04.09.2015 Aufrufe

Kicker 070-2015

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34 BUNDESLIGA<br />

TSG Hoffenheim –<br />

Bayern München<br />

Baumann (2)<br />

1:2 (1:1)<br />

Trainer: Gisdol<br />

Kaderabek (4) Schär (2,5) Süle (2,5) Kim (4,5)<br />

Schwegler (3,5)<br />

Schmid (4) Polanski (4,5)<br />

Zuber (3)<br />

Volland (2,5) Kuranyi (3,5)<br />

Müller (2)<br />

Douglas Costa (2) Götze (2,5) Robben (4)<br />

Vidal (3,5) Xabi Alonso (2) Lahm (4)<br />

Alaba (5) Boateng (4,5) Benatia (4)<br />

Trainer: Guardiola Neuer (3)<br />

Eingewechselt: 64. Rudy (–) für Schmid, 69. Uth (–) für Kuranyi, 90./+1 Ochs (–)<br />

für Schär – 36. Rafinha (4) für Benatia, 59. Thiago (3,5) für Robben, 67. Lewandowski<br />

(–) für Lahm – Reservebank: Grahl (Tor), Bicakcic, Strobl, Toljan – Ulreich<br />

(Tor), Dante, Juan Bernat, Rode<br />

Tore: 1:0 Volland (1., Linksschuss, ohne Vorarbeit), 1:1 Müller (41., Rechtsschuss,<br />

Douglas Costa), 1:2 Lewandowski (90., Rechtsschuss, Douglas Costa) –<br />

Chancen: 2:13 – Ecken: 4:5<br />

SR-Team: Stieler (Hamburg – Assistenten: Ittrich, Thielert – Vierter Offizieller:<br />

Borsch), Note 2, richtig, auf Handelfmeter und Gelb-Rot gegen Boateng zu entscheiden,<br />

gute Zweikampfbewertung, hätte aber Xabi Alonso nach einem Foul an<br />

Volland verwarnen müssen (58.). – Zuschauer: 30 150 (ausverkauft) – Gelbe<br />

Karten: Schwegler, Kim, Polanski – Müller, Rafinha – Gelb-Rote Karte: Boateng<br />

(73.) – Besonderes Vorkommnis: Polanski schießt Handelfmeter an den Pfosten<br />

(74., Boateng) – Spielnote: 2,5, nach fehlerhafter Startphase ein Spiel mit<br />

