlich.“<br />

Wenn allerdings der Gegner<br />

die Kugel Richtung Chelsea-Tor<br />

trieb, wurde es auch gefährlich,<br />

das wird dem Meistercoach nicht<br />

entgangen sein. So wehrte Thibaut<br />

Courtois, nach seiner Rotsperre<br />

wieder im Kasten, beim<br />

Stande von 0:0 einen Elfmeter<br />

von James Morrison ab. Erst danach<br />

kam die Chelsea-Offensive<br />

so ins Rollen, wie es noch öfter<br />

passieren kann: Pedro, erst am<br />

Donnerstag aus Barcelona in<br />

London angekommen, erzielte<br />

gleich in seinem ersten Match<br />

das erste Tor des Spiels, Diego<br />

Costa legte auf Vorlage des spanischen<br />

Neuzugangs nach. Spätestens<br />

mit dem 3:1 durch Cesar<br />

Azpilicueta, der links verteidigte<br />

(der Ex-Augsburger Baba war<br />

noch nicht im Kader) schien der<br />

Drops gelutscht, doch wie gegen<br />

Swansea am ersten Spieltag<br />

machte es der Favorit selber wie-<br />

Foto: Getty Images, imago<br />

Der MEISTER atmet auf. Im dritten Ligaspiel gibt es den ersten<br />

Sieg – ein Garant war der Neuzugang aus Barcelona. Doch für<br />

den Kapitän der Blues gehen die schweren Zeiten weiter.<br />

der spannend. Diesmal in Person<br />

von John Terry. Der Kapitän<br />

musste kurz nach der Pause zu<br />

einer Notbremse greifen, was seine<br />

Perspektiven nicht verbessern<br />

wird. In der Vorwoche war er das<br />

erste Mal unter Mourinho ausgewechselt<br />

worden – und jetzt das.<br />

In Unterzahl zeigte Chelsea<br />

aber „mit Teamspirit, Organisation<br />

und Kampf“ (Mourinho),<br />

dass es um die Wichtigkeit dieses<br />

Dreiers beim Tabellenletzten<br />

wusste. So brachte man den Zittersieg<br />

noch ins Ziel.<br />

Ein Sonderlob erhielt natürlich<br />

der glänzende Pedro von<br />

Mourinho: „Es gibt viele Beispiele<br />

für Spieler, die in die Premier<br />

League kommen und erst mal<br />

Zeit brauchen, um sich einzugewöhnen.<br />

Aber er war sofort im<br />

Spiel und hat es gut gemacht.“<br />

Nun gilt es für die Blues, den<br />

Aufwärtstrend im Derby gegen<br />

Crystal Palace zu bestätigen.<br />

Kontraste: Pedro bejubelt<br />

seinen ersten Treffer für<br />

Chelsea, John Terry muss<br />

früher in die Kabine.<br />

Keine vierte Pleite<br />

Mit diesem Sieg hat Chelsea eine<br />

Serie gestoppt, nachdem es –<br />

Community Shield inklusive – drei<br />

Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen<br />

hatte. Viermal in Folge nicht<br />

gesiegt hatten die Blues 2013<br />

(ManUnited 0:0, europäisches Supercupfinale<br />

im Elfmeterschießen<br />

gegen Bayern verloren, Everton 0:1<br />

und Basel in der Königsklasse 1:2).<br />

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TRANSFERS: Ein neuer Rekord scheint schon wieder möglich in der Premier League<br />

Kracher gesucht: De Bruyne? Pogba? Neymar?<br />

1Eine Woche noch. Dann schließt das<br />

Transferfenster. Und weil die Premier-<br />

League-Klubs in diesem Sommer bisher<br />

schon unfassbare 909 Millionen Euro ausgegeben<br />

haben, muss man befürchten, dass<br />

der Wahnsinn weiter geht, die Milliardengrenze<br />

wieder geknackt und gegenüber den<br />

1,051 Milliarden Euro von 2014 nun schon<br />

wieder ein neuer Rekord aufgestellt wird.<br />

Da überrascht es nicht, dass immer abenteuerlichere<br />

Summen aufgerufen werden.<br />

Manchester United könnte dabei allerdings<br />

auf seinem Geld sitzen bleiben. 80, 90 oder<br />

100 Millionen Euro für Thomas Müller können<br />

sie sparen, er bleibt beim FC Bayern.<br />

Sonst aber ist auf diesem Level wohl nichts<br />

gänzlich ausgeschlossen. Wobei das neue<br />

Interesse des Rekordmeisters an Neymar,<br />

der eine Ausstiegsklausel bei Barca über<br />

250 Millionen Euro besitzen soll, wohl auch<br />

ins Nichts führen dürfte. Warum sollte der<br />

Brasilianer den Champions-League-Sieger<br />

verlassen? United hat jedenfalls mal angeklopft.<br />

. .<br />

ManCity fällt – um im Bild zu bleiben – da<br />

bei Kevin De Bruyne schon eher mit der Tür<br />

ins Haus. Ausgang noch offen.<br />

Das gilt auch für einen weiteren Megatransfer,<br />

der sich anbahnt. An die 100 Millionen<br />

Euro hat Juventus Turin für Paul Pogba<br />

aufgerufen. Ob Chelsea die direkt bereit ist zu<br />

bezahlen, darf bezweifelt werden, aber neben<br />

Evertons John Stones ist Pogba das neue Objekt<br />

bei der Kracher-Suche. Möglicherweise<br />

wird er mit Juan Cuadrado und Ramires im<br />

Gegenzug „verrechnet“. Verrückt.

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