hohem Tempo, rassigen Zweikämpfen und spannend bis zum Schluss.<br />

%-ANALYSE<br />

Mit Lewandowski kommt der Sieg<br />

Nach nur 9,3 Sekunden nutzte<br />

Volland Alabas Fehlpass. Auch<br />

nach der Führung störte Hoffenheim<br />

früh in Bayerns Hälfte. Zuber<br />

als erster Verteidiger rannte<br />

permanent an, um den Spielaufbau<br />

zu unterbinden; nach vorne<br />

ging es mit langen Bällen, auch<br />

um im Mittelfeld einfache Ballverluste<br />

zu vermeiden. Beim FCB<br />

ließ sich Xabi Alonso gegen den<br />

Ball neben Boateng fallen. Lange<br />

fehlte den Bayern das Tempo,<br />

die rochierenden Müller,<br />

Götze und Robben holten<br />

sich die Bälle oft auf<br />

den Halbpositionen ab;<br />

lediglich Douglas Costa<br />

zog am Flügel häufig in<br />

Richtung Strafraum – seine<br />

Hereingaben fanden<br />

Hoffenheim<br />

München<br />

Ø-Note 3,3 3,4<br />

Ø-Alter 24,8 27,8<br />

Teamlaufleistung (km) 116,5 110,1<br />

Laufstärkster 12,22 11,75<br />

Spieler (km) Zuber Götze<br />

Meiste Ballkontakte 46 Baumann 87 Xabi Alonso<br />

Es berichten Georg Holzner,<br />

Michael Pfeifer und Karlheinz Wild<br />

anfangs keine Abnehmer, bis zum<br />

Ausgleich. Mit der Einwechslung<br />

Lewandowskis rückte Müller nach<br />

links, Douglas Costa nach rechts;<br />

damit hatte der FCB wieder Dynamik<br />

auf den Außen und das<br />

Zentrum besetzt. Das führte trotz<br />

Unterzahl zu großen Chancen<br />

(Müller, Vidal, Lewandowski) und<br />

letztlich zum Sieg.<br />

FAZIT: Hoffenheim vergibt einen<br />

Strafstoß, Bayern siegt verdient.<br />

SPIELER DES SPIELS: Er<br />

erzielte kurz vor der Pause<br />

den Ausgleich und hatte<br />

zudem zweimal Pech,<br />

als er das Aluminium traf.<br />

Thomas Müller arbeitete viel<br />

und war stets anspielbar.<br />

42+58<br />

27+73<br />

27 %<br />

73 %<br />

Ballbesitz<br />

47<br />

65<br />

Gewonnene<br />

Zweikämpfe<br />

Daten: opta<br />

Der neue<br />

Bisher war PEP GUARDIOLA der uneingeschränkte<br />

Dirigent. In dieser Saison soll die Mannschaft<br />

mehr Mit- und Selbstbestimmung leben.<br />

Selbst diesen FC Bayern und einen<br />

Thomas Müller kann man<br />

also noch überraschen. Zwei,<br />

drei Minuten zur Verdauung habe<br />

er nach diesem Blitz-0:1 schon gebraucht,<br />

sagte der Torjäger, der<br />

einen persönlichen Topstart<br />

<strong>2015</strong>/16 hingelegt hat: Drei<br />

Tore sind es für ihn nach zwei<br />

Spielen, in vier Bundesliga-<br />

Spielzeiten hatte er je 13 Treffer erzielt<br />

– diese Obergrenze gilt es für<br />

ihn endlich zu knacken. „Schau’n<br />

mer mal“, sagt Müller im Beckenbauer-Sprech,<br />

„bisher sieht’s gut<br />

aus.“ Durchaus. Ebenso insgesamt<br />

für den Titelverteidiger.<br />

Der Last-minute-Sieg in Unterzahl<br />

wird sich intern wie extern auswirken,<br />

so Kapitän Philipp Lahm:<br />

„Die Gegner registrieren sicher,<br />

dass wir mit zehn Mann gewonnen<br />

haben.“ Jerome Boateng hatte<br />

nach Foul und Handspiel Gelb-Rot<br />

gesehen, damit flog der Innenverteidiger<br />

in der Liga zum sechsten<br />

Mal vom Platz, dazu zweimal in der<br />

Champions League sowie einmal in<br />

der Nationalelf.<br />

Die Münchner wollten diesen<br />

Ausschluss nicht groß beklagen. So<br />

lautet nun einmal die Regel, auch<br />

wenn sie unsinnig ist, sagten Lahm,<br />

Müller oder Matthias Sammer. Der<br />

Sportvorstand beschäftigte sich lieber<br />

und zu Recht anerkennnend<br />

mit dem ungebrochenen Siegeswillen<br />

der Seinen. Ihn „juckt es nicht“,<br />

dass im Hit gegen Leverkusen am<br />

kommenden Samstag die drei Innenverteidiger<br />

Boateng, Benatia<br />

und Badstuber fehlen werden,<br />

dann müssten es eben Dante,<br />

Rafinha und David Alaba richten,<br />

betont Sammer: „Wir werden<br />

das kompensieren. Und<br />

dann schlägt Mentalität Qualität.“<br />

Klasse zeichnet die Münchner<br />

ohnehin im Überfluss aus.<br />

Der Sportvorstand hielt noch<br />

vor Ort in Hoffenheim ziemlich<br />

unaufgefordert und engagiert eine<br />

Art Grundsatzrede über das nötige<br />

Zusammenleben in dieser Saison<br />

bei und mit so vielen Stars. „Wir<br />

werden jeden brauchen“, stellte er<br />

klar, „wir müssen absoluten Zusammenhalt<br />

zeigen.“ Er hat beobachtet,<br />

„dass der eine oder andere nicht<br />

erfreut ist, wenn er nicht dabei ist“.<br />

Gegen Hoffenheim gehörten Höjbjerg<br />

und Kimmich nicht zum Kader,<br />

und ein Arjen Robben lässt sich<br />

nicht gerne auswechseln, Lahm<br />

bestimmt genauso wenig. „Wie<br />

wir das handhaben, das wird ausschlaggebend<br />

sein, wie erfolgreich<br />

wir sind“, so Sammer, für den es<br />

„keine andere Wahrheit im Fußball“<br />

gibt als diese: „Neben der individuellen<br />

Qualität brauchst du<br />

den Teamspirit. Und es wird nur<br />

an uns liegen. Wir haben das zu<br />

verantworten.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!